Wie oft können Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Co. eigentlich eingefroren werden? Das sagen Fachleute.
Kassel – In vielen Köpfen ist fest verankert: Einmal aufgetaute Lebensmittel sollten aufgebraucht und auf keinen Fall wieder eingefroren werden. Doch warum ist das so und trifft das wirklich auf alle Nahrungsmittel zu? Ein Überblick:
Beim Einfrieren von Lebensmitteln wie Fisch und Fleisch werden Abbauprozesse nicht komplett gestoppt, vielmehr gehen sie langsam weiter. Laut Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) wird die Aktivität der lebensmitteleigenen Enzyme erst bei -40 Grad Celsius ganz verhindert. Ähnlich ist es bei den Mikroorganismen, ihr Wachstum wird zwar unterbrochen, sie bleiben jedoch am Leben. Bei steigender Temperatur vermehren diese sich anschließend ungehemmt. Daher ist beim erneuten Einfrieren Vorsicht geboten.
Ist zweimal einfrieren gesundheitsschädlich? Das sagen Fachleute
Lebensmittel wie Gemüse, Obst oder Brot können meist bedenkenlos wieder eingefroren werden. Einzige Bedingung laut BZfE: „Lebensmittel können nur erneut eingefroren werden, wenn sie sehr kurz aus dem Gefriergerät genommen wurden und in einwandfreiem Zustand sind.“ Sie sollten sich weder im Aussehen, noch im Geruch stark verändert haben.
Doch wie verhält es sich bei Fleisch oder Fisch? Hier rät das Bundeszentrum, dass diese Produkte zur Sicherheit nicht ein zweites Mal in die Tiefkühltruhe wandern sollten. Daniela Krehl, Ernährungswissenschaftlerin bei der Verbraucherzentrale Bayern sagte gegenüber Bayern 1: „Nur einwandfreie Lebensmittel dürfen wieder eingefroren werden. Am besten liegt dazwischen noch ein Kochvorgang.“
Das bedeutet: Statt das Fleisch erneut einzufrieren ist es sicherer, dieses erst zu garen. Der Grund dafür liegt wieder bei den Keimen. Diese vermehren sich bei einem zweiten Auftauprozess ein weiteres Mal. „Durch das Kochen werden die Bakterien abgetötet, dann können Sie es problemlos wieder einfrieren“, so die Expertin.
Tiefkühlkost nochmal einfrieren: Schadet das der Gesundheit?
Auf vielen Tiefkühlprodukten steht die unmissverständliche Warnung: „Auftetautes nicht wieder einfrieren“. Das Deutsche Tiefkühlintsitut erklärt hierzu auf seiner Webseite: „Diese Angabe ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit aufgetaute Produkte sofort verzehrt werden und nicht vor dem Wiedereinfrieren längere Zeit bei Plustemperaturen lagern, wo sie einer erhöhten Keimbildung ausgesetzt sind.“ Auch das Institut betont, dass gegen ein zweites Einfrieren grundsätzlich nichts spricht, wenn die Lebensmittel zuvor nochmals erhitzt wurden.
Fleisch | 3 bis 12 Monate |
Gemüse | 6 bis 12 Monate |
Obst | 8 bis 12 Monate |
Fertige Speisen | bis zu 3 Monate |
Quelle: BZfE |
Als grundsätzlichen Leitsatz erklärt das Institut: „Wenn das Lebensmittel zum Zeitpunkt des Wiedereinfrierens zubereitet beziehungsweise verzehrt werden kann, dann ist auch das Wiedereinfrieren bedenkenlos möglich. Je schneller der erneute Gefriervorgang verläuft, desto besser.“ (slo)
Lebensmittel ein zweites Mal einfrieren: Wann laut Experten eine Gesundheitsgefahr droht - hna.de
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