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Thursday, June 23, 2022

7 Lebensmittel, die gesund für die Leber sind - FITBOOK

Die Leber arbeitet als Entgiftungsorgan täglich schwer für uns. Und damit das so bleibt, sollten wir ihr so oft es geht über die Ernährung etwas Gutes tun. Diese sieben Lebensmittel sind wahre Leber-Lieblinge ...

Als Organ-Schwergewicht von fast eineinhalb Kilogramm übernimmt die Leber im Körper einen bemerkenswerten Job. Sie baut Alkohol und Medikamente ab, steckt fettes Essen und Zucker weg und fungiert sogar als „Türsteher“ für unbekannte Substanzen, indem sie diese erst einmal einer Prüfung unterzieht. Wer seine Leber bei ihrer anstrengenden Arbeit unterstützen möchte, kann das durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel tun.

Übersicht

7 Lebensmittel, die gesund für die Leber sind

Rote Bete kann einer Fettleber vorbeugen

Bis vor ein paar Jahren fristete die Rote Bete ein Dasein als altbackenes Gemüse, mit dem höchstens die Oma noch kochte. Doch dann erlebte sie in den hippen Superfood-Küchen ein fulminantes Comeback. Zu Recht, denn der für die intensive rote Farbe verantwortliche Stoff Betanin ist für die Leber eine willkommene Hilfe. So greift das Betanin mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften den Leberzellen bei ihrer Entgiftungsarbeit sprichwörtlich unter die Arme und schafft es sogar Schwermetallen den Garaus zu machen.

Wie signifikant sich diese Effekte speziell auf die Fettleber auswirken, brachte eine Studie der indischen Babu Banarasi Das University zutage.1 Wissenschaftler hatten 40 adipösen Probanden über einen Zeitraum von drei Monaten täglich Rote-Bete-Pulver verabreicht. Bei allen sank als Folge der Cholesterinspiegel (das „böse“ LDL nahm ab, das „gute“ HDL erhöhte sich). Bei einigen hatte sich sogar die Fettleber verkleinert. Polnische Wissenschaftler der Universität Posen fanden 2013 heraus, dass ein Glas Rote-Bete-Saft am Morgen wegen des enthaltenen Betanins nachweislich vor Leberschäden schützen kann.2

Auch interessant: Warum Rote Bete ein legales Dopingmittel ist

Quinoa kann die Leberwerte verbessern

Auch Quinoa, vor 6000 Jahren schon Grundnahrungsmittel der Inkas, soll die Lebergesundheit fördern. Wie US-Forscher 2019 herausfanden, verbesserten sich die Leberwerte inklusive Cholesterin und damit einhergehende Entzündungen bei fettleibigen Mäusen schlagartig nach einer Kur mit dem südamerikanischen Lebensmittel.3 Die „American Liver Foundation“ empfiehlt, Quinoa für die Lebergesundheit regelmäßig in den Speiseplan einzubauen. Der Samen des Fuchsschwanzgewächses (Quinoa ist kein Getreide) enthält außerdem – wie auch Amaranth – die Aminosäure L-Tryptophan, die im Körper zu Serotonin umgewandelt wird. Und das benötigen wir bekanntlich zum Glücklichsein.

Blaubeeren kann Wachstum von Leberkrebszellen hemmen

Die in Blaubeeren enthaltenen Polyphenole wirken wie ein Schutzmantel für die Leber und verlangsamen die Narbenbildung bei Leberzirrhose, wie Forscher 2014 in einer umfassenden Studie herausfanden. Ein weiteres Reagenzglas-Experiment ergab sogar, dass Blaubeerextrakt das Wachstum von menschlichen Leberkrebszellen hemmt.4 Alles Hinweise, dass es bei diesem beliebten Lebensmittel  um einen Unterstützer der Leber handelt.

