Wer abnehmen möchte, sollte nach der Low-Carb-Diät auf Kohlenhydrate weitestgehend verzichten. Wie Sie den Heißhunger darauf eindämmen können.
Einer der bekanntesten Ansätze, der bei einer Gewichtsreduktion helfen soll, ist wohl die sogenannte Low-Carb-Diät. Um das Abnehmen voranzubringen, wird dabei der Verzehr von Kohlenhydraten deutlich reduziert. Denn sie lassen den Blutzuckerspiegel stark ansteigen und führen schließlich zu Blutzucker-Schwankungen. Diese können wiederum Heißhungerattacken auslösen. Um Heißhunger auf Kohlenhydrate zu verhindern, sollten Sie daher auf bestimmte Lebensmittel setzen.
Abnehmen: Acht Lebensmittel können den Heißhunger auf Kohlenhydrate stoppen
Kohlenhydrate zählen neben Fetten und Eiweißen zu den Hauptbestandteilen unserer Nahrung. Unter die kohlenhydratreichen Lebensmittel fallen zum Beispiel Nudeln, Reis, Brot und Kartoffeln. Zudem enthalten Honig, Süßigkeiten und Fruchtsäfte viele Kohlenhydrate. Wer abnehmen möchte, sollte laut Wissenschaftler allerdings auf Kohlenhydrate verzichten. Haben Sie sich also zum Ziel gesetzt, ein paar Kilos zu verlieren, sollten Sie kohlenhydratreiche Lebensmittel vermeiden und stattdessen folgende Nahrungsmittel häufiger auf Ihren Speiseplan setzen:
Abnehmen: Alternativen zu kohlenhydratreichen Lebensmitteln, die satt machen
Klassische Weißmehl-Pasta enthält viele Kohlenhydrate. Eine ideale Alternative stellen daher Nudeln aus Kichererbsen, Linsenmehl oder Zucchini (Zoodles) dar, da in ihnen wesentlich mehr Proteine stecken. Statt Reis eignet sich bei einer Low-Carb-Diät beispielsweise Quinoa, da Quinoa ebenfalls eiweißhaltiger ist und zudem – im Gegensatz zu weißem Reis – mehr gesunde Fette und Vitamin B enthält. Als Snack zwischendurch sollten Sie – vor allem abends – statt Obstschnitze besser Gemüsesticks aus Karotten und Paprika zu sich nehmen. Sie enthalten weniger Zucker als Früchte.
Heißhunger entwickelt sich häufig aufgrund von Magnesiummangel. Da in Hanfsamen besonnders viel Magnesium steckt, sollte dieser häufiger auf Ihrem Teller landen, wenn Sie abnehmen möchten und Heißhunger auf Kohlenhydrate vermeiden wollen. Außerdem machen Süßkartoffeln lange satt. Sie sind voller Ballaststoffe, die dabei helfen, Heißhunger auf Kohlenhydrate einzudämmen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.
Ups, ganz schön teuer geworden. In Zeiten der Inflation können unliebsame Überraschungen an der Supermarktkasse durchaus vorkommen. Das macht sich bei Anbietern bemerkbar, die Lebensmittel auf andere Arten abgeben.
Berlin (dpa/bb) - 2023 haben sich in Berlin zunehmend Menschen mit günstigen oder kostenlosen Lebensmitteln versorgt - auch wegen der gestiegenen Preise im Zuge der Inflation. "So etwas wie dieses Jahr hatten wir noch nie", sagte der Sprecher des Kinderhilfsprojekts Arche, Wolfgang Büscher, der Deutschen Presse-Agentur. Für Nahrungsmittel, die an fünf großen Ausgabeterminen in der Zentrale in Hellersdorf ausgegeben worden seien, habe der Verein rund 300.000 Euro ausgegeben. Zum bisher letzten Termin vor etwa drei Monaten seien mehr als 1000 Familien gekommen. Auch die Berliner Tafel verzeichnet schon länger eine deutlich gestiegene Nachfrage.
