Welche Lebensmittel sollte man bei Bluthochdruck essen? Neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung mit wenig Salz und viel Kalium, gibt es bestimmte Lebensmittel, die blutdrucksenkend wirken. Sehen Sie, für welche sieben Lebensmittel die blutdrucksenkende Wirkung in Studien belegt ist und setzen Sie sie regelmäßig auf den Speiseplan.
Düsseldorf (dpa) - Um den Anstieg der Lebensmittelpreise zu bremsen, fordert die Verbraucherzentrale NRW mehr Kompetenzen für das Bundeskartellamt. Die Markttransparenzstelle der Bonner Behörde sollte auch Preisdaten von Lebensmittelhändlern bekommen und dann einen aktuellen Preis-Überblick ermöglichen, teilte die Organisation am Dienstag in Düsseldorf mit. "Wir versprechen uns davon einen Druck auf die Händler, dass überzogene Preise - wenn sie verglichen werden können - zurückgenommen werden", sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski.
Die Markttransparenzstelle gibt es bereits, sie ist für Kraftstoffpreise zuständig und gibt Daten heraus, mit denen Spritpreis-Apps betrieben werden. Für einige Lebensmittel sammelt das Statistische Bundesamt schon Daten, dieses Monitoring reicht den Verbraucherschützern aber nicht aus: Der Umfang sei zu begrenzt und es enthalte nur wenig aussagekräftige Durchschnittspreise.
Nicht die Durchschnittspreise sind den Verbraucherschützern ein Dorn im Auge, sondern die Ausreißer nach oben - die sollten "kritisch in den Blick genommen und hinterfragt werden", sagte Verbraucherschützer Bernhard Burdick. Zudem sollte ein aktueller Preisüberblick "eine nennenswerte Zahl an Grundnahrungsmitteln enthalten".
Die Verbraucherzentrale hatte bei mehreren Händlern Preise etwa von Tomatensorten verglichen und war dabei auf hohe Preisunterschiede gekommen - die Spanne lag den Angaben zufolge zwischen 1,11 Euro und 22,17 Euro pro Kilo. Es sei zwar richtig, dass Energie- und Logistikkosten vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges gestiegen seien, das erkläre aber nicht die großen Preisspannen, sagte Burdick. "Wir vermuten, dass es da an manchen Stellen Mitnahmeeffekte gibt."
Ein Sprecher des Handelsverbands Lebensmittel kritisierte, es sei spekulativ, "mit einer Stichprobe von einigen Produkten bei einigen Handelsketten den Eindruck zu erwecken, der Verbraucherpreisanstieg für Lebensmittel habe andere treibende Ursachen als die Preissteigerungen entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette". Der Lebensmittelhandel habe große Verantwortung für Kunden - "gerade gegenüber den Bevölkerungsgruppen, die sehr genau auf ihre monatlichen Ausgaben schauen müssen", sagte der Verbandssprecher. Man werde auch weiter die Möglichkeiten ausschöpfen, um ein gutes Preis-Leistungsverhältnis zu bieten.
foodwatch fordert: Lebensmittel müssen frei von krebsverdächtigen Mineralölen sein
Wien (OTS) - 31.5. 2022 Die Europäische Union will Grenzwerte für Mineralölverunreinigungen in Lebensmitteln einführen. Darauf hat sich der zuständige Ausschuss der EU-Kommission (Committee on Plants, Animals, Food and Feed) geeinigt. Für sogenannte aromatische Mineralöle (MOAH), die unter Verdacht stehen, krebserregend und erbgutverändernd zu sein, sollen ab sofort in allen Lebensmitteln Obergrenzen gelten. Bisher gab es lediglich für Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung Grenzwerte für Mineralölrückstände. Die Entscheidung wurde im Zusammenhang mit den von foodwatch im Dezember 2021 veröffentlichten Mineralöltests getroffen. Die Konsument*innenschutz-Organisation hatte in 5 Ländern bedenkliche Rückstände von Mineralölen in Lebensmitteln gefunden.
„Die Einführung von Grenzwerten für krebsverdächtige Mineralöle in Lebensmitteln ist längst überfällig und ein wichtiger, aber noch nicht ausreichender Schritt für mehr Konsument*innenschutz. Denn Lebensmittel müssen gänzlich frei von Mineralölen sein, die Krebs auslösen und das Erbgut schädigen können“, fordert Lisa Kernegger, Leiterin von foodwatch Österreich.
Die Konsument*innenschutzorganisation forderte daher den Bundesminister für Konsumentenschutz, Johannes Rauch, auf, sich in Brüssel für eine konsequente Nulltoleranz gegenüber krebsverdächtigen Mineralölen in allen Lebensmittelkategorien einzusetzen.
foodwatch setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass Lebensmittel frei von potenziell krebserregenden aromatischen Mineralölen sind. Zuletzt hat foodwatch Ende 2021 Laboranalysen veröffentlicht. Daraufhin hat sich der verantwortliche Ständige Ausschuss der EU-Kommission mit der Belastung von MOAH in Lebensmitteln befasst.