Betanin in Kaktusfeigen „putzt“ die Leber

In derselben Studie wurde auch die Kaktusfeige unter die Lupe genommen, die bei uns in Europa im Mittelmeerraum wächst. Auch diese Frucht kann nachweislich dabei helfen, schädliche Blutfette zu reduzieren, Gallensäfte abzutransportieren und durch Fett und Cholesterin verstopfte Arterien wieder freizupusten. Die meisten Forschungsarbeiten konzentrieren sich allerdings auf Extrakte aus Früchten, sodass noch nicht völlig wissenschaftlich geklärt wurde, ob die leberschützenden Eigenschaften auch auf die ganze Frucht beziehungsweise Saft zutreffen. Doch gibt es Hinweise. Die indigenen Völker Amerikas nutzen die Kaktusfeige als wirksame Heilpflanze. In ihr steckt nämlich – wie in Rote Bete – ebenfalls Betanin, dessen Leberputz-Effekt mittlerweile als hinreichend belegt gilt.5

Knoblauch aktiviert die Leber-Enzyme

Dass die Menschen im Mittelmeerraum eine besonders hohe Lebenserwartung haben, mag auch am vielen Knoblauch liegen, der in so gut wie keinem Gericht fehlen darf. In der Knolle stecken nämlich die schwefelartigen Substanzen S-Allyl Mercapto Cystein (SAMC) und Diallyl Disulfid (DADS), welche die Leber-Enzyme aktivieren. Dank ihrer Hilfe kann das Organ also effizienter arbeiten. Wie sich das körperlich bemerkbar macht, fanden Forscher der iranischen Universiät Isfahan 2016 heraus.6 Sie verabreichten 110 an Fettleber leidenden Menschen über 15 Wochen lang Knoblauchextrakt. Am Ende zeigte sich: Sie alle verloren an Gewicht und Körperfettmasse – während sich bei der Kontrollgruppe kaum etwas veränderte. Knoblauch sollte also als Lebensmittel für eine gesunde Leber auf dem Speiseplan nicht fehlen.

Auch interessant: Das bringt es, einen Monat auf Alkohol zu verzichten

Nüsse punkten mit viel Omega-3-Fettsäuren

Nüsse, allen voran Walnüsse, enthalten reichlich Omega-3-Fettsäuren. Interessanterweise gibt es zum Thema Omega-3 und Fettleber besonders viele Studien. Als herausstechend erweist sich eine Studie der Tongji-Universität in Shanghai.7 Hierbei wurden 66 an Fettleber erkrankten Patienten über 24 Wochen täglich zwei Gramm aus Robbenöl gewonnene Omega-3-Säuren verabreicht. 13 davon sollen mit einer vollständig geheilten Leber aus dem Versuch hervorgegangen sein.

Hinweis: Auch wenn Robbenöl laut Medizinern das hochwertigste Omega-3 liefern soll, ist der Handel mit Robbenprodukten in Europa zum Glück verboten. Für Nicht-Vegetarier ist Hering ein großartiger Lieferant der wertvollen Fettsäure. Einer der wenigen Fische übrigens, den man – was Nachhaltigkeit beim Fang betrifft – mit gutem Gewissen essen kann.

Auch interessant: Omega 3: Was Fischöl-Kapseln wirklich für die Gesundheit bringen

Artischocken triggern Gallensäure-Produktion der Leber

Schon in der Antike schwor man auf die Kraft der Artischocke, mit der sich die reichen Römer ihrer durch zahlreiche Festgelage in Mitleidenschaft gezogene Leber Linderung verschafften. Die in der Artischocke enthaltenden Bitterstoffe, darunter Cynaropikrin, sorgen dafür, dass mehr Magensäure gebildet wird. Das bringt die Gallensäure-Produktion der Leber in Fahrt, was wiederum bedeutet: Das Fett hat keine Chance, sich in der Leber abzusetzen. Stattdessen wird es auf angenehme Weise verdaut. Studien, die den seit tausenden von Jahren bekannten Effekt der Vollständigkeit halber wissenschaftlich belegt wissen wollten, gibt es en masse. Darunter diese Untersuchung aus dem Jahr 2018.8 Nach einer achtwöchigen Behandlung mit Artischockenextrakt verbesserten sich bei etwa 80 Prozent der 41 Teilnehmenden die Werte der Leberenzyme signifikant.

Welche Leberwerte sind normal?