Mittlerweile hat sich die Zahl der Menschen, die bei den 48 "Laib und Seele"-Ausgabestellen Lebensmittel beziehen, auf hohem Niveau eingependelt, wie eine Tafel-Sprecherin auf Anfrage mitteilte. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und der Inflation liege sie monatlich bei rund 75.000 Menschen. Das ist annähernd doppelt so viel wie 2021, als es erst rund 40.000 Kundinnen und Kunden pro Monat gab.
Auch acht Pop-up-Ausgabestellen, die im Frühjahr 2022 eingerichtet wurden und eigentlich nur als Zwischenlösung gedacht waren, hat die Tafel bisher nicht wieder geschlossen. Sie blieben angesichts des enormen Bedarfs bis heute unverzichtbar.
Arche unterstützt Familien gezielt
Beim Kinderhilfeprojekt Arche ist die Zeit großer Ausgabetermine nun vorüber: "Das war zu viel und auch nicht unser Kerngeschäft", sagte Büscher. "Am Ende kamen Leute aus ganz Berlin angereist. Wir konnten das nicht mehr kontrollieren." Die Arche versorge allerdings weiterhin auch Familien, deren Kinder dort etwa Freizeitangebote nutzten. "Es gibt Familien, die bis zu zwei Mal im Monat Lebensmittel bekommen, sonst nach Bedarf." Im Lager könnten sie sich aussuchen, was sie brauchten.
Darunter seien auch Produkte, über die sich Kinder besonders freuten: Süßigkeiten und Schoko-Nuss-Cremes von bekannten Herstellern zum Beispiel. "Das zu verwehren, ist Theorie", sagte Büscher. Familien seien aber insbesondere dadurch belastet, dass früher preiswerte Grundnahrungsmittel wie Brot immer noch verhältnismäßig teuer seien.
Tafel unterstützt auch soziale Einrichtungen
An den Ausgabestellen der Tafel können Menschen mit geringem Monatseinkommen gegen einen Unkostenbeitrag von ein bis zwei Euro Lebensmittel erhalten, die in der Regel gespendet wurden. Die Bedürftigkeit muss nachgewiesen werden. Die Tafel versorgt außerdem derzeit bis zu 400 soziale Einrichtungen wie Obdachlosenunterkünfte und Frauenhäuser mit Lebensmitteln. Auf diesem Weg würden rund 91.000 Menschen monatlich erreicht.
Das Warenangebot ist laut Tafel allerdings nicht so stark gewachsen wie die Nachfrage: Seit vielen Jahren habe man recht stabil 660 Tonnen pro Monat. Was gespendet wird, habe sich aber stark verändert: Mittlerweile seien es weniger Obst und Gemüse sowie Molkereiprodukte, dafür mehr Haltbares, teils auch Waren wie Hygieneartikel, Reinigungsmittel und Windeln.
Die Ursachen für den Rückgang bestimmter Waren sehen die Organisatoren unter anderem darin, dass der Handel überschüssige Lebensmittel etwa in sogenannten Rettertüten mit Obst und Gemüse zum Feierabend verkauft. Auch würden die Kalkulation beim Wareneinkauf im Handel verbessert und Produkte an der Grenze des Mindesthaltbarkeitsdatums länger abverkauft.
Mehr Selbstabholer direkt bei Betrieben
Die App "Too Good To Go", über die zum Beispiel Bäckereien, Imbisse und Restaurants ihre überschüssige Ware günstiger als üblich verkaufen können, verzeichnete 2023 im Vergleich zum Jahr zuvor bundesweit ein Wachstum, wie eine Sprecherin mitteilte. Das betreffe die Zahlen der Partnerbetriebe, der registrierten Nutzerinnen und Nutzer sowie der verkauften Überraschungstüten. Zahlen nur für Berlin lagen zunächst nicht vor. Allein bis 14. Dezember 2023 seien in Deutschland 14,6 Millionen Überraschungstüten verkauft worden, nach 10,5 Millionen im gesamten Vorjahr, hieß es.
