Wissen, was drin ist? Gütesiegel sind oft eine Scheintransparenz, so Thilo Bode. Bild: Oliver Schwarzwald
Der Preis von Lebensmitteln ist kein Qualitätsmerkmal, sagt Foodwatch-Gründer Thilo Bode. Gleiches gelte für Inhaltsangaben auf Verpackungen – bei Produkttests hätte ihn so manches „umgehauen“.
Herr Bode, mein Einkaufskorb sieht meist so aus: möglichst unverarbeitete Produkte, bestmöglich regional, viel pflanzlich, wenn’s geht, bio. Bisher dachte ich, dass ich damit relativ gesund einkaufe. Was meinen Sie?
Bei all diesen Lebensmitteln besteht doch eine erhebliche Intransparenz. Die Qualität kann man kaum oder überhaupt nicht beurteilen. Sei es beim Gemüse, wo wir nicht wissen, unter welchen Bedingungen es angebaut wurde; dann die veganen Lebensmittel, die oft hoch verarbeitet sind und teils problematische Zusatzstoffe haben. Bio hat zwar klare Vorteile: kein Mineraldünger, kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Aber biologische Lebensmittel können höchst unökologisch sein. Bei der Produktion eines Bio-Rindersteaks werden unter Umständen mehr Treibhausgase ausgestoßen als bei einem konventionellen, und bei verarbeiteten Biolebensmitteln ist die Kennzeichnung genauso intransparent wie bei Nicht-Bio. Es gibt wenig oder gar keine Möglichkeiten, der Nicht- und Fehlinformation auszuweichen.
Gesunde Ernährung: „Kaufen Sie beim Discounter ein!“ - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung
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