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Tuesday, April 12, 2022

Lebensmittelpreise: Bauern und Verbraucher zahlen die Zeche - agrarheute.com

Betriebsmittelpreise steigen schneller.

Auch die Herstellungspreise der Industrie für Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch und Brot wachsen zweistellig. Nun kommen diese Kosten auch bei den Verbrauchern an. Denn: Landwirte und Lebensmittelindustrie müssten seit Monaten immer mehr Geld ausgeben, um die Produktion überhaupt am Laufen zu halten. Das gilt vor allem für die Einkaufpreise von Strom, Gas und Treibstoff.

Bei den Bauern kosten auch Dünger und alle zugekauften Betriebsmittel erheblich mehr als sie vom Markt für ihre Produkte zurückbekommen. Insgesamt mussten die Landwirte nämlich 17,2 % mehr für ihre Betriebsmittel bezahlen als im Jahr zuvor. Mittlerweile bilden die ebenfalls im Rekordtempo steigenden Verbraucherpreise zumindest einen Teil der Kostenexplosion ab. Nicht nur bei Energie sondern auch bei Lebensmitteln.

Das ifo-Institut hatte im Februar geschätzt, dass die Lebensmittelpreise im Jahr 2022 um insgesamt sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr nach oben schießen werden. Diese Marke haben die Preise für Lebensmittel im März mit 6,2 % schon fast erreicht, so dass viele Beobachter noch einen deutlich höheren Anstieg für 2022 für möglich halten. Die meisten Einzelhändler haben ihre Preise im April weiter erhöht.

„Die Teuerung in den Supermärkten fängt jetzt erst an", sagte Christian Janze von der Beratungsfirma EY auf tagesschau.de." Seiner Meinung nach stehe ein "Preisschock" bevor.

Höchste Inflation seit über 40 Jahren

Verbraucherpreise.

Die Inflationsrate in Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im März 2022 bei 7,3 %, meldet heute das Statistische Bundesamt. Im Februar 2022 hatte sie bei 5,1 % gelegen. Damit erreichte die Inflation im März 2022 den höchsten Stand seit der Deutschen Vereinigung.

Im früheren Bundesgebiet hatte es ähnlich hohe Inflationsraten zuletzt im Herbst 1981 gegeben, als infolge des Ersten Golfkrieges zwischen dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise ebenfalls drastisch gestiegen waren. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat ebenfalls sprunghaft um 2,5 %.

Verantwortlich für die hohe Inflationsrate waren Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, sagen die Statistiker. Vor allem Energieprodukte, doch auch viele andere Waren und Dienstleistungen wurden infolge der aktuellen Krisensituationen teurer.

„Neben der Corona-Pandemie wirkt sich nun der Krieg Russlands gegen die Ukraine deutlich auf die Teuerung in Deutschland aus, insbesondere bei Heizöl, Kraftstoffen und Erdgas sowie einzelnen Nahrungsmitteln“, sagt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes.

Energiepreise binnen Jahresfrist 39,5 % teurer

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von März 2021 bis März 2022 um 12,3 %. Besonders stark stiegen die Preise für Energieprodukte, diese waren im März 2022 um 39,5 % teurer als im Vorjahresmonats (Februar 2022: +22,5 %). Mit 144 % haben sich die Preise für leichtes Heizöl mehr als verdoppelt. Auch Kraftstoffe (+47,4 %) und Erdgas (+41,8 %) verteuerten sich drastisch.

Die Preiserhöhungen für die anderen Energieprodukte lagen ebenfalls deutlich über der Gesamtteuerung, zum Beispiel für feste Brennstoffe (+19,3 %) und für Strom (+17,7 %). Der Preisauftrieb bei den Energieprodukten wurde von mehreren Faktoren beeinflusst: Neben den krisenbedingten Effekten wirkte sich auch die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne CO2 aus.

Wie stark aktuell die Energiepreise Einfluss auf die Gesamtteuerungsrate nehmen, zeigt sich an der Inflationsrate ohne Berücksichtigung der Energie: im März 2022 betrug diese +3,6 %. Ohne Energie und Nahrungsmittel betrug die Inflationsrate +3,4 %.

Mehl ist 16,8 % teurer, Milchpodukte kosten 7,2 % mehr

Milchpreise.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 %. Damit hat sich der Preisauftrieb in diesem Bereich gegenüber dem Vormonat deutlich beschleunigt (Februar 2022: +5,3 %).

Gut 17 % mehr bezahlen mussten die Verbraucher für Speisefette und Speiseöle. Der Preisanstieg bei Ölen pflanzlichen Ursprungs - darunter Sonnenblumenöl und Rapsöl - lag sogar bei 30,0 %.

Zweistellig gestiegen sind auch die Preise für Mehl mit 16,8 %. Außerdem haben sich Brot und Brötchen um 7,1 % verteuert und Teigwaren (Nudeln) immerhin um 10,7 %.

Ebenfalls verteuert haben sich die Preise für Fleisch und Fleischwaren – um insgesamt 5,1 %. Hier lag der Aufschlag für Rindfleisch bei 13,6 %, für Schweinefleisch bei 5,9 % und für Geflügel bei 11,7 %.

Deutlich mehr bezahlen mussten die Verbraucher auch für die meisten Milchprodukte – insgesamt lag der Preisanstieg bei 7,2 %. Darunter verteuerte sich Vollmilch um 8,2 %, teilentrahmet Milch um 9,7 %, Dauermilch um 6,4 % und Käse um 5,2 %. Spitzenreiter bei den Milchprodukten ist die Butter (die aber zu den Fetten zählt) mit einem Preisanstieg von 17 %. 

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