Der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (PAFF-Ausschuss) setzt sich aus Vertreter*innen aller EU-Länder und der Europäischen Kommission zusammen. Die Entscheidung für Mineralöl-Grenzwerte fiel in der Sitzung am 21. April 2022. Die Regelung gilt ab sofort, ist jedoch noch nicht rechtsverbindlich. Die Mitgliedstaaten können individuell entscheiden, ob sie die Anforderungen durchsetzen. Ende 2022 will die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA eine überarbeitete Risikobewertung zu Mineralölen veröffentlichen.
Quellen und weiterführende Informationen:
[Entwurf einer gemeinsamen Erklärung der Mitgliedstaaten über die Belastung von aromatischen Mineralölen (MOAH) in Lebensmitteln, 21. April 2022 ] (<a href="https://bit.ly/3GwyAeU)" target="_blank">https://bit.ly/3GwyAeU)</a>* [Report „Toxische Mineralöle in Lebensmitteln“ – Ergebnisse aller Länder] (<a href="https://bit.ly/3Iy6pNi" target="_blank">https://bit.ly/3Iy6pNi</a>)
[Technical Project Report mit Methodenteil]
(<a href="https://bit.ly/3pFICCs" target="_blank">https://bit.ly/3pFICCs</a>) (EN)
[FAQs zu Mineralöl in Lebensmitteln] (<a href="https://bit.ly/31E93QH" target="_blank">https://bit.ly/31E93QH</a>)
[FOODnavigator Artikel: "A tough move for industry: Europe sets
MOAH limits in food effective immediately"] (<a href="https://bit.ly/3lYD0C8" target="_blank">https://bit.ly/3lYD0C8</a>)
Die Bauchspeicheldrüse ist wichtig für die Verdauung und den Blutzuckerspiegel. Ist sie entzündet, können die Prozesse nicht mehr einwandfrei ablaufen, das Organ muss geschont werden. Die Ernährung ist dabei ein wichtiger Aspekt. Welche Lebensmittel bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) verboten sind und welche nur in Maßen verzehrt werden sollten, sehen Sie in der Galerie.
Generell gilt: Essen Sie das, was Sie vertragen. Außerdem sind mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt besser als wenige große.
Lebensmittel über Amazon online kaufen. Welche wichtige Einschränkung das Handelsunternehmen Tegut dabei macht. Und warum es hier mit dem Online-Riesen Amazon zusammenarbeitet.
Von Christiane Stein
Reporterin Wirtschaft
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Der Anteil von Bioprodukten im baden-württembergischen Lebensmittel-Einzelhandel ist in den letzten Jahren kontinuierlich auf mehr als sechs Prozent gestiegen. Doch ist auch überall Bio drin, wo Bio draufsteht? Das wird in Baden-Württemberg im Rahmen der Lebensmittelüberwachung beim sogenannten Ökomonitoring getestet. Nun hat Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) die Ergebnisse für das Jahr 2021 vorgestellt - und eine positive Bilanz gezogen: Bio-Lebensmittel sind deutlich weniger mit Rückständen belastet als konventionell erzeugte Waren.
550 Öko-Produkte wurden gestetest
Rund 550 Öko-Produkte haben die Untersuchungsämter im vergangenen Jahr unter die Lupe genommen und nur in Einzelfällen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt. Auf Bio sei Verlass, sagte Hauk. 98 Prozent aller ökologisch erzeugten Lebensmittel würden das Bio-Siegel zu Recht tragen.
Auch bei Bio-Eiern und Bio-Milch habe es keine Beanstandungen gegeben, erklärte der Landwirtschaftsminister. Besonders erfreulich sei, dass keines der auffälligen Produkte aus Baden-Württemberg stamme. Verbraucher könnten sich bei regionalen Ökoprodukten auf die Qualität verlassen, versicherte Hauk.
Derzeit werden in Baden-Württemberg 14 Prozent der Flächen ökologisch bewirtschaftet. Ziel der Landesregierung ist es, den Anteil bis 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen.
Angaben stimmten in den meisten Fällen
Wo Bio draufstand, war in den letzten Jahren meist auch Bio drin. Das Ökomonitoring wurde in Baden-Württemberg parallel zum wachsenden Anteil von Bio-Lebensmitteln und der ökologischen Landwirtschaft eingeführt. Vor allem während der Corona-Pandemie stieg die Nachfrage nach ökologisch produzierter Ware, weil viele Menschen auch in Baden-Württemberg im Homeoffice waren und zu Hause kochten. Laut Baden-Württembergs Ökomonitoring 2020 kam es dabei aber zu keinem Qualitätsverlust bei den Lebensmitteln.
Steigende Preise dämpfen Nachfrage nach Bio-Produkten
Aktuell zeichnet sich allerdings angesichts des Krieges in der Ukraine eine Trendumkehr ab. Wegen steigender Preise und der hohen Inflation hielten sich die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf von Bio-Lebensmitteln im Augenblick zurück, erklärte ein Sprecher des Landesbauernverbands dem SWR.
Bremen – Die Flammkuchen-Backmischung lief 2011 ab, der Speck vor vier Wochen und auf der Crème fraîche steht der 31. Oktober 2021 als Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD).
