Grundsätzlich gilt für alle Medikamente, die zum Schlucken vorgesehen sind, dass man sie mit mindestens 100 bis 200 Milliliter einnehmen muss. Bei bestimmten Medikamenten muss es sogar eine größere Menge sein. Andere Arten von Getränken, wie Säfte oder Limonaden, solltest du allerdings nicht zum Herunterspülen verwenden. Je nach Art des Wirkstoffs muss die Einnahme auf nüchternen Magen oder zu den Mahlzeiten stattfinden.
Aber aufgepasst: Meist kann aber die Einnahme in Kombination mit fettreichen Mahlzeiten die Wirkung von magensaftresistenten Tabletten verzögern: Die Pille bleibt so lange im Magen, bis die gesamte Mahlzeit den Magen verlassen hat und gelangt erst dann in den Darm, wo sich der Wirkstoff entfaltet. Damit kann fettiges Essen das Einsetzen der Wirkung um drei bis sechs Stunden verzögern. Deshalb sollte man die Tablette lieber etwa eine Stunde vor einer fettreichen Mahlzeit schlucken.
Einfluss von Lebensmitteln auf Wirkstoffe - Unterschiede bei Medikamenten
In Bezug auf die Wechselwirkungen ist auch oft von der Bioverfügbarkeit die Rede. Die beschreibt, ob mehr oder weniger Wirkstoff nach der Einnahme verfügbar ist und kann unter anderem von Lebensmitteln beeinflusst werden. Sie ist vor allem für Medikamente relevant, die nur in einem bestimmten, engen Zeitfenster genommen werden dürfen. Genauere Forschungen zum Einfluss von verminderter und vergrößerter Bioverfügbarkeit müssen aber erst noch durchgeführt werden. Die Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ) hat mithilfe eines Vortrags von Dr. Walter Häuser die richtige Einnahme erklärt und, worauf du abgesehen von Alkohol verzichten solltest.
Sogenannte Analgetika, also bestimmte schmerzlindernde Arzneimittel, solltest du in manchen Fällen auf nüchternen Magen nehmen. Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen führen in Verbindung mit Essen erst viel später zu einer geringeren Plasmakonzentration als auf nüchternen Magen. Das bedeutet, wenn dein Medikament bei akuten Schmerzen möglichst schnell wirken soll, nimmst du die Tablette lieber ohne Essen. Denn Schmerzen reduzieren auch die Bewegung im Magen, sodass sie die Weitergabe des Medikaments in den Darm sowieso schon verlangsamen. Gegebenenfalls lohnt sich hier auch eine Brausetablette.
Antibiotika hingegen solltest du laut DAZ meistens eine Stunde vor deiner Mahlzeit einnehmen. Medikamente mit zum Beispiel Wirkstoffen wie Cephalosporine, Clarithromycin oder Lincomycin kannst du aber auch direkt zum Essen einsetzen. In beiden Fällen führt es zu einer verkürzten Zeit, in der der Darm damit zu tun hat, was wiederum schonender für die Darmflora ist. Man erzielt so auch hohe Blutspiegelspitzen, durch die weniger sensible Erreger mit höherer Hemmkonzentration angegriffen werden. Sogenannte Bisphosphonate, die bei Osteoporose eingesetzt werden, solltest du sogar noch zwei Stunden vor dem Essen mit viel Wasser einnehmen. Wichtig ist dabei auch, dass du nicht nur während der Einnahme, sondern auch für mindestens eine halbe Stunde danach noch in einer aufrechten Körperhaltung bleibst.
Zu guter Letzt gibt es noch lipophile, also "fettliebende", Medikamente, die du am besten zum Essen einnimmst. So werden Nebenwirkungen in Magen und Darm verhindert und der verlängerte Transport durch den Darm gibt mehr Zeit zur Wirkstoffaufnahme in der Darmwand. Bei manchen dieser Wirkstoffe kann auch eine proteinreiche Ernährung die Wirkung einschränken, weil damit die Aufnahme des Medikaments in der Leber beeinflusst wird. Betroffen davon sind zum Beispiel die Stoffe Propafenon, Ticlopidin und Vinpocetin.
Keine Grapefruit oder Fruchtsäfte - diese Lebensmittel nie in Kombination mit Medikamenten
Lebensmittel, die du nie in Kombination mit Arzneimitteln essen solltest, sind die gerbstoff- und kalziumreichen. Dazu gehört vor allem die Gapefruit, aber auch Getränke wie Tee oder Fruchtsäfte und Milchprodukte. Außerdem sollte bei der Einnahme von Eisen auf Essen verzichtet werden, das viel Oxalat enthält, wie Rhabarber oder Spinat, und Phosphat enthält. Von Lakritze sollte bei der Medikamenteneinnahme absehen, wer Wirkstoffen wie Furosemid, Torasemid oder Hydrochlorothiazid auf der Packung stehen hat. Zuletzt solltest du auch noch Ballaststoffe vermeiden, wenn du Medikamente mit Paracetamol, Penicillinen, Trimethoprim oder Levothyroxin nimmst. Denn in der Kombination wird die Aufnahme des Wirkstoffs verzögert oder reduziert.
Gefährliche Wechselwirkungen: Diese Medikamente und Lebensmittel solltest du nicht zusammen einnehmen - inFranken.de
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