Die Entwicklung sei einerseits auf ein wachsendes Bewusstsein für das Thema Lebensmittelverschwendung zurückzuführen, andererseits spielten auch die steigenden Lebensmittelpreise eine Rolle. Die App sieht sich als ergänzendes Angebot zur Tafel, da darüber haushaltsübliche Mengen und bereits zubereitete Lebensmittel flexibel und tagesaktuell zur Selbstabholung angeboten werden. "Die Tafeln leisten seit Jahrzehnten eine wichtige Arbeit, können aber aus hygienerechtlichen, logistischen oder personellen Gründen oft nicht alle Lebensmittel abnehmen", erklärte die Sprecherin.
Großer Andrang, weniger Lebensmittel von den Supermärkten: Die Thüringer Tafeln arbeiten schon jetzt am Limit. Ungeachtet dessen, wird ihr Zulauf wohl auch im kommenden Jahr weiter steigen.
Erfurt (dpa/th) - In Thüringen haben in diesem Jahr so viele Menschen das Angebot der Tafeln genutzt wie nie zuvor. Rund 34.000 Menschen hätten 2023 Lebensmittel über die Tafeln bezogen, sagte die Vorsitzende des Landesverbands Tafel Thüringen, Beate Weber-Kehr, der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist ein Höchststand." Im Vergleich zum Jahr zuvor sei die Zahl der Tafel-Besucher damit um etwa 30 Prozent angewachsen. Grund für den Anstieg seien insbesondere die vielen ukrainischen Familien, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflohen seien.
Wartelisten für Bedürftige
Auch für 2024 werde mit einer weiteren Zunahme gerechnet. Das stelle die derzeit 31 Tafeln im Freistaat vor große Herausforderungen, sagte Weber-Kehr. Diese seien bereits jetzt an ihre Belastungsgrenzen gekommen. So gebe es mancherorts Wartelisten, weil Ausgabestellen keine neuen Kunden mehr annehmen. "Ich halte das psychologisch für schwierig, wenn Menschen sich zum Gang zur Tafel durchringen und dann vertröstet werden", sagte die Vorsitzende.
Deshalb solle im kommenden Jahr verstärkt nach Wegen gesucht werden, wie auch diesen Bedürftigen zeitnah Hilfe angeboten werden könne. Dies sei unter anderem denkbar, indem die Ausgaben gestreckt und die Körbe kleiner werden oder die bereits angenommenen Kunden in größeren Abständen kommen, damit auch neue Besucher bedacht werden könnten. Zudem wollen die Tafeln verstärkt Rentner in den Blick nehmen, die das Angebot zuletzt weniger genutzt hätten, obwohl sie es nötig hätten, sagte Weber-Kehr.
Sorge um Lebensmittelnachschub
Ein weiteres Problem sei, das Supermärkte aus Gründen der Wirtschaftlichkeit weniger an Tafeln abgeben. Laut der Landesvorsitzenden ist dieser Trend bereits seit zwei Jahren zu beobachten. Entweder reduzierten die Ketten die Preise für Waren mit kurzer Haltbarkeit selbst oder Wiederverwerter kauften Lebensmittel auf und böten diese dann zu kleinsten Preisen an. Auch Biogasanlagen würden Lebensmittel abnehmen.
Neben Supermärkten erhalten die Tafeln aber ebenso Großspenden von Herstellern. In diesem Jahr seien mehr als 2100 Paletten solcher Großspenden - von Joghurt, über Getränke bis hin zu Konserven - an die Thüringer Tafeln gegangen. In einem Pilotprojekt habe in diesem Jahr ein Logistikunternehmen diese Großspenden direkt an die Tafeln ausgeliefert, so dass diese nicht aus einem Lager im Weimarer Land abgeholt werden mussten, sagte Weber-Kehr.
Das habe Ressourcen gespart, da die Tafeln nicht erst ein Auto organisieren und einen Fahrer einsetzen mussten. Die Verteilung der Großspenden durch ein Logistikunternehmen solle auch 2024 fortgesetzt werden, sagte Weber-Kehr. Das Land habe dafür bereits einen Anteil von rund 40.000 Euro zugesichert.
