Sie leiden an Übergewicht, Rheuma oder Schlafstörungen? Ursache dafür könnte ein Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts im Körper sein. Mit welcher Ernährungsform Sie gegensteuern können.
Überblick
Basische Ernährung liegt im Trend. Dahinter steckt die These, dass der Körper durch zu viele säureproduzierende Anteile im täglichen Essen "übersäuert" und so das Immunsystem geschwächt wird. Das wiederum erhöht das Risiko für chronische Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose, Schlaf- und Verdauungsstörungen.
Eine basische Ernährung zielt darauf ab, eine solche Übersäuerung des Körpers zu verhindern. Vertreter der Ernährungsweise empfehlen deshalb, sich zu etwa 80 Prozent von basischen Lebensmitteln und zu 20 Prozent von säurehaltigen Lebensmitteln zu ernähren. Wir klären, welche Lebensmittel sich dazu eignen.
Wie der Säure-Basen-Haushalt genau funktioniert, lesen Sie hier.
Was sind basische Lebensmittel?
Ein Lebensmittel, das über einen hohen Anteil an basischen Mineralstoffen, vor allem Kalium, Magnesium und Calcium, verfügt und nur einen geringen Eiweißanteil aufweist, wird in der Regel im Körper basisch verstoffwechselt, ist also ein basisches Lebensmittel.
Das trifft im Wesentlichen auf Obst, Gemüse, Trockenfrüchte, Kartoffeln, Nüsse, Kräuter und Pilze zu. Man unterteilt die basischen Lebensmittel wiederum in stark basische und mittel- bis schwachbasische Lebensmittel.
Als Faustregel gilt: Alle pflanzlichen Lebensmittel sind basisch.
Was sind saure Lebensmittel?
Saure Lebensmittel sind im Wesentlichen tierische Produkte wie Milch, Fleisch, Fisch, Eier, aber auch Getreide, Kaffee, Alkohol sowie Süßigkeiten. Auch Zusatzstoffe, wie sie in stark verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind, wirken sauer im Körper.
Der Unterschied zwischen sauren und basischen Lebensmittel bringt ihr Mineralstoffgehalt. Enthält ein Lebensmittel viele Mineralstoffe, ist es basisch. Ein Lebensmittel mit wenigen Mineralstoffen ist sauer. Auch der Proteingehalt unterscheidet saure von basischen Lebensmitteln. Eiweißreiche Lebensmittel wirken eher sauer im Körper.
Dieses Obst wirkt stark basisch
- Trauben
- Ananas
- Nektarinen
- Äpfel
- Beeren
- Birnen
Welche Gemüsesorten sind stark basisch?
- Karotten
- Süßkartoffeln
- rohe Tomaten
- Gurken
- Spinat
- Sellerie
- dunkle Blattsalate (zum Beispiel Rucola)
- Brechbohnen
- Blumenkohl
- rote Rüben
Info: Eine konkrete Empfehlung der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist, täglich fünf Portionen Gemüse und Obst zu sich zu nehmen und pro Woche höchstens 300 bis 600 Gramm Fleisch und Fleischprodukte zu essen.
Diese Kräuter, Pilze und Nüsse sind basisch
- Basilikum, Pfefferminze, Zimt
- Champignons, Austernpilze, Shiitake
- Mandeln, Esskastanien, Walnüsse
Auch einige Getränke wirken basisch
- Wasser
- ungesüßte Kräuter- und Früchtetees
- Gemüsesäfte ohne Zuckerzusatz
- Früchtesmoothies ohne Zuckerzusatz
Basische Ernährung: Was sagt die Wissenschaft?
Die basische Ernährung stammt aus der Alternativmedizin und wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts angewandt. Die wissenschaftlich orientierte Medizin reagiert darauf verhalten: Viele Ärzte meinen, die Übersäuerung des Körpers sei wissenschaftlich nicht belegt.
Und tatsächlich haben erst wenige wissenschaftliche Studien die Wirkung von Lebensmitteln auf den Säure-Basen-Haushalt untersucht. Ihre Erkenntnisse lauten jedoch: Eine Ernährung mit basischen Lebensmitteln hat viele gesundheitliche Vorteile. So gibt es Hinweise, dass sich eine basische Ernährung positiv auf die Knochendichte auswirkt, dem Muskelabbau entgegenwirkt und auch bei anderen Erkrankungen wie chronischen Rückenschmerzen Vorteile bietet. Jedoch sind noch viele Fragen offen und es ist weitere Forschung notwendig, um diese zu klären.
Basisches Fasten wird nicht empfohlen
Eine dauerhafte Lebensweise nach dem Säure-Basen-Konzept wird aus medizinischer Sicht nicht empfohlen. Vor allem das sogenannte basische Fasten sollte nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt Werden.
Das basische Ernährungskonzept ist laut DGE in seinen Grundzügen mehr Diät als gesunde Lebensweise. Falls Sie sich entschließen, sich nach dem Säure-Basen-Plan zu ernähren, sollten Sie daher im Vorfeld unbedingt Ihren Hausarzt konsultieren.
Basische Lebensmittel: Liste, Tipps und was Sie wissen müssen - t-online
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