Das kümmert Agnes Dahl (54) aus Misselwarden herzlich wenig. Die Schulkantinen-Chefin hat alle Zutaten verarbeitet und in den Ofen geschoben, wenige Minuten zieht der Flammkuchen-Duft durchs Haus.
Das Ergebnis – BILD hat todesmutig probiert – schmeckte einwandfrei.
Dahl, die auch stellvertretende Vorsitzende der Landfrauen im Landkreis Wesermünde ist, verarbeitet regelmäßig abgelaufene Lebensmittel.
Ihre Vorratsschränke sind voll davon: „Alles kein Problem, das Datum auf der Packung ist das MINDESThaltbarkeitsdatum. Trockene Sachen wie Mehl verderben so gut wie nie, aber auch Milchprodukte wie Joghurt und Crème fraîche halten ununterbrochen gekühlt locker mehr als ein Jahr länger als angegeben.“
Dahl hatte als eine von 110 Teilnehmern am Wettbewerb des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) um das älteste, essbare Lebensmittel mitgemacht.
Eingereicht wurden: abgelaufene Joghurts, Würzsoßen, Backmischungen, Süßigkeiten. Ältestes Produkt: Linsen, die 1989 abgelaufen waren und aus denen noch eine leckere Suppe wurde.
Dahl: „Viele Menschen haben Angst vor abgelaufenen Lebensmitteln, die aber unbegründet ist. Am besten auf die Sinne verlassen: sehen, riechen, schmecken – da erkennt man leicht, ob etwas noch essbar ist oder nicht.“
Wegwerfen sollte jedenfalls die letzte Option sein, findet Agnes Dahl.
In den vergangenen Monaten wurde der Einkauf im Supermarkt teurer. Untersuchungen zeigen: Das wird so weitergehen. Sie rechnen mit einer Preissteigerung von zehn Prozent.
Die Preise für Lebensmittel in Deutschland werden laut einer Studie weiter steigen. "In Deutschland dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als zehn Prozent anziehen", sagt der Handelsexperte Aurélien Duthoit vom Kreditversicherer Allianz Trade. Umgerechnet entspreche die Preissteigerung durchschnittlich 250 Euro Mehrkosten im Jahr pro Kopf. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Die Hersteller von Lebensmitteln und Getränken haben ihre Preise in Deutschland der Studie zufolge seit Anfang 2021 um durchschnittlich 16,6 Prozent angehoben. Am stärksten waren die Aufschläge bei Produkten des täglichen Bedarfs, darunter Öle und Fette (plus 53 Prozent), Mehl (plus 28 Prozent) und Nudeln (plus 19 Prozent). Als Hauptgrund für die Veränderung der Preise gilt die russische Invasion in der Ukraine.
Dahingegen seien die Preise im Lebensmitteleinzelhandel nur um vergleichsweise bescheidene sechs Prozent angestiegen, heißt es in der Studie. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich Einzelhandelspreise im Großen und Ganzen an die Erzeugerpreise anpassen, wenn auch mit einer gewissen Verzögerung", sagt Duthoit.
Bei einer aktuellen Umfrage des Ifo-Institus gaben neun von zehn Unternehmen im Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln an, weitere Preiserhöhungen zu planen. Hauptursache für die steigenden Preise seien höhere Kosten bei der Beschaffung von Energie und Rohstoffen.
Ein Säckli Gummibärli, ein vitaminreicher Fruchtsaft oder beliebte Frühstücksflocken haben etwas gemeinsam: Lebensmittel, die sich primär an Kinder richten, enthalten häufig zu viel Fett und Zucker. Das berichten die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» gestützt auf eine Untersuchung der Allianz der Schweizer Konsumentenschutz-Organisationen.
Betroffen waren die Grossverteiler Migros und Coop ebenso wie die Lebensmittelhändler Aldi und Lidl. Der Konsumentenschutz analysierte 344 Kinderprodukte auf deren Nährwerte sowie den Fett-, Zucker- und Salzgehalt. Die Untersuchung zeigte, dass 94 Prozent der gekauften Waren nicht den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation an ausgewogenen Lebensmitteln entsprachen.
Politik gefordert
Interessant: Oft prangen auf den Verpackungen Bildern von Tieren mit grossen Augen, ziehen so die Blicke der Kleinen an. Oft wird gequengelt bis der Widerstand der Eltern bricht, die Packung Gummibärli halt doch im Einkaufswagen landet – trotz des hohen Zuckeranteils.
Die Allianz der Schweizer Konsumentenschützer fordert nun die Politik zum Handeln auf. Sie solle an Kinder gerichtete Werbung nur erlauben, wenn sie den WHO-Vorgaben entspreche.
Chef-Kinderarzt warnt
Denn in der Schweiz haben viele Kinder zu viele Kilos auf den Rippen. Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation sind hierzulande 23 Prozent der Kinder zwischen fünf und neun Jahren übergewichtig oder fettleibig. Das liegt zwar unter dem europäischen Schnitt von 29,5 Prozent, ist laut Fachleuten aber immer noch ein problematischer Wert.