Wichtiger Hinweis der Redaktion zum Schluss: Ein einziges Lebensmittel kann niemals allein dafür sorgen, auf ganzer Linie gesund zu bleiben bzw. die Gesundheit der Leber garantieren. Die ausgewogene Mischung macht’s, zusammen mit ausreichend Bewegung, genügend Schlaf, wenig Alkohol und einer positiven Einstellung zum Leben. Zum Glück fällt das mittlerweile unter Allgemeinwissen.

Quellen

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Tuesday, June 21, 2022

Lebensmittel: Milchwirtschaft erwartet deutlich steigende Preise - STERN.de

Verbraucher gehen seit Pandemie bewusster mit Lebensmitteln um - br.de

Mehr als zwei Jahre Pandemie haben uns verändert. Plötzlich standen im Homeoffice viele Menschen vor ganz neuen Herausforderungen - einige waren einfacher zu meistern als andere. Aber es gab auch positive Entwicklungen, wie beispielsweise beim Bewusstsein für Lebensmittel und ihre Verwendung.

Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung gestiegen

Als Restaurants geschlossen und Kantinen eingeschränkt waren, musste sich mehr mit der eigenen Küche, dem eigenen Herd und auch den Nahrungsmitteln auseinandergesetzt werden. Das hatte zur Folge, dass sich das Bewusstsein der Menschen für Lebensmittel und ihre Verschwendung verstärkt hat. Das ergab eine weltweite Umfrage des Capgemini Research Institutes, das den Einfluss digitaler Technologien auf Unternehmen untersucht. Dabei wurden über 10.000 Verbraucher im April und Mai 2022 in Nordamerika, Europa und in der Asia-Pazifik-Region befragt.

Studie: Weggeworfene Lebensmittel könnten Welthunger beenden

Laut der Studie landen jährlich noch immer 2,5 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Müll, während gleichzeitig etwa 811 Millionen Menschen weltweit unterernährt sind. Mit 50 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel könnte der Welthunger den Autoren nach beendet werden. Zwar müsste sich demnach vor allem auch auf Produktionsseite etwas tun, aber auch die Verbraucher spielen eine große Rolle.

Gestiegene Preise und Nachhaltigkeitsgedanken

Während der Corona-Pandemie stieg das Problembewusstsein für Lebensmittelverschwendung weltweit und in Deutschland um mehr als das Doppelte an. Vor der Pandemie waren sich 34 Prozent der Deutschen über die Verschwendung von Lebensmitteln in ihrem eigenen Haushalt bewusst. Mittlerweile sind es 73 Prozent, also fast drei Viertel. Das liegt vor allem an den steigenden Lebensmittelpreisen, aber auch an einem deutlichen Interesse für Nachhaltigkeit.

Suche nach Tipps in sozialen Medien steigt

Demnach ist stark erkennbar, dass sich die Verbraucher mehr damit auseinandersetzen, wie man Lebensmittel länger haltbar machen, weniger wegwerfen kann. Darüber informieren sie sich hauptsächlich in sozialen Netzwerken, tauschen sich aus, wollen dazulernen. Die Suchen dazu haben weltweit um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Die Motivation dafür kommt vor allem durch gestiegene Preise, dem Welthunger und dem Klimawandel. Das äußert sich dadurch, dass mehr Menschen mit Einkaufslisten shoppen gehen, um genauer zu planen, was sie wirklich an Lebensmitteln brauchen, aber auch, dass sie vermehrt zu Nahrungsmitteln greifen, die reduziert sind, weil sie nicht mehr perfekt sind.

Verbraucher erwarten mehr von Produzenten

60 Prozent der Verbraucher haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie Lebensmittel wegwerfen. Aber sie sehen auch die Produzenten und Lebensmittelhersteller in der Pflicht, etwas gegen die Verschwendung zu tun. Dafür wünschen sie sich mehr und bessere Informationen über beispielsweise den Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verfallsdatum. Aber auch digitale Etiketten mit QR-Codes, die über den Weg und die Qualität des Produktes aufklären, wären hilfreich. Momentan holen sich 67 Prozent der Verbraucher die meisten Tipps gegen Lebensmittelverschwendung bei Freunden und Familie oder in den sozialen Netzwerken.

