Ein Lebensmittel-Hersteller wird nach einem geplatzten Deal wohl doch nicht mehr gerettet. Verschwinden seine Produkte bald auch aus den Regalen bei Rewe, Edeka und Kaufland?
München – Das Unternehmen Vegablum galt als Vorreiter für vegane Honig-Alternativen. Seine Produkte bot der Lebensmittel-Hersteller nicht nur auf Messen, Märkten oder im unternehmenseigenen Onlineshop an – sie schafften es sogar bis ins Sortiment von Rewe, Edeka, Kaufland und Globus in ganz Deutschland. Und bis in die Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“.
Doch jetzt steht Vegablum vor dem Aus. Das erklärten vor Kurzem seine beiden Unternehmensgründer Daniela Nowak und Stephan Weidtmann gegenüber come-on.de. „Wir konnten im letzten Jahr nicht mehr wirklich kostendeckend arbeiten“, betont Unternehmensgründerin Danny Nowak demnach.
In der „Höhle der Löwen“ präsentierten Nowak und Weidtmann ihre veganen Produkte „Wonig“ und „VET“, um Vegablum vielleicht doch noch retten zu können. „Wonig“ ist eine auf eingekochten Löwenzahnblüten basierende vegane Alternative zu Honig. Hieraus wiederum wird „VET“ hergestellt – eine vegane Alternative zum Honigwein Met. Seit 2021 sind die Produkte auch in immer mehr Supermarkt-Filialen erhältlich, wie Nowak in einem Youtube-Video erklärt. Nach acht Jahren hören die Gründer jetzt jedoch auf.
Vegablum bei Edeka, Rewe und Kaufland: Geplatzter Deal hatte Anteil am Aus für das Unternehmen
Zunächst sah es sogar so aus, als könne Vegablum gerettet werden: Im Rahmen der „Höhle der Löwen“ kam zunächst nämlich sogar ein Deal zustande. Dieser erübrigte sich jedoch kurz darauf wieder. Grund waren zu verschiedene Vorstellungen über die strategische Ausrichtung des Unternehmens zwischen Gründern und Investoren.
Dem finanziell bereits angeschlagenen Vegablum versetzte das einen schweren Schlag: Denn der Kostenanstieg durch den Ukraine-Krieg hatte zu einer unüberwindbaren finanziellen Belastung für das Unternehmen geführt. Es gelang Vegablum nicht, höhere Produktionskosten auszugleichen.
Auch konnte das Unternehmen seine Produktion nicht erhöhen, weil es dafür an personellen Ressourcen mangelte. Preiserhöhungen bei Rohstoffen, Strom und Gas beeinflussten die Rentabilität von Vegablum schließlich enorm. Für die Rettung des Unternehmens hätte man am Ende mindestens doppelt so viel wie gewöhnlich produzieren müssen.
Edeka, Rewe und Kaufland betroffen: Verändertes Einkaufsverhalten von Kunden trifft Vegablum schwer
Auch ein verändertes Einkaufsverhalten seitens der Kunden könnte beim Aus von Vegablum eine Rolle spielen. Laut der Einschätzung der Unternehmensgründerin hatten günstige Supermarktangebote Vorrang, und Onlinebestellungen gingen zurück, was letztlich auch für Vegablum negative Folgen hatte. Der Lebensmittel-Hersteller hatte zwar Lieferverträge mit Supermarkt-Ketten wie Rewe, Edeka, Kaufland und Globus geschlossen, doch von den Gewinnmargen blieb zu wenig übrig, erklärt Nowak gegenüber come-on.de.
Der Entschluss, Vegablum aufzugeben, sei kein leichter gewesen, betont Firmengründer Weidtmann: „Es hat ein paar Tränchen gekostet“, sagte er come-on.de. Das Aus von Vegablum dürfte auch schon bald in Supermarkt-Regalen von Kaufland, Edeka, Rewe und Globus ersichtlich sein. Wie aus der Website des Unternehmens hervorgeht, sind die Produkte deutschlandweit in verschiedenen Filialen erhältlich. Das wird sich voraussichtlich bald ändern.
Den Schlussverkauf der verbleibenden Produktionserzeugnisse bietet Vegablum noch bis zum 15. Januar 2024 über den unternehmenseigenen Onlineshop an. Anschließend soll auch das Inventar verkauft werden. Trotz des Abschieds betonen Nowak und Weidtmann, dass sie nach vorne schauen und darauf hoffen, dass Vegablum in anderer Form weiterlebt. (Fabian Hartmann)
Lebensmittel-Hersteller vor Aus: Produkte bei Edeka und Kaufland im Sortiment - Merkur.de
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