Urs Zumsteg, Chefarzt am Universitätskinderspital beider Basel, kennt das Problem: «Die Industrie richtet sich mit stark zuckerhaltigen Produkten an Kinder. Das trägt zu einer ungesunden Ernährung bei», sagt er in der «SonntagsZeitung». Dabei sei Übergewicht gerade bei Kindern besonders problematisch. «Wer in jungen Jahren bereits übergewichtig ist, wird das Problem oft nicht mehr los.» (koh/SDA)
In den vergangenen Monaten wurde der Einkauf im Supermarkt teurer. Untersuchungen zeigen: Das wird so weitergehen. Sie rechnen mit einer Preissteigerung von zehn Prozent.
Die Preise für Lebensmittel in Deutschland werden laut einer Studie weiter steigen. "In Deutschland dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als zehn Prozent anziehen", sagt der Handelsexperte Aurélien Duthoit vom Kreditversicherer Allianz Trade. Umgerechnet entspreche die Preissteigerung durchschnittlich 250 Euro Mehrkosten im Jahr pro Kopf. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Die Hersteller von Lebensmitteln und Getränken haben ihre Preise in Deutschland der Studie zufolge seit Anfang 2021 um durchschnittlich 16,6 Prozent angehoben. Am stärksten waren die Aufschläge bei Produkten des täglichen Bedarfs, darunter Öle und Fette (plus 53 Prozent), Mehl (plus 28 Prozent) und Nudeln (plus 19 Prozent). Als Hauptgrund für die Veränderung der Preise gilt die russische Invasion in der Ukraine.
Dahingegen seien die Preise im Lebensmitteleinzelhandel nur um vergleichsweise bescheidene sechs Prozent angestiegen, heißt es in der Studie. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich Einzelhandelspreise im Großen und Ganzen an die Erzeugerpreise anpassen, wenn auch mit einer gewissen Verzögerung", sagt Duthoit.
Bei einer aktuellen Umfrage des Ifo-Institus gaben neun von zehn Unternehmen im Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln an, weitere Preiserhöhungen zu planen. Hauptursache für die steigenden Preise seien höhere Kosten bei der Beschaffung von Energie und Rohstoffen.
Noch nie waren Lebensmittel so teuer wie jetzt. Immer tiefer müssen die Menschen in Deutschland im Supermarkt in die Tasche greifen. Doch auch Lebensmittel-Verschwendung ist ein großes Problem. Da könnte es schon helfen, Lebensmittel richtig zu lagern und sie so länger haltbar zu machen, damit nichts weggeworfen werden muss. Wir zeigen Ihnen sieben Tipps, wie Sie Ihre Lebensmittel am besten aufbewahren.
Kennen Sie das auch? Kaum gekauft, schon fangen die Zwiebeln an zu keimen. Damit Sie nicht schimmeln, keimen und sich möglichst lange halten, sollten sie an einem trockenen, kühlen, dunklen Ort gelagert werden. Packen Sie die Zwieblen nicht in Beutel oder Tüten, sondern lassen Sie sie frei liegen lassen. Vermeiden Sie Enge und Feuchtigkeit. Achten Sie beim Kauf auch auf die Sorte. Rote Zwiebeln müssen am schnellsten aufgebraucht werden. Diese sollte man am besten im Kühlschrank lagern. Weiße Zwiebeln können sich einige Wochen halten, braune sogar bis zu 6 Monaten.
Damit Bananen nicht zu schnell reifen, sollten Sie am besten getrennt werden. Bananen gehören auch nicht in den Kühlschrank, da sie da noch schneller reif und braun werden. Am besten wird das beliebte Obst bei Zimmertemperatur gelagert. Ein weiterer Tipp: Wickeln Sie die Stängel oben mit Frischhalte- oder Alufolie ein. So können die Bananen länger frisch gehalten werden. Sollten die Bananen trotzdem braun geworden sein, braucht man die gelben Früchte trotzdem nicht wegwerfen. Wer Freude am Backen hat, macht Bananenbrot daraus. Oder Sie geben die überreifen Bananen in ein Püriergerät, geben Milch dazu und machen Sie ganz einfach einen leckeren Smoothie daraus.
Käse sollte am besten im Kühlschrank aufbewahrt werden, wo es kühl und dunkel ist. Der Kühlschrank sollte aber nicht zu kalt gestellt sein. Nicht nur zum Stromsparen. Bei einer Temperatur unter 2 Grad sterben die im Käse enthaltenen Milchsäurebakterien ab. Eine Kühlschranktemperatur von 6 bis 8 Grad schont nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern ist auch für das Lagern von Käse optimal. Bei der Verpackung sollten Sie darauf achten, dass die Feuchtigkeit entweichen kann, damit kein Schimmel entsteht.
Bei Käse in Salzlake, wie zum Beispiel Feta oder Mozzarella, sollten Sie darauf achten, dass dieser sich immer in ausreichend in der Lake befindet, da er sonst sehr anfällig für Hefen und Bakterien ist.
Tipp 4: So machen Sie Ihre frischen Kräuter länger haltbar
Nichts ist so lecker wie frische Kräuter. Doch oft kann man die gar nicht so schnell verbrauchen, wie diese welk werden. Am besten ernten Sie Petersilie, Schnittlauch und Co. sofort ab, schneiden diese klein und frosten sie ein. Am besten in kleinen Portionen, damit Sie diese bei Bedarf immer auftauen können.