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Monday, June 20, 2022

CO2-Emissionen durch Lebensmittel – fast die Hälfte des ganzen Straßenverkehrs - MDR

Jetzt, zur Sommersonnenwende, wo sich die bunten Feldfrüchte aus heimischen Gefilden langsam wieder in den Auslagen tummeln, ist der Gedanke besonders abwegig – aber Verdrängung hilft bekanntlich wenig: Gerade zu Beginn des Jahres, in grauen kalten Wintertagen, haben wir die Wahl, ob Grünkohl oder anderes Wintergemüse auf dem Teller landet – Wintergemüse, wie das schon klingt! – oder lieber die knackigen Waren aus Übersee. Selbst beim Apfel stellt sich die Frage, was nun besser fürs Karma ist: Der schon ein kleines bisschen zu mehlige Kandidat aus dem regionalen Kühlhaus oder das verhältnismäßig frische Exemplar aus den Ecken der Erde, in denen gerade Erntezeit ist. Doch dazu später.

Neben der Idee, dass Lebensmittel möglichst naturbelassen sein sollten, ist die zweite gelernte feste Größe für verantwortungsvolle Verbraucherinnen und Verbraucher: Regional einkaufen. Das ist nicht nur schön für Produzentinnen und Produzenten im Umland. Dass kurze Transportwege einen erheblichen Anteil an der Klimaverträglichkeit einer Salatgurke haben, zeigt auch eine aktuelle Studie der University of Sydney. 19 Prozent der Treibhausgasemissionen von Lebensmitteln gehen auf die Kappe der Transportwege. Das ist, so die Forschenden, bis zu sieben Mal höher als bisher vermutet und übersteigt bei weitem die Emissionen anderer Waren.

Lebensmittel: Dreißig Prozent aller Treibhausgas-Emissionen

"Unsere Studie schätzt, dass die globalen Lebensmittelsysteme aufgrund von Transport-, Produktions- und Landnutzungsänderungen etwa dreißig Prozent der gesamten vom Menschen produzierten Treibhausgasemissionen beitragen", sagt Mengyu Li, Hauptautorin der Studie. "Der Lebensmitteltransport – mit rund sechs Prozent – ist also ein beträchtlicher Anteil der Gesamtemissionen." Oder mit anderen Worten: "Die Emissionen des Lebensmitteltransports machen fast die Hälfte der direkten Emissionen von Straßenfahrzeugen aus."

Die Analyse der Forschenden umfasst 74 Länder (in Bezug auf Herkunft und Bestimmungsort) und 37 Wirtschaftssektoren (wie Gemüse und Obst, Vieh, Kohle und Produktion). China, die USA und Russland haben sich als die größten Treibhausgas-Emittenten bei Lebensmitteln herausgestellt. Nun leben in China aber auch sehr viele Menschen. Insgesamt sind reiche Industrienationen an der Spitze der Lebensmittelemissionen, darunter auch Deutschland und Frankreich, die im globalen Vergleich eine eher kleine Bevölkerung haben. Zusammen mit den Vereinigten Staaten und Japan erzeugen sie fast die Hälfte der Lebensmittelemissionen.

Zur Lösung des Schlamassels gibt es verschiedene Ansätze:

➡️ Zum Beispiel der alte Grundsatz weniger Fleisch, mehr Gemüse?

Bezogen auf den gesamten Herstellungsprozess ist klar, dass Fleisch einen vielfach höheren CO2-Fußabdruck hat als Gemüse. Daran ändert auch die neue Studie nichts. Allerdings geht ein Drittel der Lebensmitteltransport-Emissionen allein auf die Kappe von Obst und Gemüse. Die Verkehrsemissionen sind hier fast doppelt so hoch wie die Produktionsemissionen.

➡️ Oder generell weniger?

In Deutschland landen gut die Hälfte aller weggeworfenen Lebensmittel in den Tonnen der Privathaushalte. Potenziell sind das fünfzig Prozent CO2-Emissionen, die wir durch einen achtsameren Umgang mit unserem Essen einsparen können. Das eigene Wegwerfverhalten lässt sich im Übrigen mit unserer MDR Resteretter-App überprüfen. Resteretterin und Resteretter, so wollen wir doch alle gerne heißen, oder?

➡️ Das Locavore-Label tragen?