In Thüringen engagieren sich den Angaben nach derzeit 857 Mitarbeiter bei den Tafeln - davon arbeiten 656 ehrenamtlich. Die Tafeln verteilen gespendete Waren, die so auch vor dem Verfall gerettet werden. Das geschieht in der Regel in Zusammenarbeit mit den Supermärkten und Discountern. Die Besucher der Tafeln geben einen kleinen Obolus für die Lebensmittel, die sie dort erhalten. In der Regel sind das momentan laut dem Verband zwischen zwei bis vier Euro.
Im ersten Quartal 2024 soll die in diesem Jahr geschlossene Tafel in Kahla dann wieder mit neuem Personal öffnen, kündigte die Landesvorsitzende an.
Kaum haben Anne Betz, Marilena Lutz und Torben Schultz die Kisten mit Obst und Gemüse in das Holzregal geräumt, stehen schon zwei Damen mit Tasche und Einkaufstrolley bereit. Sie freuen sich, dass sie beim Palmenhaus am Fairteiler kostenlos Lebensmittel mitnehmen dürfen. Damit retten sie die Ware vor dem Mülleimer oder der Verbrennungsanlage.
In dieses Holzregal beim Palmenhaus, den Fairteiler, legen die Ehrenamtlichen Obst, Gemüse und Backwaren, die vor dem Wegwerfen gerettet werden sollen. | Bild: Hanser, Oliver
Denn was hier in die Regale kommt, darf nicht mehr regulär verkauft werden, ist aber noch zu gut, um weggeschmissen zu werden. So kümmern sich Anne Betz, Marilena Lutz und Torben Schultz mit rund 170 weiteren ehrenamtlichen Lebensmittelrettern in Konstanz darum, dass Obst, Gemüse und Backwaren noch ihre Abnehmer finden. Verderbliches dürfen sie nicht in den Fairteiler stellen.
„Wir kooperieren unter anderem mit dem Konstanzer Wochenmarkt, mit zwei Bäckereien und Bio-Supermärkten“, sagt die 24-jährige Psychologie-Studentin Anne Betz. Was dort übrig bleibt, holen die Lebensmittelretter mit Fahrrad und Anhänger ab. Autos sind verboten – außer bei Spezialeinsätzen wie nach dem Ende des Weihnachtsmarkts.
Ist die Ware eingesammelt, versuchen die Ehrenamtlichen, sie unter Bekannten und Verwandten zu verschenken. Ein Teil wird in die öffentlich zugänglichen Regale beim Palmenhaus und mittwochs beim Treffpunkt Petershausen abgelegt.
„Dort kann jeder gratis holen, so viel er will“, sagt Torben Schultz, 35-jähriger Ingenieur der Stadtwerke Konstanz. „Anders als bei der Tafel schauen wir nicht auf Bedürftigkeit, sondern es geht nur darum, dass Lebensmittel nicht verschwendet werden.“
Anne Betz, Torben Schultz und Marilena Lutz (von links) sind drei der vier Ehrenamtlichen, die sich um die Organisation der Konstanzer Foodsharing-Gruppe kümmern. | Bild: Hanser, Oliver
Gern würden weitere Betriebe die Dienste der Lebensmittelretter nutzen. Doch deren Kapazitäten sind erschöpft. „Auch bei uns fehlt es, wie überall, an Ehrenamtlichen“, sagt Anne Betz. „Das liegt auch daran, dass wir fast nie abends Lebensmittel abholen dürfen, sondern meist mittags. Und viele von uns sind Studierende. Gerade erst sind zehn aktive Helfer weggezogen.“
Essen mit Makel? Ab in die App!
Doch nicht nur die Botschafter von Foodsharing möchten die Lebensmittelverschwendung eindämmen. Auch Edeka Baur ist dieses Thema wichtig.
