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Sunday, July 3, 2022

Lebensmittel immer teurer: Soester zahlen beim Einkauf mehr - soester-anzeiger.de

Richard Maras gibt nicht unnütz Geld aus. Foto: Hillebrand

Um den Einkauf kommt man nicht herum. Lebensmittel, Hygieneartikel oder auch Haushaltswaren sind Dinge des täglichen Bedarfs. Anderes möchte man sich auch einfach mal gönnen. Der Blick auf den Kassenzettel allerdings versetzt die Soester seit einigen Wochen in Staunen...

Soest – Vor dem Aldi sind zwei Soester ins Gespräch vertieft. Eigentlich sind die Preise gerade nicht ihr Thema, aber darauf angesprochen, reagieren sie sofort. „Ich kaufe fünf Teile und zahle fünfzehn Euro dafür. Das ist schon viel“, sagt sie, die für ihr Pferd zweimal in der Woche Möhren holt. Zwei Kilo haben bislang 1,29 Euro gekostet, jetzt zahlt sie 1,99 Euro. Ihr Gegenüber kauft einmal in der Woche für eine fünfköpfige Familie ein und erzählt: „Dafür habe ich vor einem Jahr rund 75 Euro gezahlt, jetzt liege ich immer im dreistelligen Bereich. Ich plane mittlerweile so, dass nichts weggeschmissen wird. Das kam vorher schon mal vor.“

Richard Maras packt neben den beiden seine Einkäufe aus dem Wagen in den Kofferraum. Sein wöchentlicher Einkauf für zwei Personen ist 20 Euro teurer als früher. Besonders beim Pumpernickel und beim Alkohol sieht er die Teuerung. „Meine Frau ist ein Pfennigfuchs und hat immer schon geschaut, wo es günstig ist. Wer das nicht macht, zahlt vermutlich noch mehr drauf“, schätzt der 63-Jährige. „Wir sind im Rentenalter und wollen das Leben genießen. Wir sparen, aber verzichten nicht. Nur unnütz geben wir kein Geld aus.“ Fehlt etwas in den Regalen, dann bekommt das Paar die gesuchten Artikel im Normalfall in einem der anderen Supermärkte.

Auf Sonntagsrouladen verzichtet Gabriele Brüninghaus.

Soester zahlen mehr für den Einkauf: Einkaufszettel schreiben und Gemüse selbst anbauen

Auch Gabriele Brüninghaus zahlt für zwei Personen 25 Euro mehr – nur für Lebensmittel. Hygieneartikel und Getränke sind da noch nicht eingerechnet. Margarine ist 40 Cent teurer und selten da. „Wir gucken sonntags nach Angeboten und schreiben einen Einkaufszettel. Außerdem haben wir den Speiseplan etwas umgestellt“, sagt sie. Obst und Gemüse baut sie selbst an und tauscht mit ihrer Tochter das, was sie nicht im eigenen Garten hat. Dieses Jahr sind Bohnen, Paprika, Gurken und Kürbis zusätzlich in die Beete gekommen. „Wir schauen aber auch, wo wir im täglichen Leben sparen können und duschen beispielsweise kürzer“, fügt Brüninghaus hinzu.

Auf dem Rewe-Parkplatz schiebt Jeanette Becker ihren Getränkeeinkauf zum Auto. Bei den nichtalkoholischen Limonaden und Wasser kann sie keine Preisveränderung feststellen. Sie zahlt für sich als Einzelperson 20 bis 25 Euro in der Woche mehr. In dem Einkaufswagen sind dann auch alle Extras, Hygieneartikel etc. enthalten. „Für meine zwei Katzen hole ich Nassfutter im 80 Gramm-Beutel – das ist eine Tagesportion für ein Tier. Bislang habe ich dafür 2,90 Euro bezahlt, gestern waren es 3,95 Euro“, erzählt die 39-Jährige. Sie wird häufiger auf Fleisch verzichten. Auch Birger Prolingheuer führt einen Ein-Personen-Haushalt. „Bei Obst, Gemüse und Milchprodukten sind die Preise gestiegen“, sagt er. „Ich liege sonst bei 40 Euro, jetzt sind es 50 Euro, die auf meinem Kassenzettel stehen. Ich kann daran nichts ändern und verzichten werde ich nicht.“ Nach Angeboten hat er immer schon geschaut.

Birger Prolingheuer steht nicht vor leeren Regalen.

Soester zahlen mehr für den Einkauf: Ein Drittel teurer als zuvor

„Bei uns kommt es nicht so darauf an“, erklärt Hilmar Seeger. „Unser Wocheneinkauf für drei Personen ist rund ein Drittel teurer als zuvor.“ Er achtet nicht bei jedem Lebensmittel auf den Preis, merkt es aber bei dem Aufschnitt an der Wursttheke. Ausverkauft scheinen ihm häufig die Chips. „Bei den Lebensmitteln sparen wir nicht“, sagt der 53-Jährige „aber beim Heizen.“ Als es in den vergangenen Wochen ungewöhnlich kühl geworden war, blieben seine Heizkörper aus.

Eine junge Frau erzählt ein paar Schritte weiter, dass sie einiges nun selbst herstellt. Brot backt sie schon länger selbst und hat dabei Einfluss auf Größe und Zutaten. Neuerdings fertigt sie auch ihr eigenes Eis und Wasser filtert sie schon seit langem aus dem Hahn. Angesichts der stark steigenden Preise wird der lang gehegte Wunsch nach einem eigenen Gemüsegarten und eigener Ernte bei ihr aktueller.

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