Tipp 5: So machen Sie Saucen und Fonds länger haltbar
Sie haben nach dem Kochen noch etwas Soße oder Fonds übrig? Einfach einfrieren! Am besten eignen sich dazu ungenutzte Eiwürfelbehälter. So können Sie die Sauce in kleinen Dosen und wie gewünscht auftauen.
Wenn Sie Fleisch auf Vorrat kaufen, am besten luftdicht verpacken und ab in die Gefriertruhe. Am besten so wenig wie möglich „Verpackung“ verwenden, das spart Energie. Das gleiche gilt für Obst, Gemüse, Suppen...
Auch hier sollten Sich schon im Supermarkt darauf achten, welche Sorte Sie kaufen. Generell gilt: Je heller ein Brot ist, desto schneller verdirbt es. Das liegt an dem hohen Weizenmehlanteil, der nicht lange konservierbar und schnell anfällig ist. Am besten hält sich Brot bei Zimmertemperatur. Damit das Brot jedoch nicht austrocknet, solltet es luftdicht verpackt werden. Sollten Sie zu viel gekauft haben, kann es sich lohnen, es portionsweise ins Gefrierfach zu geben. So kann immer die richtige Menge aufgetaut werden und nichts schimmelt.
Sollte das Brot doch schon einige Tage alt und nicht mehr frisch sein, bitte nicht wegwerfen! Machen Sie doch eifach Croutons daraus! Reiben Sie die Brotscheiben mit einer Knoblauchzehe ein und schneiden diese dann in etwa 2 Zentimeter große Würfel. Geben Sie etwas Olivenöl, Salz, Pfeffer oder andere Gewürze darüber und ab damit in den Ofen. Wenn die Brotwürfel knusprig sind, können sie in den Salat oder eine warme Suppe.
Bereits am Vortag sollen sich die Ersten zur Verteilung von Lebensmittelspenden am ausgewiesenen Ort in der nigerianischen Stadt Port Harcourt eingefunden haben. Als die Ausgabe beginnt, kommt es zur Panik. Am Ende sind Dutzende Menschen tot.
Bei einem Gedränge während der Ausgabe von Lebensmitteln im Süden Nigerias sind mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich bei der Hilfsaktion einer Kirchengemeinde auf einem Sportplatz in der Stadt Port Harcourt, wie die Polizei mitteilte. Die Menge sei "unkontrollierbar" geworden und in der Folge seien 31 Menschen gestorben. Die Polizei leitete strafrechtliche Ermittlungen zu dem Vorfall ein.
Auf einem Platz des Polo-Clubs von Port Harcourt waren am Morgen Essen und andere Hilfsgüter an Bedürftige verteilt worden. Die Hilfsaktion einer örtlichen Kirchengemeinde in der südnigerianischen Stadt habe riesige Menschenmassen angelockt, erklärte die Polizei. "Leider wurde die Menge ungestüm und unkontrollierbar und alle Bemühungen der Organisatoren, sie zur Vernunft zu bringen, scheiterten."
Das westafrikanische Nigeria ist für die Versorgung seiner Bevölkerung unter anderem auf den Import von Getreide aus Russland und der Ukraine angewiesen. Derzeit ist die weltweite Versorgung mit Getreide gefährdet, da die russische Marine ukrainische Häfen für die Ausfuhr blockiert und der Westen Sanktionen gegen Moskau verhängt hat.
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Hilfsorganisationen warnen angesichts der Kriegsfolgen vor einer weiteren Verschlechterung der Versorgungslage insbesondere in Afrika. Laut einem Bericht, den die Weltbank kürzlich veröffentlicht hatte, leben in Nigeria bereits vier von zehn Menschen unterhalb der nationalen Armutsgrenze.
In den vergangenen Jahren hatten sich in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas bereits mehrere tödliche Unfälle bei der Verteilung von Lebensmitteln ereignet. Im nördlichen Bundesstaat Borno wurden 2021 sieben Frauen in einem Gedränge zu Tode getrampelt.
Bereits am Vortag sollen sich die Ersten zur Verteilung von Lebensmittelspenden am ausgewiesenen Ort in der nigerianischen Stadt Port Harcourt eingefunden haben. Als die Ausgabe beginnt, kommt es zur Panik. Am Ende sind Dutzende Menschen tot.
Bei einem Gedränge während der Ausgabe von Lebensmitteln im Süden Nigerias sind mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich bei der Hilfsaktion einer Kirchengemeinde auf einem Sportplatz in der Stadt Port Harcourt, wie die Polizei mitteilte. Die Menge sei "unkontrollierbar" geworden und in der Folge seien 31 Menschen gestorben. Die Polizei leitete strafrechtliche Ermittlungen zu dem Vorfall ein.
Auf einem Platz des Polo-Clubs von Port Harcourt waren am Morgen Essen und andere Hilfsgüter an Bedürftige verteilt worden. Die Hilfsaktion einer örtlichen Kirchengemeinde in der südnigerianischen Stadt habe riesige Menschenmassen angelockt, erklärte die Polizei. "Leider wurde die Menge ungestüm und unkontrollierbar und alle Bemühungen der Organisatoren, sie zur Vernunft zu bringen, scheiterten."
