In der Adventszeit steht der Genuss an oberster Stelle. Wer Lust auf einen Glühwein oder den traditionellen Weihnachtsbraten hat, der sollte diesen auch genießen können. Besonders Schwangere, Kinder und vorerkrankte Menschen sollten jedoch die für sie wichtigen Risikofaktoren im Blick haben.
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Daher schadet es nicht, über einige Lebensmittelfakten rund um die Spezialitäten in der Adventszeit informiert zu sein. Wir haben einige Weihnachtsleckereien genauer unter die Lupe genommen.
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Zimtsterne: Zu viel Cumarin ist nicht gut
Zimt ist nicht gleich Zimt. In vielen weihnachtlichen Lebensmitteln wird nämlich Cassia-Zimt verwendet. Dieses Gewürz enthält in hohen Mengen Cumarin, das nach Einschätzung des Bundesamts für Risikobewertung (BfR) Leberschäden hervorrufen kann. Die Behörde hatte bereits 2006 in einer Stellungnahme vor Cumarin im Zimt gewarnt und erneuerte diese Warnung im Jahr 2012 noch einmal.
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Nach Ansicht des BfR liegt die tolerierbare Dosis bei 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. „Bei Kleinkindern mit einem Körpergewicht von 15 Kilogramm wäre der TDI-Wert bei 30 Gramm Zimtsternen (circa sechs kleine Zimtsterne) oder 100 Gramm Lebkuchen täglich ausgeschöpft“, heißt es. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte darauf achten, dass in einem Produkt Ceylon-Zimt verwendet wird, der laut dem bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit deutlich ärmer an Cumarin ist.
Marzipan: Ist es „echtes“ Marzipan?
Auch beim Weihnachtsliebling Marzipan lohnt sich ein genauer Blick auf die Verpackung. In einigen Fällen wird nämlich Persipan statt Marzipan in Weihnachtsprodukten verwendet. Während Marzipan aus Mandeln hergestellt wird, besteht Persipan aus Aprikosen- oder Pfirsichkernen. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) wird Persipan bei Backwaren bevorzugt, da es einen kräftigeren Geschmack hat. „Echtes“ Marzipan wird auch der Verpackung auch als solches aufgeführt. „Edelmarzipan“ darf das Produkt nur genannt werden, wenn es bei einem Mindestanteil von 70 Prozent Marzipanrohmasse einen maximalen Zuckeranteil von 54,5 Prozent enthält.
Glühwein: zum Aufwärmen ungeeignet
Zum Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gehört auch ein Tässchen Glühwein – zum Aufwärmen. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) räumt mit dieser Idee auf. Denn am Ende sorgt das heiße Getränk dafür, dass es einem Menschen kälter wird. Zunächst erweitern sich die Blutgefäße an der Hautoberfläche durch den Alkohol des Glühweins. Was erst für ein warmes Gefühl sorgt, führt aber auch dazu, dass über die Haut mehr Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Der natürliche Kälteschutz der Haut, also dass sich die Gefäße bei niedrigen Temperaturen verengen, funktioniert dann laut BZfE nicht mehr. „Summa summarum, alkoholische Getränke zum Aufwärmen sind keine gute Idee,“ heißt es. Zum Aufwärmen auf dem Weihnachtsmarkt empfehlen die Experten heißen Punsch oder Tee.
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Wie teuer wird Weihnachten in diesem Jahr?
Die Preise für Energie und Lebensmittel sind im Vergleich zum vergangenen Jahr gestiegen. Es ist davon auszugehen, dass Weihnachten 2022 also teurer wird. Doch wie viel teurer? Wir haben beispielhaft nachgerechnet – und verraten, wie man sparen kann.
Mousse au Chocolat und Eierlikör: Salmonellengefahr
Vorsicht gilt bei Lebensmitteln, die rohe Zutaten enthalten. Selbst gemachter Eierlikör und Mousse au Chocolat werden oft mit rohen Eiern hergestellt, aber auch in hausgemachtem Eis wird häufig diese Zutat verwendet. Um Infektionen mit Salmonellen vorzubeugen, gilt, besonders auf die Verwendung frischer Eier zu achten und die Lebensmittel gut gekühlt aufzubewahren. Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt zudem, Lebensmittel, die rohe Eier enthalten, binnen 24 Stunden zu verbrauchen. Übrigens: Schwangere Frauen sollten trotz aller Vorsicht an diesem Weihnachten einen Bogen um entsprechende Gerichte machen.
Wildfleisch: teils mit Blei belastet
Rehkeule oder Wildschweingulasch landen an Heiligabend gerne als Festessen auf dem Tisch. Das Bundesamt für Verbraucherschutz warnte 2021 davor, dass im Fleisch häufig eine Belastung mit Blei nachgewiesen werden konnte. Hintergrund ist die Verwendung bleihaltiger Munition bei der Jagd. Eine Belastung wurde damals bei rund drei Vierteln der untersuchten Wurstwaren mit Wild nachgewiesen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte vor dem Kauf nachfragen, ob das Wild mit Bleimunition erlegt wurde. Darauf sollten besonders Risikogruppen wie Schwangere und Kinder achten – und im Zweifelsfall verzichten.
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Raclette und Fondue: Vorsicht bei rohem Hühnerfleisch
Ebenfalls beliebt am Festtagstisch sind Raclette und Fondue. Das Robert Koch-Institut (RKI) warnte im Jahr 2021 in diesem Zusammenhang aber vor Durchfallerkrankungen. Einer Studie zufolge komme es besonders bei Verwendung von rohem Hühnerfleisch häufiger zu Infektionen mit Campylobacter-Bakterien. Das Institut empfiehlt, sich an die Hygieneregeln zu halten: „Dazu gehören das gründliche Reinigen von Händen, Küchenutensilien und Zubereitungsflächen nach Kontakt mit rohem Fleisch und vor der Zubereitung weiterer Bestandteile einer Mahlzeit sowie das konsequente Trennen von rohem Fleisch und Lebensmitteln, die ohne weiteres Erhitzen verzehrt werden, beispielsweise Salate.“
Genießen nicht vergessen
Trotz alledem sollte der Genuss in der Weihnachtszeit nicht verloren gehen: Mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gelingt es, eine vollwertige Ernährung mit der Schlemmerei in der Weihnachtszeit zu verbinden. Beachten Sie die Zehn Regeln der DGE und genießen Sie die Lebensmittelvielfalt in der Weihnachtszeit. Konkret kann das beispielsweise heißen: Vollwertige Gerichte, reichlich Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte machen satt, Weihnachtsleckereien wie Glühwein, Schokolade und Co. runden den Speiseplan für eine zufriedene Adventszeit ab.
Essen an Weihnachten: Spezialitäten unter der Lebensmittel-Lupe - RND
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