Seit Frühsommer 2022 beteiligt sich das Unternehmen an einer App (Anwendung auf dem Smartphone) namens „too good to go“ und bietet über diese Plattform Lebensmittel günstiger an, die wegen leichter Makel nicht mehr verkauft werden dürfen, aber in Qualität und Geschmack keine Einbußen haben.
So sieht die App „too good to go“ aus. Sie zeigt an, wo in der Nähe Lebensmitteltüten zu haben sind, wer sie anbietet und was sie kosten. Wer Interesse hat, kann die Tüten per Handy reservieren und zu einem vom Anbieter angegebenen Zeitpunkt im Laden abholen. Bei Edeka kosten Backwaren dann 3,50 Euro (statt 10,50 Euro im regulären Verkauf), Obst und Gemüse sind für 4,50 Euro statt für 13,50 Euro zu haben. Screenshot: Kirsten Astor | Bild: Kirsten Astor
Die Kunden nehmen das Angebot dankbar an: „Unsere Obst- und Gemüsekisten sind immer weg“, sagt Kathrin Hofer. „Wir bieten jeden Tag zehn Kisten an, mittwochs und samstags sogar 20.“
Auch sonst achte Edeka darauf, möglichst wenig wegzuschmeißen: „Täglich kommen Mitarbeiter der Konstanzer Tafel vorbei, um Lebensmittel abzuholen“, so Hofer. Auch die Edeka-Angestellten dürfen einen Teil der überschüssigen Ware mitnehmen. „Was nicht mehr genießbar ist, müssen wir leider entsorgen. Aber die Menge ist überschaubar, da unsere Mitarbeiter sehr gut einschätzen können, wie viel sie bestellen müssen“, sagt Kathrin Hofer.
Frank Winterhalter, Geschäftsführer der Bäckerei Heimatliebe, möchte ebenfalls „alles versuchen, um Lebensmittelverschwendung zu verhindern“. Auch er arbeitet mit der Konstanzer Tafel zusammen, außerdem werden nicht verkaufte Brote manchmal geröstet und wieder in den Teig eingearbeitet. „Das ist positiv für den Geschmack“, so Winterhalter.
Bei der App „too good to go“ beteiligt sich die Bäckerei ebenfalls, auch wenn sich das nicht rechne. „Wir bekommen vier Euro pro Tüte, müssen sie aber mit einem Warenwert von zwölf Euro füllen. Bei uns sind oft Brot und Brötchen im Wert bis zu 16 Euro drin. Das ist unser Beitrag für die Umwelt.“
„Wenn Bäckereien in Supermärkten eine Filiale haben, ist es oft vertraglich vorgeschrieben, dass die Regale bis Ladenschluss voll sein müssen“, sagt Frank Winterhalter, Geschäftsführer der Bäckerei Heimatliebe. | Bild: Kirsten Astor
Denn Frank Winterhalter weiß, dass Bäckereien generell mit zehn bis 15 Prozent überschüssiger Ware planen. „Das ist Mist, aber es ist betriebswirtschaftlich schlimmer, wenn Kunden kurz vor Ladenschluss kommen und alles ausverkauft ist, denn kann bleiben sie irgendwann weg“, sagt er.