Das westafrikanische Nigeria ist für die Versorgung seiner Bevölkerung unter anderem auf den Import von Getreide aus Russland und der Ukraine angewiesen. Derzeit ist die weltweite Versorgung mit Getreide gefährdet, da die russische Marine ukrainische Häfen für die Ausfuhr blockiert und der Westen Sanktionen gegen Moskau verhängt hat.
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In den vergangenen Jahren hatten sich in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas bereits mehrere tödliche Unfälle bei der Verteilung von Lebensmitteln ereignet. Im nördlichen Bundesstaat Borno wurden 2021 sieben Frauen in einem Gedränge zu Tode getrampelt.
Wie oft können Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Co. eigentlich eingefroren werden? Das sagen Fachleute.
Kassel – In vielen Köpfen ist fest verankert: Einmal aufgetaute Lebensmittel sollten aufgebraucht und auf keinen Fall wieder eingefroren werden. Doch warum ist das so und trifft das wirklich auf alle Nahrungsmittel zu? Ein Überblick:
Beim Einfrieren von Lebensmitteln wie Fisch und Fleisch werden Abbauprozesse nicht komplett gestoppt, vielmehr gehen sie langsam weiter. Laut Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) wird die Aktivität der lebensmitteleigenen Enzyme erst bei -40 Grad Celsius ganz verhindert. Ähnlich ist es bei den Mikroorganismen, ihr Wachstum wird zwar unterbrochen, sie bleiben jedoch am Leben. Bei steigender Temperatur vermehren diese sich anschließend ungehemmt. Daher ist beim erneuten Einfrieren Vorsicht geboten.
Ist zweimal einfrieren gesundheitsschädlich? Das sagen Fachleute
Lebensmittel wie Gemüse, Obst oder Brot können meist bedenkenlos wieder eingefroren werden. Einzige Bedingung laut BZfE: „Lebensmittel können nur erneut eingefroren werden, wenn sie sehr kurz aus dem Gefriergerät genommen wurden und in einwandfreiem Zustand sind.“ Sie sollten sich weder im Aussehen, noch im Geruch stark verändert haben.
Doch wie verhält es sich bei Fleisch oder Fisch? Hier rät das Bundeszentrum, dass diese Produkte zur Sicherheit nicht ein zweites Mal in die Tiefkühltruhe wandern sollten. Daniela Krehl, Ernährungswissenschaftlerin bei der Verbraucherzentrale Bayern sagte gegenüber Bayern 1: „Nur einwandfreie Lebensmittel dürfen wieder eingefroren werden. Am besten liegt dazwischen noch ein Kochvorgang.“
Das bedeutet: Statt das Fleisch erneut einzufrieren ist es sicherer, dieses erst zu garen. Der Grund dafür liegt wieder bei den Keimen. Diese vermehren sich bei einem zweiten Auftauprozess ein weiteres Mal. „Durch das Kochen werden die Bakterien abgetötet, dann können Sie es problemlos wieder einfrieren“, so die Expertin.
Tiefkühlkost nochmal einfrieren: Schadet das der Gesundheit?
Auf vielen Tiefkühlprodukten steht die unmissverständliche Warnung: „Auftetautes nicht wieder einfrieren“. Das Deutsche Tiefkühlintsitut erklärt hierzu auf seiner Webseite: „Diese Angabe ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit aufgetaute Produkte sofort verzehrt werden und nicht vor dem Wiedereinfrieren längere Zeit bei Plustemperaturen lagern, wo sie einer erhöhten Keimbildung ausgesetzt sind.“ Auch das Institut betont, dass gegen ein zweites Einfrieren grundsätzlich nichts spricht, wenn die Lebensmittel zuvor nochmals erhitzt wurden.
Fleisch
3 bis 12 Monate
Gemüse
6 bis 12 Monate
Obst
8 bis 12 Monate
Fertige Speisen
bis zu 3 Monate
Quelle: BZfE
Als grundsätzlichen Leitsatz erklärt das Institut: „Wenn das Lebensmittel zum Zeitpunkt des Wiedereinfrierens zubereitet beziehungsweise verzehrt werden kann, dann ist auch das Wiedereinfrieren bedenkenlos möglich. Je schneller der erneute Gefriervorgang verläuft, desto besser.“ (slo)
Die diesjährige Brandenburger Spargelsaison ist aus Sicht der Landwirte bislang katastrophal verlaufen. «Nach zwei Corona-Jahren waren wir optimistisch gestartet», sagte Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins, am Samstag. Anfangs habe jedoch Importware den Platz für regionalen Spargel in den Supermärkten besetzt. Der Ukraine-Krieg führte zudem zu einer Kaufzurückhaltung und weniger Nachfrage, berichteten ihm Kollegen, sagte Jakobs. Zum bevorstehenden Pfingstfest werde noch auf etwas Belebung des Geschäfts gehofft. Traditionell wird zum Johannistag am 24. Juni der letzte Spargel des Jahres gestochen.
Es werde eine deutliche Verringerung der Anbauflächen erwartet, sagte Jakobs der «Märkischen Allgemeinen». In Beelitz seien in dieser Saison 20 Prozent der Flächen aus der Bearbeitung genommen worden, im Spreewald 50 Prozent.
