Die diesjährige Brandenburger Spargelsaison ist aus Sicht der Landwirte bislang katastrophal verlaufen. «Nach zwei Corona-Jahren waren wir optimistisch gestartet», sagte Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins, am Samstag. Anfangs habe jedoch Importware den Platz für regionalen Spargel in den Supermärkten besetzt. Der Ukraine-Krieg führte zudem zu einer Kaufzurückhaltung und weniger Nachfrage, berichteten ihm Kollegen, sagte Jakobs. Zum bevorstehenden Pfingstfest werde noch auf etwas Belebung des Geschäfts gehofft. Traditionell wird zum Johannistag am 24. Juni der letzte Spargel des Jahres gestochen.
Es werde eine deutliche Verringerung der Anbauflächen erwartet, sagte Jakobs der «Märkischen Allgemeinen». In Beelitz seien in dieser Saison 20 Prozent der Flächen aus der Bearbeitung genommen worden, im Spreewald 50 Prozent.
Derzeit wächst in Brandenburg nach Angaben des Gartenbauverbandes auf fast 3900 Hektar Spargel. Jakobs rechnet damit, dass langfristig 2500 Hektar übrig bleiben könnten. Eine Reihe von Betrieben planen nach seinen Angaben den Umstieg auf andere Kulturen wie Getreide oder erwägen den Bau von Solaranlagen auf den Flächen.
Im Vorjahr wurden 21.100 Tonnen der weißen Stangen geerntet. Nach ersten Befragungen der Spargelbauer könnten es in dieser Saison 15 bis 20 Prozent weniger sein, sagte Jakobs.
© dpa-infocom, dpa:220528-99-461192/3
Lebensmittel: Spargelverband: Katastrophale Saison in Brandenburg | ZEIT ONLINE - zeit.de
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