Denn: Menschen stehen auf Etiketten – und zwar nicht nur die auf der Verpackung. Bereits 2007 war "Locavore" das Oxford-Wort des Jahres. Ein Label für Menschen, die nur Lebensmittel essen, die aus einem Umkreis von etwas unrunden 161 Kilometern kommen (was etwas runderen einhundert Meilen entspricht). Ist natürlich nicht so leicht, schließlich reicht es nicht, wenn die Bratwurst zwar im Ballungsraum verpackt wurde, aber die Schlachtung am anderen Ende der Welt erfolgte und trotzdem Made in Germany drauf steht.

Hier sind alle gefragt: Ein großer Lebensmitteldiscounter kündigte erst jüngst an, dass für seine Fleischwaren alle Produktionsschritte in Deutschland erfolgt sein müssen. Letztendlich wird aber auch in Zukunft das verkauft, was sich verkauft. Wenn alle Menschen plötzlich Locavore wären, würden wir 0,38 Gigatonnen an Treibhausgasemissionen einsparen. Das ist der Transportweg zur Sonne und wieder zurück – und zwar 6.000 mal, haben die Forschenden aus Sydney ausgerechnet.

Das ist natürlich unrealistisch, zumindest solange Menschen in Regionen leben, die sich nicht autark mit Lebensmitteln versorgen können. Die Liste an realistischen Maßnahmen ist hingegen lang: Saubere Energie für die Transportfahrzeuge, Förderung regionaler Lebensmittelproduktion, natürliche Kältemittel bei Kühltransporten.

Vieles liegt in den Händen von Politik und Erzeugungsstätten, der Kauf aber in unserer: Einer Wintertomate zu widerstehen, dürfte im Grunde nicht so schwer sein. Schließlich ist der Geschmack grenzwertig neutral und der Kilopreis grenzwertig hoch.

➡️ Also nie wieder übersee’sche Feld- und Plantagenfrüchte?

Es bleibt kompliziert. Bananen reifen trotz üppiger Pflanzen in deutschen Gärten (noch) nicht aus, Papayas und Passionsfrüchte lassen sich hierzulande generell schlecht anbauen. Und ob eine Bio-Tomate aus Spanien die bessere oder schlechtere Ökobilanz hat als eine konventionelle von nebenan, muss wohl im Einzelfall entschieden werden.

Ansonsten ist Saisonalität oberstes Gebot, und zwar konsequent: Im günstigsten Fall verzichtet unsereins im März oder April darauf, in einen Apfel zu beißen. Zwar gibt es zu diesem Zeitpunkt noch Exemplare aus regionalem Anbau. Schrumpelobst aus dem Keller kommt aber den meisten nicht auf den Tisch, weshalb eine energieintensive Kühlung im Lagerhaus dafür sorgt, dass es auch im Frühjahr nach Möglichkeit noch ein kleines bisschen knackt. Ein neuseeländischer Apfel kann sich dann trotz seiner weiten Transportwege in der Ökobilanz als günstiger herausstellen. Also, wenn es zu dieser Zeit denn unbedingt ein Apfel sein muss.

Den gibt’s auch jetzt zur Sommersonnenwende noch nicht ohne Einschränkungen zu kaufen. Dafür alles, was Beere ist oder sich so nennt. Und Steinobst, wie Kirschen und Pfirsiche. Bevor Sie letztere als Südfrüchte abtun: Mittlerweile gibt’s die aus mitteldeutschem Anbau (Was im Grunde am Klimawandel liegt. Und der ehrlicherweise auch an langen Transportwegen). Der Geschmack des Sommers wächst also nur ein paar Landkreise entfernt.

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Lebensmittel im Müll: "Der Endverbraucher ist wahnsinnig unvernünftig" - Heilbronner Stimme

Zu viel für die Tonne
In Deutschland werfen vor allem Privathaushalte viele noch genießbare Lebensmittel weg. Der Endverbraucher hat einen Anteil an der Gesamtmenge von mehr als 50 Prozent. Foto: Khaligo/stock.adobe.com  Foto: Khaligo/stock.adobe.com

Es sind Zahlen, die zum Nachdenken anregen sollten: Rund 82 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Deutsche pro Jahr in den Müll. Zieht man Knochen, Schalen oder Gräten ab, bleiben immer noch circa 50 Kilogramm übrig. Insgesamt landen in Deutschland so 18 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr in der Tonne. Das meiste davon wäre vermeidbar.