Derzeit wächst in Brandenburg nach Angaben des Gartenbauverbandes auf fast 3900 Hektar Spargel. Jakobs rechnet damit, dass langfristig 2500 Hektar übrig bleiben könnten. Eine Reihe von Betrieben planen nach seinen Angaben den Umstieg auf andere Kulturen wie Getreide oder erwägen den Bau von Solaranlagen auf den Flächen.
Im Vorjahr wurden 21.100 Tonnen der weißen Stangen geerntet. Nach ersten Befragungen der Spargelbauer könnten es in dieser Saison 15 bis 20 Prozent weniger sein, sagte Jakobs.
Im Münsterland pflügen Landwirt:innen derzeit ihre Erdbeerfelder um – und zerstören damit die erntereifen Früchte. Ihr Vorwurf: Der Lebensmitteleinzelhandel drücke die Preise, während die Produktionskosten stiegen.
Erdbeer-Landwirt:innen im Münsterland in Nordrhein-Westfalen sind frustriert: Sie zerstören bewusst ihre Erdbeerfelder mit den reifen Früchten oder planen dies zu tun, weil sie unter den niedrigen Preisen im Lebensmittelhandel leiden. Wie der WDR berichtet, lohnt es sich für sie nicht, die Produktion fortzuführen.
Erdbeerbauer Andreas Rahmann aus Coesfeld etwa zerstört ganze Reihen seines Felds, um bald Mais anbauen zu können. Er sagt: „Man könnte weinen – das ist die Arbeit eines Jahres oder sogar mehrerer Jahre. Wenn man das dann kaputt macht, ohne den Nutzen zu haben, ist das schon sehr ärgerlich.“
Der Landwirt prangert die großen Preispannen für den Einzelhandel an, während seine Marge klein sei. Für 500 Gramm Erdbeeren bekäme er derzeit knapp einen Euro und einen Cent vom Einzelhandel. Dadurch müsse er draufzahlen, sagt Rahmann dem WDR. Vermarkte er die Früchte direkt – also verkaufe er sie selbst – bekäme er 4,50 Euro.
Landwirt Rahmann: „Dann müssen wir mehr Geld bezahlen“
Auch Erdbeer- und Spargelbauer Stephan Bäcker aus Münster ist wütend. Er hat auf 20 Hektar Erdbeeren angebaut und geht davon aus, dass er ein Drittel nicht ernten wird. 50 Tonnen Früchte würden dann verschwendet werden.
„Wenn wir Verbraucher weiterhin Erdbeeren aus Deutschland haben wollen, dann müssen wir mehr Geld bezahlen – anders geht es nicht“, sagt Rahmann. Denn der Einzelhandel bevorzuge Billig-Erdbeeren und kaufe sie deshalb aus dem Ausland, aus Spanien oder den Niederlanden, ein, um sie im Discounter unterzubringen.
Erdbeer- und Spargelhof-Inhaber Heiner Lövenich erklärt dem WDR, dass es für ihn ökonomisch aktuell mehr Sinn macht, die Produktion abzubrechen als sie fortzuführen. Lövenich sei so bei einem Teil seiner Spargelernte vorgegangen, da die Preise für die Produkte sonst nicht einmal die laufenden Kosten gedeckt hätten – und die sind wegen der Energiekrise gestiegen. Der größte Kostenfaktor stellt ihm zufolge jedoch die Bezahlung der Erntehelfer:innen dar. Landwirt-Kollege Rahmann sieht das ähnlich. Er will die Supermärkte gar nicht mehr beliefern. Mit den 4,50 Euro pro 500 Gramm Erdbeeren aus der Direktvermarktung könne er auch ohne Weiteres den Mindestlohn für seine 20 Erntehelfer:innen aus Rumänien bezahlen.
Utopia meint: Die Beweggründe der einzelnen Landwirt:innen sind nachvollziehbar, auch wenn die Zerstörung der Ernte nicht die Lösung sein kann und die Frage bleibt, warum die Felder nicht etwa für eine kurze Zeit zum Selbstpflücken freigegeben wurden. Die dahinterstehende Entwicklung legt in jedem Fall ein System offen, das krankt. Schließlich macht es – folgt man der Argumentation der Betroffenen – die Vernichtung von Nahrungsmitteln erforderlich, um ökonomisch zu wirtschaften. Das ist höchst bedenklich, da die Lebensmittelverschwendung in Deutschland ohnehin ein riesiges Problem darstellt. Zur Verschwendung von Nahrungsmitteln zählt nämlich auch die Primärproduktion: Also Lebensmittel, die noch auf dem Acker entsorgt werden.
Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden jedes Jahr insgesamt 12 Millionen Tonnen Nahrung entsorgt, die gar nicht erst auf den Tellern der Menschen landen – davon fallen 1.4 Millionen Tonnen in der Primärproduktion an. Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe zufolge dürfte die verschwendete Menge auf den Feldern jedoch zehn Mal höher sein als bisher offiziell erfasst wird. Neben einer strukturellen Veränderung, die es angesichts des aktuellen Misstands braucht, kann es deshalb ratsam sein, dass wir Verbraucher:innen Erdbeeren oder Spargel regional vom Hof der Landwirt:innen kaufen – und auch im Einzelhandel faire Preise dafür bezahlen. Worauf du sonst noch beim Erdbeer-Kauf achten solltest, hat Utopia hier zusammengefasst: Erdbeeren: Wann kaufen? Sind Erdbeeren aus Spanien empfehlenswert?
