Die Nudel-, Mehl- und Speiseöl-Regale sind in vielen Filialen von Aldi, Lidl und Co. leer. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht – im Gegenteil:
Explodierende Preise prägen das Jahr 2022 für die Verbraucher. Allein Lebensmittel hätten sich zwischen Februar 2020 und Februar 2022 um sieben Prozent verteuert, heißt es zum Beispiel aus Nordrhein-Westfalen, wo die Behörden die Preisanstiege prozentual für bestimmte Produktgruppen ermittelt hatten. Auch die großen Supermarkt- und Discounterketten haben laut HEIDELBERG24* unlängst auf die Verteuerung reagiert und ihr Preise angezogen.
Unternehmen | Aldi |
Hauptsitz | Essen |
Gründung | 1961, Essen |
Gründer | Karl und Theo Albrecht |
Anzahl der Standorte | 11.235 |
Lebensmittel-Knappheit bei Aldi und Co. mobilisiert die Hamsterer
Erst vor wenigen Wochen hatte Aldi die Preise von rund 400 Produkten verteuert* und damit auf die Situation in der Ukraine sowie auf weitere Entwicklungen reagiert, denn: Der Krieg in der Ukraine* ist nicht der einzige Faktor, der vieles teurer macht. Speziell, was Lebensmittel betrifft, spielen auch Missernten, Lieferengpässe oder Probleme in der Herstellung eine wichtige Rolle. Ein sehr gutes Beispiel ist hier das Speiseöl.
Noch vor Klopapier und Mehl ist es das Hamster-Produkt Nummer eins, wie Medienberichte verdeutlichen. Mittlerweile artet es in Deutschland dermaßen aus, dass erste Händler wie Aldi wichtige Alltags-Produkte rationieren müssen, wie Recherchen von BW24* zeigen. Speziell das Öl ist eng mit der Ukraine verbunden, denn: Aus Osteuropa importiert Deutschland große Mengen Weizen und Ölsaaten, die jetzt wegfallen.
Lieferengpässe und steigende Preise im Supermarkt – Ukraine-Krieg nur einer der Gründe
Hinzu kommen Missernten in Kanada, Lieferengpässe in der Coronavirus*-Pandemie und der Wegfall von zwei Speiseöl-Herstellern in Europa, was die Verfügbarkeit speziell von Sonnenblumenöl extrem beeinflusst. Kommen dann auch noch Hamsterkäufe dazu, sind leere Regale in Supermärkten nachvollziehbar. In welcher Dimension sich die akuten Hamsterkäufe im Moment bewegen, wissen die Preis-Experten von Idealo.
Seit Ende Februar „verzeichnen wir einen enormen Nachfrageanstieg nach Produkten, für deren Herstellung Weizen und Ölsaaten benötigt werden“, sagt ein Sprecher auf Anfrage von FOCUS Online. In einer Mitteilung listet das Vergleichsportal Idealo zudem auf, wie stark sich die Nachfrage nach einzelnen Produkten prozentual zuletzt verändert hatte.
Nachfrage-Wahnsinn der Verbraucher– die Produkte sind extrem beliebt
Nachfrage-Anstieg (in %) für einzelne Produkte laut Idealo-Analyse:
- Olivenöl + 300
- Backzutaten + 620
- Nudeln + 860
- Reis + 1.340
Hamsterkäufe steigen wieder an – auch beim Klopapier?
Die Analyse von Idealo zeigt: Die Verbraucher in Deutschland scheinen sich generell immer mehr mit Grundprodukten einzudecken, die nicht mehr bloß Speiseöl und Mehl umfassen. Vergleichbare Nachfrage-Entwicklungen beobachten die Preis-Experten auch für Produkte wie Klopapier. Richtig gehört, das „weiße Gold“ aus früheren Lockdown-Wellen erlebt ein Comeback. Exklusive Daten der WirtschaftsWoche lassen vermuten, dass es wieder verstärkt gebunkert wird.
Allerdings vermuten Experten, dass der Run auf das Klopapier nicht wieder so extrem ausfällt, wie in vorherigen Pandemie-Wellen. „Jedes erste Anzeichen wird gemeinsam von Industrie und Handel erkannt. Hier haben wir in der Pandemie viel gelernt und sind in Deutschland noch agiler geworden“, sagt Volker Jung, Geschäftsführer und Besitzer der Firma Henkel. Er geht davon aus, dass die gestiegenen Rohstoffpreise ein größeres Thema werden.
Die Preise ziehen seit Januar 2021 an und entwickeln für die gesamte Branche Relevanz.
Henkel-Chef mit düsterer Verbraucher-Prognose – „die Preise ziehen an“
„Die Preise ziehen seit Januar 2021 an und entwickeln für die gesamte Branche Relevanz.“ Er stünde von Beginn an in einem engen Austausch mit seinen Handelspartnern, um sie über die Situation zu informieren. Das wirkt sich auch auf die Verbraucher aus, die für einfachste Alltags-Produkte deutlich mehr bezahlen* müssen. Doch nur, weil Produkte teurer werden, heißt das nicht, dass sie auch knapper werden.
Hamsterkäufe sind aus Expertensicht deshalb unangebracht. Zwar sollten Verbraucher einen Notfallvorrat an Lebensmitteln für 10 Tage* zu Hause haben, ein Stapel Klopapier-Packungen überspannt das aber. Vielmehr sollte man bloß das einkaufen, was man auch wirklich benötigt. Wie Kunden von Aldi, Lidl und Co. beim Einkaufen clever Geld sparen* können, berichtet HEIDELBERG24* in einem separaten Beitrag. *HEIDELBERG24 und BW24 sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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