Doch das Problem sind nicht unbedingt Lebensmittelhändler, Landwirte oder Restaurants. "Die letzte Stufe, der Endverbraucher, macht über die Hälfte aus", erklärt Beate Scheubrein. Die DHBW-Professorin weiß, wovon sie spricht, beschäftigt sie sich doch schon lange mit den verschiedenen Aspekten der Lebensmittelverschwendung.

Seit 2018 gibt es an der Hochschule ein Kooperationsprojekt mit dem Land Baden-Württemberg, das sich diesem Thema widmet. Mehrere Tausend Datensätze seien seitdem gesammelt worden, es wurden qualitative Befragungen durchgeführt, und die Studenten analysierten ihr eigenes Verhalten. Das Ergebnis war immer ähnlich: Private Haushalte werfen zu viele Lebensmittel weg.

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Problem ist die Unkenntnis, es fehlt Alltagskompetenz

"Das Problem ist: Es fehlt einfach das Know-how", sagt Beate Scheubrein. "Der Endverbraucher ist einfach wahnsinnig unvernünftig." Die Studiendekanin könnte sich deshalb ein Schulfach vorstellen, in dem Kompetenzen wie die Verwertung von Lebensmittelresten behandelt werden. In Berlin beispielsweise gibt es diese Unterrichtsinhalte bereits. Im Fach Arbeitslehre lernen die Schüler Nähen oder eben Kochen. Wenn man etwas bewegen wolle, müsse die entsprechende Alltagskompetenz sowie Lebensführung da sein. "Leider kommt die selten aus den Elternhäusern", so Scheubrein, "denn die haben auch oft wenig Wissen."

Unkenntnis sei ein daraus resultierendes Problem. Zum Beispiel darüber, dass das aufgedruckte Mindeshaltbarkeitsdatum (MHD) nicht automatisch mit "ungenießbar" gleichzusetzen ist. Gesetzliche Vorschriften, wie lange das MHD ist, gibt es in Deutschland nicht. "Der Hersteller garantiert damit, dass Optik und Geschmack optimal sind. Mehr nicht", erklärt Beate Scheubrein. Doch auch wenn die Erdbeermarmelade nicht mehr tiefrot sei: "Man kann sie nach wie vor essen." Doch viele Menschen schmeißen den Becher oder das Glas dann lieber in den Müll.

Im Fokus liegen Supermärkte statt Endverbraucher

Der Knackpunkt liegt wie gesagt beim Endverbraucher. Doch im Fokus der Öffentlichkeit stehen meistens Supermärkte, die in ihren Müllcontainern eigentlich noch genießbare Lebensmittel entsorgen. Sei es, weil sie optisch nicht mehr attraktiv genug für den Verkauf sind oder eben weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Rund 2,6 Millionen Tonnen werfen sie jährlich weg. Gastronomiebetriebe kommen auf 3,4 Millionen Tonnen.

Spanien und Frankreich sind einen Schritt weiter

In Spanien wurde vergangene Woche ein Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der vor allem die Gastwirte in die Pflicht nimmt. Sie sollen, sobald das Parlament das Gesetz verabschiedet hat, verpflichtet werden, übriggebliebenes Essen zum Mitnehmen anzubieten. Der Handel soll ebenfalls einbezogen werden. Supermärkte werden aufgefordert, die Preise zu senken, wenn das MHD näher rückt. Was nicht verkauft wird, soll statt auf dem Müll als Spende an Bedürftige und soziale Einrichtungen gehen.

Ein ähnliches Gesetz − das "Loi Garot" − gibt es bereits seit 2016 in Frankreich. Dort müssen Supermärkte ab einer gewissen Größe Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, an Tafeln oder Bedürftige spenden. Pro Vergehen droht eine Geldstrafe von 3750 Euro − wenn es jemand aufdeckt und klagt. Auch Italien verfolgt eine solche Politik. Und Deutschland? "Auch ohne so eine Vorgabe haben wir immer noch eine bessere Quote als zum Beispiel die Franzosen", sagt Beate Scheubrein. Dort sei die Tafelstruktur erst vor einigen Jahren eingeführt worden. In Deutschland gibt es diese, wie sie sagt, "gut aufgestellte" Organisation bereits seit Jahrzehnten.