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
Im Münsterland pflügen Landwirt:innen derzeit ihre Erdbeerfelder um – und zerstören damit die erntereifen Früchte. Ihr Vorwurf: Der Lebensmitteleinzelhandel drücke die Preise, während die Produktionskosten stiegen.
Erdbeer-Landwirt:innen im Münsterland in Nordrhein-Westfalen sind frustriert: Sie zerstören bewusst ihre Erdbeerfelder mit den reifen Früchten oder planen dies zu tun, weil sie unter den niedrigen Preisen im Lebensmittelhandel leiden. Wie der WDR berichtet, lohnt es sich für sie nicht, die Produktion fortzuführen.
Erdbeerbauer Andreas Rahmann aus Coesfeld etwa zerstört ganze Reihen seines Felds, um bald Mais anbauen zu können. Er sagt: „Man könnte weinen – das ist die Arbeit eines Jahres oder sogar mehrerer Jahre. Wenn man das dann kaputt macht, ohne den Nutzen zu haben, ist das schon sehr ärgerlich.“
Der Landwirt prangert die großen Preispannen für den Einzelhandel an, während seine Marge klein sei. Für 500 Gramm Erdbeeren bekäme er derzeit knapp einen Euro und einen Cent vom Einzelhandel. Dadurch müsse er draufzahlen, sagt Rahmann dem WDR. Vermarkte er die Früchte direkt – also verkaufe er sie selbst – bekäme er 4,50 Euro.
Landwirt Rahmann: „Dann müssen wir mehr Geld bezahlen“
Auch Erdbeer- und Spargelbauer Stephan Bäcker aus Münster ist wütend. Er hat auf 20 Hektar Erdbeeren angebaut und geht davon aus, dass er ein Drittel nicht ernten wird. 50 Tonnen Früchte würden dann verschwendet werden.
„Wenn wir Verbraucher weiterhin Erdbeeren aus Deutschland haben wollen, dann müssen wir mehr Geld bezahlen – anders geht es nicht“, sagt Rahmann. Denn der Einzelhandel bevorzuge Billig-Erdbeeren und kaufe sie deshalb aus dem Ausland, aus Spanien oder den Niederlanden, ein, um sie im Discounter unterzubringen.
Erdbeer- und Spargelhof-Inhaber Heiner Lövenich erklärt dem WDR, dass es für ihn ökonomisch aktuell mehr Sinn macht, die Produktion abzubrechen als sie fortzuführen. Lövenich sei so bei einem Teil seiner Spargelernte vorgegangen, da die Preise für die Produkte sonst nicht einmal die laufenden Kosten gedeckt hätten – und die sind wegen der Energiekrise gestiegen. Der größte Kostenfaktor stellt ihm zufolge jedoch die Bezahlung der Erntehelfer:innen dar. Landwirt-Kollege Rahmann sieht das ähnlich. Er will die Supermärkte gar nicht mehr beliefern. Mit den 4,50 Euro pro 500 Gramm Erdbeeren aus der Direktvermarktung könne er auch ohne Weiteres den Mindestlohn für seine 20 Erntehelfer:innen aus Rumänien bezahlen.
Utopia meint: Die Beweggründe der einzelnen Landwirt:innen sind nachvollziehbar, auch wenn die Zerstörung der Ernte nicht die Lösung sein kann und die Frage bleibt, warum die Felder nicht etwa für eine kurze Zeit zum Selbstpflücken freigegeben wurden. Die dahinterstehende Entwicklung legt in jedem Fall ein System offen, das krankt. Schließlich macht es – folgt man der Argumentation der Betroffenen – die Vernichtung von Nahrungsmitteln erforderlich, um ökonomisch zu wirtschaften. Das ist höchst bedenklich, da die Lebensmittelverschwendung in Deutschland ohnehin ein riesiges Problem darstellt. Zur Verschwendung von Nahrungsmitteln zählt nämlich auch die Primärproduktion: Also Lebensmittel, die noch auf dem Acker entsorgt werden.
Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden jedes Jahr insgesamt 12 Millionen Tonnen Nahrung entsorgt, die gar nicht erst auf den Tellern der Menschen landen – davon fallen 1.4 Millionen Tonnen in der Primärproduktion an. Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe zufolge dürfte die verschwendete Menge auf den Feldern jedoch zehn Mal höher sein als bisher offiziell erfasst wird. Neben einer strukturellen Veränderung, die es angesichts des aktuellen Misstands braucht, kann es deshalb ratsam sein, dass wir Verbraucher:innen Erdbeeren oder Spargel regional vom Hof der Landwirt:innen kaufen – und auch im Einzelhandel faire Preise dafür bezahlen. Worauf du sonst noch beim Erdbeer-Kauf achten solltest, hat Utopia hier zusammengefasst: Erdbeeren: Wann kaufen? Sind Erdbeeren aus Spanien empfehlenswert?
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