Die beste Art und Weise, Kilos zu verlieren: Eine Ernährungsumstellung hin zu gesunder Kost. Mediterrane Lebensmittel gelten als besonders empfehlenswert. Doch auch die Wikinger-Diät kann punkten.
Die Mittelmeer-Diät gilt als einer der gesündesten Ernährungsformen. So senkt die traditionelle mediterrane Diät als obst-, gemüse- und vollkornbetonte Ernährung mit wenig Fleisch, Salz und Zucker nachweislich das Risiko, verschiedene Krankheiten zu entwickeln. „Studien deuteten darauf hin, dass eine pflanzenbetonte Kost verschiedene Risikofaktoren der CKD-Progression (CKD steht für chronische Nierenerkrankung) verbessert, unter anderen Bluthochdruck, urämische Toxine, Inflammation, oxidativen Stress und die Blut-Phosphatspiegel. Insofern denken wir, dass eine gesunde Ernährung nicht nur Herz und Gefäße, sondern auch die Nieren schützt“, zitiert die Ärztezeitung Professor Jan C. Galle aus Lüdenscheid, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Sogar krebsvorbeugende Wirkung wird der Mittelmeerdiät zugeschrieben.
Was Mittelmeer- und Wikinger-Diät gemeinsam haben: Pflanzliche Lebensmittel machen den Großteil der Ernährung aus. Außerdem wird in beiden Fällen zu regionalen, nicht verarbeiteten Produkten gegriffen – wie beim Ernährungskonzept „Clean Eating“. Die nordische Wikinger-Diät ist zwar nicht so gut erforscht wie die Mittelmeer-Diät, allerdings gibt es auch hier positive Effekte auf die Gesundheit. So steht auch in der nordischen Kost selten Fleisch auf dem Speiseplan, was „aus gesundheitlicher Sicht positiv“ ist, sagt Carolin Groth, Referentin in der Abteilung Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Hamburg, der Deutschen Presseagentur dpa zufolge.
Regionale Produkte und viel Gemüse im Rahmen der nordischen Diät
Die Wikinger-Diät, auch nordische Diät genannt, umfasst Lebensmittel, die vor allem in Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark verbreitet sind. Diese sind auch in deutschen Supermärkten in der Regel ganzjährig erhältlich und werden häufig auch hierzulande geerntet oder produziert. Das macht die Ernährungsform auch interessant für Menschen, welchen Umweltbewusstsein am Herzen liegt.
Zur nordischen Ernährung gehören Vollkorngetreide, vor allem Roggen, Gerste und Hafer. Eine wichtige Rolle spielen der dpa zufolge auch Wurzelgemüse wie Rote Bete und Karotten, außerdem Beeren und regionales Obst wie Äpfel und Birnen. „Auch Nüsse, Pilze und Hülsenfrüchte gehören zum Speiseplan“, so Ernährungsexpertin Carolin Groth. Fleisch kommt nur selten auf den Tisch, meist nur einmal die Woche laut Groth. Dafür werden im Rahmen der Wikinger-Diät dreimal wöchentlich fettreicher Fisch wie Lachs oder Makrele empfohlen. Auch fettarme Milchprodukte sind erlaubt.
Wikinger-Diät: folgende Lebensmittel stehen auf dem Speiseplan
- Kohl
- Heimische Beeren und Obstsorten
- Wurzel- und Knollengemüse
- Vollkorngetreide
- Raps-, Sonnenblumen- und Leinsamenöl
- Hülsenfrüchte
- Frische Kräuter und Wildkräuter
- Pilze
- Nüsse
- Muscheln
- Algen
Butter, fettreiche Milchprodukte wie Quark sowie Alkohol, Zucker und Salz sollten dagegen selten konsumiert werden.
Ist die Wikinger-Diät gesund?
Die Effekte der nordischen Kost auf die Gesundheit sind wissenschaftlich wenig gut erforscht. Entsprechend vorsichtig sprechen Ernährungsexperten über deren Effekte auf den Körper. „Für die Nordische Diät kann ich keine Lanze brechen, weil es dazu keine gesicherten Erkenntnisse gibt“ – So formuliert es Ernährungsmediziner Prof. Johannes Wechsler, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM), der dpa zufolge. Wechsler sieht folgende Nachteile in der Wikinger-Diät:
- Wenige Vitamine
- Nicht ausreichend viele Ballaststoffe
- Zu viel Fett
Als positiv stuft Wechsler die Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren ein: „Man isst also viel Fisch. Und man isst wenig Fleisch.“ Letzteres wirkt sich auch positiv auf Gesundheit und Lebenserwartung aus. So informiert die Krankenkasse AOK, dass Vegetarier ein geringeres Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Problemen und die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ 2 haben.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt der Wikinger-Diät: Hochkalorischer Alkohol und Zucker wird selten konsumiert, was den Blutzuckerspiegel stabilisiert. Infolge sinkt das Risiko von Heißhungerattacken, die eine Schlankheitskur boykottieren.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.
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