Vitamin D ist für die Gesundheit essenziell. Eine neue Studie zeigt, dass bei der zusätzlichen Anreicherung in Lebensmitteln die Sterblichkeit bei Krebs sinkt.
Heidelberg – Der Mangel an Vitamin D wird neben Knochen- und Muskelerkrankung auch mit Krebs in Verbindung gebracht. Studien zufolge soll durch die Einnahme von Vitamin D-Präparaten die Sterberate bei Krebserkrankungen sinken. Deshalb werden in einigen Ländern wie den USA, Kanada und Finnland Lebensmittel bereits mit Vitamin D angereichert.
Das haben nun auch Epidemiologen am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) unter Leitung von Hermann Brenner in Europa untersucht. Dazu sammelte das Forschungsteam Informationen über die Richtlinien zu Nahrungsergänzungsmitteln von Vitamin D aus 34 europäischen Ländern.
Sitz | Heidelberg |
Anzahl der Beschäftigten | 3000 |
Anzahl der Abteilungen und Nachwuchsgruppen | über 90 |
Wissenschaftlicher Vorstand | Michael Baumann |
Vitamin D: Anreicherung im Essen kann zahlreiche krebsbedingte Todesfälle verhindern
Die Anzahl krebsbedingter Todesfälle und die jeweilige Lebenserwartung in den Ländern wurden dann mit bisherigen Studienergebnissen verknüpft. Anhand der vorhandenen Daten schätzten die Forscherinnen und Forscher „die Anzahl der krebsbedingten Todesfälle, die in den Ländern mit Lebensmittelanreicherung bereits verhindert werden“, hieß es im Forschungsbericht im Mai. Zudem berechneten sie die Zahl der Todesfälle, die zusätzlich vermieden werden könnten, sollten alle EU-Länder Lebensmittel mit Vitamin D anreichern.
Das Ergebnis: Durch die Anreicherung könnten etwa 27.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Krebserkrankungen in europäischen Ländern pro Jahr verhindert werden. „Würden alle von uns betrachteten Länder Lebensmittel mit angemessenen Mengen Vitamin D anreichern, könnten nach unseren Modellrechnungen ca. 130.000 bzw. etwa neun Prozent aller Krebstodesfälle in Europa verhindert werden“, erklärte Studienleiter Brenner. Das entspräche einem Gewinn von fast 1,2 Millionen Lebensjahren.
Mehr Vitamin D in der Nahrung: „Senkung der Krebssterblichkeit“
„Die aktuellen Daten zur Senkung der Krebssterblichkeit zeigen das immense Potenzial, das eine Verbesserung der Vitamin D-Versorgung auch, aber nicht nur für die Krebsprävention, haben könnte“, so Brenner. „Das sollten wir künftig besser nutzen.“ Auch wenn Vitamin D nicht das Krebsrisiko senkt, vermindert es den Studien zufolge die Sterblichkeit. Eine entsprechende Krebstherapie ersetzt es aber nicht.
Doch wie funktioniert das? Das Vitamin unterdrücke die krebsfördernden Faktoren und chronische Entzündungsreaktionen, informierte Tobias Niedermaier im Gespräch mit ntv.de, der ebenfalls an der Studie beteiligt war. Durch die vielfältigen Effekte auf den Körper steige die Wahrscheinlichkeit, „eine Krebserkrankung zu überleben.“
Diese Lebensmittel enthalten Vitamin D
In Lebensmitteln ist kaum Vitamin D vorhanden, weshalb es oft supplementiert wird. Allerdings kann sich eine Überversorgung von Vitamin D schlecht auf die Gesundheit auswirken. Dennoch dienen einige Lebensmittel als gute Quellen:
- Fettiger Fisch, wie Hering, Makrele und Lachs
- Rinderleber
- Avocado
- Eier
- Speisepilze, wie Pfifferlinge und Champignons
- Angereicherte Lebensmittel, wie Margarine
Der größte Anteil unserer Vitamin-D-Reserven, auch bekannt als Sonnenvitamin, wird von ausreichender Sonnenbestrahlung aufgefüllt. Das DKFZ rät daher, sich zwei bis dreimal pro Woche für rund zwölf Minuten im Sonnenschein aufzuhalten. „Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen sollten für diese Zeitspanne unbedeckt und ohne Sonnenschutz sein“, wies das Forschungszentrum hin. (kas)
Krebs: Mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel könnten zehntausende Leben retten - fnp.de
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