Die Ernährung hat Einfluss auf unsere Gesundheit. So können bestimmte Lebensmittel bei Entzündungen helfen und entzündlichen Krankheiten vorbeugen.
Entzündungen sind normale Mechanismen unseres Körpers. Werden sie chronisch, können sie uns aber krank machen oder sogar lebensgefährlich werden. Eine entscheidende Rolle spielt dabei offenbar unsere Ernährung. Denn bestimmte Lebensmittel wirken entzündungsfördernd, während andere dazu beitragen können, Entzündungen einzudämmen.
Das passiert bei einer Entzündung
Eine Entzündung ist zunächst einmal eine Schutzreaktion des Körpers. Er reagiert damit auf verschiedene Reize wie Infektionen, Gewebesverletzungen oder schädliche Substanzen wie Chemikalien. Dazu wandern Proteine und weiße Blutkörperchen zur betroffenen Stelle und machen die Eindringlinge unschädlich, die im Anschluss von sogenannten Fresszellen beseitigt werden.
Der Nachteil: Bei diesem Prozess werden Stoffe freigesetzt, die auch das umliegende körpereigene Gewebe schädigen – der Körper muss es nach der Entzündungsreaktion wieder aufbauen. Manchmal gelingt es dem Immunsystem nicht, die „Feinde“ unschädlich zu machen oder es kommt durch chronische Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer oder Herz-Kreislauferkrankungen (zum Beispiel ausgelöst durch Parodontitis) zu anhaltenden Entzündungen, die das Gewebe stark schädigen. Auch Übergewicht, vor allem überschüssiges Bauchfett, gilt als Verstärker für Entzündungsprozesse.
Ernährung hat großen Einfluss auf Entzündungen
Unser Lebensstil hat großen Einfluss auf Entzündungen im Körper. So wirken beispielsweise Schlaf- und Bewegungsmangel sowie chronischer Stress entzündungsfördernd. Auch von bestimmten Lebensmitteln ist mittlerweile bekannt, dass sie Entzündungen im Körper befeuern. Das gilt besonders für industrialisierte Lebensmittel, also stark verarbeitete Produkte mit einer langen Zutatenliste und hohem Zuckergehalt wie Süßigkeiten, Weizenprodukte, Obstsäfte oder vegane Fleischersatzprodukte. Auch Alkohol und mehrfach ungesättigte Fette, zum Beispiel in Wurst oder Pommes, wirken entzündlich, wie das Helmholtz Zentrum informiert.
Schwierig stellt sich die Studienlage dagegen für Milchprodukte dar: Während große Fachgesellschaften wie Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Milchprodukte als wertvolle Calcium-Lieferanten einstufen, zeigt eine Studie der Harvard Universität (2007), dass Milch durch Massentierhaltung oft mit Hormonen belastet ist, die Entzündungen auslösen können und im Verdacht stehen, Krebs zu begünstigen.
Diese Lebensmittel wirken antientzündlich
Sich antientzündlich zu ernähren, bedeutet entzündungsfördernde Lebensmittel zeitweise aus dem Speiseplan zu streichen oder zumindest zu reduzieren. „Unsere tägliche Nahrung ist eine starke Waffe gegen Entzündungsprozesse in unserem Körper. Wir müssen sie nur gekonnt einsetzen“, erklärt die Medizinerin Dr. med. Daniela Oltersdorf in einem Ratgeber zur Vier-Woche-Diät. Konkret bedeutet das: wenig Fleisch, keine frittierten Lebensmittel, Croissants oder andere industriell hergestellten Backwaren, keine Transfette (in Sonnenblumenöl und Margarine), wenig Zucker und möglichst wenig Salz. Außerdem gilt die Faustregel: lieber frische Produkte als Fertiggerichte.
Ballaststoffreiche, vollwertige Lebensmittel können dagegen Entzündungen bremsen und sollten regelmäßig auf den Tisch kommen. Dazu zählen:
- frisches Gemüse: besonders entzündungshemmend wirken Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Brokkoli, Spinat und Paprika
- fermentiertes Gemüse, zum Beispiel Sauerkraut oder Kimchi, zur Stärkung des Darm-Mikrobioms
- Obst: vor allem Beeren und Ananas (in Maßen und am besten bio)
- eine Handvoll Nüsse
- Gewürze wie Ingwer, Kurkuma, Zimt und Thymian
- Omega-3-Fettsäuren in fettreichem Kaltwasserfisch (Lachs, Makrele, Hering) oder Algen- und Leinsamenöl
Mediterrane Küche und abwechslungsreiche Ernährung
Um Entzündungen im Körper im besten Fall zu reduzieren, ist es nicht nötig, bestimmte Lebensmittel in großen Mengen zu essen. Vielmehr geht es um eine abwechslungsreiche Ernährung mit einem hohen Gemüseanteil (täglich drei Portionen) – die Mittelmehrküche kann im übrigen auch vor einem Schlaganfall schützen. Der tägliche Bedarf an Omega-3-Fettsäuren lässt sich zum Beispiel mit einem Löffel Leinöl im Frühstück oder Olivenöl im Salat abdecken – durch letzteres sinkt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arteriosklerose. Bei Obst und Gemüse gilt: je frischer, desto besser. Außerdem sind saisonale und regionale Früchte und Gemüsesorten meist reicher an Vitalstoffen, als Importware. Orientieren kann man sich auch gut an typischer Mittelmeerküche. Sie ist reich an pflanzlichen Lebensmitteln und Olivenöl und kann sogar in gewissem Maße vor Demenz schützen, wie eine Studie belegt.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.
Welche Lebensmittel bei chronischen Entzündungen helfen - 24vita.de
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