Wenn Bäckereifilialen in Supermärkten integriert sind, sei es sogar oft vertraglich vorgeschrieben, dass die Regale bis Ladenschluss voll sind. „Das heißt, dass bei uns ungefähr fünf Prozent der Backwaren in der Biogasanlage landen. Denn aus lebensmittelrechtlichen Gründen dürfen wir nicht alles wiederverwerten oder günstiger abgeben. Bei Torten zum Beispiel geht das nicht.“
Für Anne Betz, Rentnerin Marilena Lutz und Torben Schultz ist jede vor dem Müll gerettete Tüte die Arbeit wert. „Ich finde es traurig, dass jemand viel Zeit und Liebe in die Herstellung investiert und dann werden Sachen weggeschmissen“, sagt Betz. Torben Schultz kritisiert: „Gurken werden nicht verkauft, weil sie zu krumm sind oder die Folie leicht beschädigt ist, während viele Menschen auf der Welt nicht wissen, was sie essen sollen.“
„Ich finde es traurig, dass jemand viel Zeit und Liebe in die Herstellung investiert und dann werden Sachen weggeschmissen“, sagt Betz von Foodsharing Konstanz | Bild: Hanser, Oliver
„Gurken werden nicht verkauft, weil sie zu krumm sind oder die Folie beschädigt ist, während viele Menschen auf der Welt nicht wissen, was sie essen sollen“, bemängelt Torben Schultz. | Bild: Hanser, Oliver
Ist es aber nicht frustrierend, wie viele Lebensmittel trotzdem im Müll landen? „Wenn einem klar wird, bei wie vielen Betrieben wir nicht abholen, ist das natürlich schade“, sagt Anne Betz. „Aber das kann ich aushalten, weil ich persönlich so viel tue, wie ich kann. Das gibt mir auch ein gutes Gefühl.“
Das Hilfswerk Tafel hat weniger Lebensmittel als Kundinnen und Kunden. Andreas Steppuhn, Vorsitzender der deutschen Tafeln, spricht von einem "Dauerkrisenmodus".
Auch zum Jahresende bessert sich die schwierige Situation der Tafeln für Bedürftige nicht. Hunderte Tafeln in Deutschland führen inzwischen wegen des großen Andrangs Wartelisten. "Insgesamt hat rund ein Drittel der Tafeln in Deutschland temporäre Aufnahmestopps oder Wartelisten", sagte der Vorsitzende des Tafel-Dachverbandes, Andreas Steppuhn, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es gebe außerdem Tafeln, die ihre Öffnungszeiten verkürzten. "Es kann immer nur das verteilt werden, was tatsächlich an Lebensmitteln da ist", sagte er. 973 Tafeln sind derzeit Mitglieder in dem Dachverband Tafel Deutschland.
Die Konflikte der Gegenwart machen es den Tafeln schwer: "Unsere Tafeln sind im Dauerkrisenmodus", sagte Steppuhn. Erst der Krieg in Syrien, dann die Corona-Pandemie und schließlich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hätten die Lage in den vergangenen Jahren weiter verschärft. "Armut in Deutschland nimmt zu – und das spürbar", sagte Steppuhn, der seit Juli Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins ist.
Zwei Millionen Menschen kamen 2023 regelmäßig zu Tafeln
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren kommen Steppuhn zufolge im Durchschnitt 50 Prozent mehr Bedürftige zu den Tafeln. 2023 hätten sich 1,6 bis zwei Millionen Menschen regelmäßig Lebensmittel geholt, sagte er dem RND. "Wir haben in den Krisenzeiten auch erlebt, dass Ämter gesagt haben: Geht mal zu den Tafeln, dort werdet ihr mitversorgt."
Tafeln in Deutschland retten dem Dachverband zufolge jedes Jahr 265.000 Tonnen genießbare Lebensmittel vor dem Müll und verteilen sie an ihre zwei Millionen Bedürftige. Außer Mahlzeiten bieten viele Tafeln je nach Bedarf am Ort auch andere Hilfen wie Lieferdienste, Nachhilfe, Freizeitaktivitäten, Möbel- oder Kleidermärkte an.
Auch zum Jahresende bessert sich die schwierige Situation der Tafeln für Bedürftige nicht. Hunderte Tafeln in Deutschland führen inzwischen wegen des großen Andrangs Wartelisten. "Insgesamt hat rund ein Drittel der Tafeln in Deutschland temporäre Aufnahmestopps oder Wartelisten", sagte der Vorsitzende des Tafel-Dachverbandes, Andreas Steppuhn, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es gebe außerdem Tafeln, die ihre Öffnungszeiten verkürzten. "Es kann immer nur das verteilt werden, was tatsächlich an Lebensmitteln da ist", sagte er. 973 Tafeln sind derzeit Mitglieder in dem Dachverband Tafel Deutschland.
