Die Europäische Union erlaubt immer mehr Insekten in Lebensmitteln. Doch schon heute werden in Nahrungsmitteln Insekten verarbeitet. Welche Produkte betroffen sind und wie Sie sie erkennen können.
Mit ihrer neuesten Entscheidung hat die Europäische Union (EU) für Wellen gesorgt: Immer mehr Insekten werden als Lebensmittel zugelassen. Für viele klingt das befremdlich, dabei ist es in vielen Produkten, die es bereits im Supermarkt gibt, schon Usus.
Seit eineinhalb Jahren sind Heuschrecken und Mehlwürmer in Lebensmitteln bereits erlaubt. Und auch Insekten wie Lackschildläuse und Scharlachschildläuse sind seit vielen Jahren in bestimmten Lebensmitteln enthalten.
Welche Nahrungsmittel aus Insekten sind in Deutschland bereits erhältlich?
Besonders beim Farbstoff setzen Lebensmittelproduzenten häufig auf Insekten. Aus den Scharlachschildläusen kann beispielsweise roter Farbstoff gewonnen werden. Dieser wird "Karmin" genannt und zählt zu den tierischen Farbstoffen. Wenn Sie auf der Verpackung schauen, finden Sie in der Zutatenlisten die Bezeichnung "E 210", "Karmin" oder "Roter Karmin". Der Farbstoff ist beispielsweise in den Sauren Glühwürmchen von Trolli und M&Ms enthalten.
Gewonnen wird der Farbstoff, indem trächtige Scharlachschildläuse getrocknet und dann ausgekocht werden. Dadurch entsteht die rote Farbe, die in der Lebensmittelproduktion eingesetzt wird.
Insekten in Nahrungsmitteln: Läuse in Schokolinsen
Auch Schellack findet sich in Produkten wie Schokolade, Kaugummi und Kaffeebohnen und sorgt für einen gewissen Glanz. Der Stoff ist eigentlich eine harzige Ausscheidung von Lackschildläusen. Darin wachsen in der Natur der Nachwuchs der Läuse heran. Bis die jedoch aus dem Harz herauswachsen, dauert es eine Weile. Da die Produzenten oftmals nicht so lange warten können oder wollen, landet oft auch der Nachwuchs in der Produktion.
Bekannte Produkte, in denen Schellack enthalten ist, sind die "bunte Kakaolinsen"-Schokolade von Milka und auch Ferreros Kinder Schokobons. Auf den Verpackungen der Lebensmittel wird Schellack meist mit "E904" gekennzeichnet.
Insekten: Auch in Kosmetika enthalten
Karmin und Schellack finden sich aber auch in Kosmetikprodukten. Dabei entscheiden sie sich aber bei den Bezeichnungen auf den Verpackungen. Wer schauen will, ob die Kosmetikprodukte den tierischen Farbstoff Karmin enthalten, muss nach folgenden Bezeichnungen auf der Verpackung schauen: "CI 75470", "Cochenille" oder "Carmine". Schellack hingegen findet man in Haarspray, Mascara, Nagellack und anderen Kosmetikprodukten.
In diesen Lebensmitteln stecken schon Insekten - beliebte Süßigkeiten dabei - Augsburger Allgemeine
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