Wegwerfen ist nicht gleich Wegwerfen

Bei einer gesetzlichen Vorgabe sieht Scheubrein ein Problem vor allem im ländlichen Raum. Denn dort verfügen die Tafeln nur selten über Kühlfahrzeuge, sondern sind mit einfachen Transportern unterwegs. Milchprodukte wie Joghurt, Milch oder Quark könnten so nicht transportiert werden. Von Wurst und Fleisch ganz zu schweigen. "Da nutzt das beste Gesetz nichts, weil es nicht umgesetzt werden könnte." Wieder verweist Beate Scheubrein auf die Verantwortung jedes einzelnen.

Und auf die Tatsache, dass Wegwerfen auch nicht gleich Wegwerfen ist. Landet beispielsweise ein Hackfleischpattie im Müll, sei das durch den generell schlechten ökologischen Fußabdruck problematischer, als einen halben Apfel wegzuwerfen. Zumindest, wenn er aus der Region kommt und relativ frisch geerntet ist. Denn je länger die Saison, die in Deutschland bis Oktober reicht, zurückliegt, desto schlechter wird auch die Bilanz des Kernobstes. Um den Apfel frisch und knackig zu halten, wird er über Monate bei vier Grad gelagert. "Deshalb sind die chilenischen im Frühjahr weniger belastet", erklärt Beate Scheubrein.

Eigentlich bräuchte die Menschheit keinen Aha-Moment mehr, der sie aufrüttelt, sagt Beate Scheubrein. "Wir müssen aber immer weiter an diesem Thema arbeiten." Sensibilisieren, bereits bei den Jüngsten Bewusstsein schaffen und auch ein Stück weit auf früher, als aus Resten noch ganze Abendessen gekocht wurden, besinnen − das sind die Aufgaben, die schnell angegangen und umgesetzt werden müssen.

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Sonderausstellung in der Sinsheimer Klima-Arena befasst sich mit Lebensmittel-Konsum - Heilbronner Stimme

Es funktioniert nur Hand in Hand
Die DBU-Projektleiterin Verena Menz vor einer ihrer Lieblingsstationen der Sonderausstellung "ÜberLebensmittel". Foto: Elfi Hofmann  Foto: Hofmann, Elfi

Wir werden immer mehr auf der Erde. Fast acht Milliarden Menschen tummeln sich mittlerweile auf unserem Planeten. Und täglich kommen mehr dazu. Sie alle müssen essen, um nicht zu verhungern. Doch wie kommen die Lebensmittel auf unsere Teller? Und welchen Preis zahlt die Umwelt dafür? Mit diesen Fragen befasst sich die neue Sonderausstellung "ÜberLebensmittel" in der Sinsheimer Klima-Arena. Die insgesamt 16 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) konzipierten und zur Verfügung gestellten Stationen beleuchten unterschiedliche Aspekte.

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Gemeinsam mit Landwirten Lösungen finden

"Das hier ist eine meiner Lieblingsstationen", erklärt Projektleiterin Verena Menz bei einem Rundgang und zeigt auf einen kleinen Supermarkt, in dem unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten − natürlich keine echten − liegen. Mit einem Scanner liest sie Barcodes ein. Auf einem Bildschirm erscheint dann, ob der Kauf von Bananen, Äpfeln und Tomaten nachhaltig und klimafreundlich ist − oder eben auch nicht. "Landwirtschaft wirkt auf das Klima und umgedreht", sagt sie. Deshalb sei es unabdingbar, gemeinsam mit Landwirten Lösungen zu finden.

Auf eine Wende in diesem Bereich hofft Bernd Welz, Vorstandsvorsitzender der Klimastiftung für Bürger. Mehr Naturverträglichkeit sei hier das Stichwort. "Ernährung ist sehr relevant für den Klimaschutz", so Welz. Pro Person liege die Treibhausbilanz bei elf Tonnen im Jahr, 15 Prozent davon betreffe die Ernährung. "Die Werte liegen sogar etwas über denen der Mobilität." Jeder treffe täglich Entscheidungen, welche Lebensmittel er zu sich nimmt. Der individuelle Lebensstil sei entscheidend.