Das Hilfswerk Tafel hat weniger Lebensmittel als Kundinnen und Kunden. Andreas Steppuhn, Vorsitzender der deutschen Tafeln, spricht von einem "Dauerkrisenmodus".
Auch zum Jahresende bessert sich die schwierige Situation der Tafeln für Bedürftige nicht. Hunderte Tafeln in Deutschland führen inzwischen wegen des großen Andrangs Wartelisten. "Insgesamt hat rund ein Drittel der Tafeln in Deutschland temporäre Aufnahmestopps oder Wartelisten", sagte der Vorsitzende des Tafel-Dachverbandes, Andreas Steppuhn, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es gebe außerdem Tafeln, die ihre Öffnungszeiten verkürzten. "Es kann immer nur das verteilt werden, was tatsächlich an Lebensmitteln da ist", sagte er. 973 Tafeln sind derzeit Mitglieder in dem Dachverband Tafel Deutschland.
Die Konflikte der Gegenwart machen es den Tafeln schwer: "Unsere Tafeln sind im Dauerkrisenmodus", sagte Steppuhn. Erst der Krieg in Syrien, dann die Corona-Pandemie und schließlich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hätten die Lage in den vergangenen Jahren weiter verschärft. "Armut in Deutschland nimmt zu – und das spürbar", sagte Steppuhn, der seit Juli Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins ist.
Zwei Millionen Menschen kamen 2023 regelmäßig zu Tafeln
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren kommen Steppuhn zufolge im Durchschnitt 50 Prozent mehr Bedürftige zu den Tafeln. 2023 hätten sich 1,6 bis zwei Millionen Menschen regelmäßig Lebensmittel geholt, sagte er dem RND. "Wir haben in den Krisenzeiten auch erlebt, dass Ämter gesagt haben: Geht mal zu den Tafeln, dort werdet ihr mitversorgt."
Tafeln in Deutschland retten dem Dachverband zufolge jedes Jahr 265.000 Tonnen genießbare Lebensmittel vor dem Müll und verteilen sie an ihre zwei Millionen Bedürftige. Außer Mahlzeiten bieten viele Tafeln je nach Bedarf am Ort auch andere Hilfen wie Lieferdienste, Nachhilfe, Freizeitaktivitäten, Möbel- oder Kleidermärkte an.
Auch zum Jahresende bessert sich die schwierige Situation der Tafeln für Bedürftige nicht. Hunderte Tafeln in Deutschland führen inzwischen wegen des großen Andrangs Wartelisten. "Insgesamt hat rund ein Drittel der Tafeln in Deutschland temporäre Aufnahmestopps oder Wartelisten", sagte der Vorsitzende des Tafel-Dachverbandes, Andreas Steppuhn, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es gebe außerdem Tafeln, die ihre Öffnungszeiten verkürzten. "Es kann immer nur das verteilt werden, was tatsächlich an Lebensmitteln da ist", sagte er. 973 Tafeln sind derzeit Mitglieder in dem Dachverband Tafel Deutschland.
Es gibt mehrere Möglichkeiten die Tafeln zu unterstützen: mit der eigenen Arbeitskraft, wie Schauspielerin Henriette Richter-Röhl, oder eben mit Sach- oder auch Geldspenden.
Nicht nur Unternehmen, auch Privatpersonen können die Tafeln finanziell unterstützen. Wer das dauerhaft tun möchte, hat die Möglichkeit, Fördermitglied der Tafelgemeinschaft zu werden. In welcher Höhe und in welchem Rhythmus die Spenden erfolgen sollen, entscheidet man selbst. Gleiches gilt für Unterstützer, die der Tafel einmalig unter die Arme greifen wollen.
Wem das zu viel ist, kann die Tafeln auch im Alltag mit dem ein oder anderen Obolus bedenken. Ob an der Kasse aufrunden, Flaschenpfand spenden oder in Onlineshops für Tafeln spenden - die Möglichkeiten sind vielfältig.