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Friday, July 15, 2022

Aldi lüftet Geheimnis: Abgelaufene Lebensmittel landen nicht im Müll - ruhr24.de

Nicht nur Aktivisten kämpfen gegen Lebensmittelverschwendung, auch Handelsketten tun etwas dagegen. Ein Discounter gibt einen umfassenden Einblick.

NRW – Am Ende jedes noch so ereignisreichen Tages sind bei Supermärkten und Discountern wie Aldi, Lidl oder Rewe häufig nicht alle Backwaren verkauft worden. Doch wo landen Brötchen, Brezeln oder Croissants, wenn sie nach Ladenschluss noch die beleuchteten Regale zieren? Wie RUHR24 berichtet, hat Aldi darauf eine einfache Antwort – und gibt einen Einblick in seinen Kampf gegen Lebensmittelverschwendung.

Aldi Unternehmensgruppe aus den beiden Discount-Einzelhandelsketten Aldi Nord und Aldi Süd
Hauptsitz Essen
Gründung 1961 (Essen)

Aldi: Rund 11 Milliarden Tonnen Lebensmittelverschwendung jährlich in Deutschland

Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) landen in Deutschland circa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich im Müll – darunter sowohl ungenießbare als auch noch essbare Lebensmittel. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht weltweit von rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel aus, die jedes Jahr in der Tonne landen, berichtet die Welthungerhilfe.

Angesichts dieser Zahlen nehmen einige Aktivistinnen und Aktivisten den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung durch das umstrittene „Containern“ selbst in die Hand. Zu dieser Praxis wollte sich Aldi auf RUHR24-Anfrage nicht äußern. In einem Interview mit einer Schülerzeitung aus Prüm äußerte sich der Konzern vor einigen Jahren dazu aber schon kritisch.

Aldi: Discounter distanziert sich von der Praxis des „Containerns“

Johanna von Hoegen, Regionalverkaufsleiterin bei Aldi Süd in Wittlich, bezeichnete die Entnahme von Lebensmitteln aus Abfallcontainern darin als „rechtswidrig“ und gab an, dass dies „von der Unternehmensgruppe Aldi Süd auch nicht geduldet“ werde. Tatsächlich ist das „Containern“, auch wenn es mit einer Prise Humor praktiziert wird, laut dem Bundesverfassungsgericht strafbar, erklärt das Handelsblatt.

Das Thema Lebensmittelverschwendung ist nicht nur bei Nicht-Regierungsorganisationen, sondern auch bei den großen Handelsketten wie Aldi, Rewe oder auch Lidl ein hochaktuelles Thema, wie HNA berichtet. Branchenriese Aldi will seine Kundinnen und Kunden scheinbar nicht über das Schicksal abgelaufener oder nicht mehr essbarer Lebensmittel im Unklaren lassen.

Aldi: Discounter verfolge zahlreiche „Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung“

Der Anteil des Groß- und Einzelhandels an den alljährlich entsorgten Lebensmittel liege zwar nur bei rund vier Prozent, erklärt Aldi Süd auf Anfrage von RUHR24. Doch auch trotz dieser vergleichbar geringen Zahl habe das Unternehmen laut eigener Aussage „eine Vielzahl von Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung ergriffen“.

Ein Blick in den Maßnahmenkatalog gegen Lebensmittelverschwendung gibt dem Discounter durchaus recht. Im Frühjahr 2020 hat sich Aldi der „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ des BMEL angeschlossen. Nicht nur übrig gebliebene Backwaren sollen im Idealfall nicht im Müll landen.

Aldi: Übrig gebliebene Backware geht an Tafeln und andere Einrichtungen

Stattdessen gingen sie „in der Regel zurück an die Bäckereien“ und würden zudem „an die örtlichen Tafeln oder andere Institutionen gespendet“, erklärt Aldi Süd laut dem Karlsruher Insider auf seiner Facebook Seite. Nicht mehr zum Verzehr geeignetes Brot gingen als Futtermittel an Tierheime oder Landwirte. Auf seiner Homepage erklärt Aldi Nord, dass übrig gebliebenes Brot vom Vortag „separat abgepackt und am nächsten Tag für die Hälfte des ursprünglichen Preises verkauft“ werde.

Um den Anteil der entsorgten Lebensmittel am Ende des Tages so gering wie möglich zu halten, setze Aldi Süd auf tagesgenaue Bestellungen, lose und damit leicht portionierbare Ware wie Obst- und Gemüsesorten sowie „krumme Dinger“ an. Dabei handele es sich um Obst- und Gemüsesorten mit „Schönheitsfehlern“, die allerdings geschmacklich ihren „makellosen Artgenossen in nichts“ nachstünden, versichert der Discounter.

Aldi: Kooperation mit karitativen Einrichtungen und Internetplattform „foodsharing“

Außerdem reduziere Aldi die Preise für Lebensmittel um bis zu 30 Prozent, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum näherrückt. Kundinnen und Kunden stoßen beim Einkaufsbummel hin und wieder auf die entsprechenden Aufkleber.

Um möglichst wenige Lebensmittel wegzuschmeißen, unterstütze Aldi laut eigenen Angaben „das Ziel der Vereinten Nationen, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung um 50 Prozent zu reduzieren.“ Dafür kooperierten fast alle Aldi-Filialen mit örtlichen Tafeln, der Internetplattform „Foodsharing“ sowie weiteren sozialen und karitativen Einrichtungen.

Aldi: Discounter kann keine konkreten Zahlen zu exakten Mengen machen

Auch wenn Aldi gegenüber RUHR24 keine Angaben zu den exakten Mengen macht, die jährlich gespendet und weggeworfen werden, kursieren verlässliche Schätzungen. Das mit Aldi kooperierende Thünen-Institut geht davon aus, dass der Lebensmitteleinzelhandel circa 30 Prozent der abgeschriebenen Lebensmittel an karitative Einrichtungen spendet.

Insgesamt verzeichnete das Institut in einem aktuellen Bericht „erste Erfolge bei der Reduzierung der Abfallmengen im Groß- und Einzelhandel“. Eine RUHR24-Anfrage zum Umgang mit abgelaufenen oder nicht mehr essbaren Lebensmitteln ließ Aldi-Konkurrent Lidl bisher unbeantwortet.

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