Mitmachstation widmet sich dem Fleischkonsum 

Besonders der Fleischkonsum ist ein viel diskutiertes Thema. Dass der runtergefahren werden müsste, wissen die meisten, denn zum einen sind Roastbeef und Steak in rauen Mengen ungesund für den Körper. Zum anderen würde bei einer stärker auf Pflanzen basierten Ernährung wiederum die Umwelt geschont werden. Darauf macht auch die Mitmachstation "Alles im grünen Bereich?" aufmerksam. Mit einer Drehscheibe kann jeder selbst entscheiden, wie er seine landwirtschaftliche Fläche nutzen möchte.

"Wir wollen mit der Ausstellung niemanden bevormunden oder ihm etwas vorschreiben", sagt Verena Menz. Entscheidend sei, sich Anregungen mitzunehmen und den ein oder anderen Aspekt im Alltag umzusetzen.

Spielerisch und gleichzeitig lehrreich sind die 16 Stationen aufgebaut. An einer können die Besucher herausfinden, welcher Ernährungstyp sie sind, an einer anderen, woher Speisefische kommen und ob die Produktion nachhaltig ist. Bis zum 27. November kann die Ausstellung in der Klima-Arena besucht werden.

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Sunday, June 19, 2022

Verbraucherschützer fordern Werbebeschränkungen für ungesunde Lebensmittel - Caschys Blog

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert Werbebeschränkungen für „ungesunde Lebensmittel“.  Was versteht man darunter, mag sich mancher fragen. Denn sehr viele Lebensmittel können im Übermaß ungesund sein. Nun, spezifisch meint man Lebensmittel mit hohen Zucker-, Fett- und Salzanteilen. Klassisch dürften das eben Süßigkeiten und Snacks wie Chips oder anderer Knabberkram sein.

Warum soll die Werbung strenger geregelt werden? Mancher wirft vielleicht ein, dass es auch zu einer freien Gesellschaft gehören sollte, sich ungesund zu ernähren – oder zumindest mal eine Packung Chips zu verdrücken. Daran zweifelt der vzbv dann auch gar nicht. Vielmehr geht es darum, dass derartige Lebensmittel nicht mehr direkt für Kinder beworben werden sollen. Das soll nach dem Wunsch der Verbraucherschützer alle Werbe- und Marketingkanäle einbeziehen, auch Verpackung und Produktgestaltung.

Beispiel: Haribo dürfte dann sicherlich nicht mehr mit den putzigen Bären auf seinen Verpackungen werben, sondern müsste sich etwas „erwachsenes“ überlegen. Zudem soll Fernseh-, Radio-, Streaming- und Onlinewerbung für Ungesundes zwischen 6 und 23 Uhr nicht mehr möglich sein. Influencer-Werbung sollte sogar gleich komplett untersagt werden. Für Plakatwerbung sollte eine 100-Meter-Bannmeile im Umkreis von Kitas, Schulen und Spielplätzen gelten. Werbung für Süßigkeiten, zuckrige Frühstücksflocken und Knabbereien im Kinderfernsehen? Das wäre damit endgültig Geschichte. Die Verbraucherschutzminister trafen sich vom 15. bis 17. Juni 2022 zu einer Konferenz in Weimar. Der vzbv fordert da neue Signale.

Problem sei, dass in der Kindheit erlernte Ernährungsmustern das ganze Leben prägen. Und die falsche Ernährung kann zu chronischen Erkrankungen führen, die nicht nur den einzelnen, sondern das ganze Gesundheitssystem langfristig belasten. Noch ist da allerdings nichts beschlossen, es sind eben Forderungen der Verbraucherschützer. Wie steht ihr dazu? Viele Unternehmen werden dem Vorhaben sicherlich skeptisch gegenüberstehen bzw. müssten ihre Werbestrategien erheblich anpassen, sollte es zu einer Umsetzung kommen.

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„Blaue Zonen“: Sieben Lebensmittel essen Menschen, die besonders lang leben - FOCUS Online

In den sogenannten „Blauen Zonen“ leben die Menschen nicht nur länger, sondern oft auch gesünder. Einer der Hauptfaktoren für ihre Langlebi...