Eine Gemüsesorte soll bei regelmäßigem Verzehr krebshemmend wirken. Die Studie kommt damit nicht nur zu einem neuen Ergebnis, sondern widerlegt damit den früheren Forschungsstand.
Bremen – Mittlerweile gibt es bei den meisten Krebsarten erhebliche Behandlungsfortschritte. Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sind die Sterberaten seit dem Jahr 2010 um sieben Prozent bei Frauen sowie um zwölf Prozent bei Männern zurückgegangen. Dennoch ist Krebs in Deutschland nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache.
Um die Volkskrankheit einzudämmen, ist es nicht nur elementar, mögliche Behandlungen zu erforschen, sondern auch Vorsorge-Maßnahmen zu untersuchen. Dieser Aufgabe haben sich zuletzt Forscher der Universität Newcastle gewidmet. In ihrer Studie sind sie auf ein verblüffendes Ergebnis gekommen: Ein bestimmtes Lebensmittel soll das Krebs-Risiko um bis zu 20 Prozent reduzieren.
Reduziertes Krebs-Risiko: Um welches Lebensmittel handelt es sich?
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verzehr von Karotten eindeutig mit einem verringerten Krebs-Risiko verbunden ist“, heißt es in dem veröffentlichten Abstract der Forscher. Studienleiter Charles Ojobor erläutert: „Unsere Analyse hat gezeigt, dass Menschen, die fünf Portionen Karotten pro Woche essen, ein um 20 Prozent reduziertes Risiko haben, zu erkranken.“ Selbst der Verzehr von nur einer Portion verringere die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, um vier Prozent.
Zur Untersuchung wurden fast 200 Studien mit insgesamt 4,7 Millionen Teilnehmenden herangezogen. Weiter erklärt Ojobor, dass angesichts vorheriger Studien, die sich vorwiegend auf das in Karotten enthaltende Pigment Carotin fokussiert hatten, eine riesige Menge an Daten zu analysieren war. Das im Lebensmittel dominante Beta-Carotin verleiht Karotten ihre orange Farbe, wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt und soll deshalb gut für die Augen, Haut sowie das Immunsystem sein.
Karotten sind gut für die Augen – Mythos oder Wahrheit?
Tatsächlich hat Vitamin A einen positiven Einfluss auf den Erhalt der Sehkraft. Ist die Versorgung mit Vitaminen unzureichend, kann es zu Mangelerscheinungen kommen, die wiederum beispielsweise Sehstörungen verursachen können. Bei einer ausgewogenen Ernährung tritt kein Vitaminmangel auf – und somit auch kein Mangel an Vitamin A. Jedoch kann auch ein noch so hoher Karottenkonsum keine vorhandenen Sehschwächen verbessern.
Quelle: AOK Gesundheitsmagazin
Das Ergebnis zeigt nun, dass diese Verbindung „in kontrollierten Experimenten keine positive Wirkung auf Krebs“ habe. Damit widerlegen die Forscher die These, dass Carotin das Krebs-Risiko reduzieren soll. „Deshalb haben wir Karotten wegen ihres Gehalts an einer anderen Art von sekundären Pflanzenstoffen, den Polyacetylenen, untersucht, die starke Auswirkungen auf Krebs haben“, so Ojobor. Somit sind Karotten also „Hauptnahrungsquelle für mehrere potenziell krebshemmende Verbindungen“.
Karotten reduzieren Krebs-Risiko – auch andere Lebensmittel helfen
Doch nicht nur die Karotte ist ein echtes Wunder-Lebensmittel: Auch Rosenkohl soll effektiv gegen Krebs sein – allerdings bei der Behandlung, nicht bei der Vorsorge. In der Studie wird außerdem darauf hingewiesen, dass der Verzehr von Rosenkohl bei chronischen Krankheiten wie Diabetes unterstützen kann. Voraussetzung sei hierbei aber, dass das Gemüse gedünstet und nicht etwa gebraten oder gekocht wird, da sonst „gesundheitsfördernde Eigenschaften“ verloren gehen.
Gemeint sind in erster Linie Glucosinolate. Es handelt sich dabei um chemische Verbindungen, welche mit Proteinen interagiert, die an der Reparatur beschädigter DNA beteiligt sind und den Zelltod in Krebstumoren fördern. Dr. Kirsten Brandt, Dozentin an der Universität Newcastle, erklärt: „Wenn man den Rosenkohl kocht, gehen viele der wichtigen Verbindungen ins Wasser über.“ Wer sich also nicht nur gesund, sondern auch gesundheitsfördernd ernähren will, sollte Gemüse in Zukunft dünsten. (cln)
Neue Studie: Bestimmtes Lebensmittel reduziert Krebs-Risiko um bis zu 20 Prozent - kreiszeitung.de
Read More
No comments:
Post a Comment