Eine Lehre der aktuellen Krisen ist, genügend Lebensmittel im Haus zu haben. Aber auch außerhalb von Krisenzeiten lohnt es sich, mit einem Notfallvorrat vorzusorgen.
Berlin/Köln – Während des Kalten Krieges und auch während des ersten Golfkriegs Anfang der 1990er-Jahre war es schon fast normal geworden: eine 14-tägige Notfallversorgung im Keller oder im Vorratsraum. Doch, das ist bei vielen wieder in Vergessenheit geraten, ist doch alles jederzeit und fast überall verfügbar. Eigentlich!
Notfallvorrat im Katastrophenfall: Das sollte immer im Haus sein
Denn, als Lehre aus der Corona-Pandemie und auch aus der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Rheinland-Pfalz im Sommer haben viele gezogen, dass es ratsam ist, immer eine gewisse Notfallversorgung im Haus zu haben. „Eine Hausapotheke, Kerzen, eine Taschenlampe, ein batteriebetriebenes Radio, eine geladene Powerbank für das Handy, Mineralwasser und natürlich ein Lebensmittelvorrat für mehrere Tage sind sicher nicht verkehrt“, sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) bereits im vergangenen Jahr.
Die Menschen müssten verstehen, dass Katastrophen „nicht nur irgendwo in der Welt, sondern auch jeden Tag hier bei uns“ stattfinden könnten. Zudem kündigte Reul an, den Katastrophenschutz, der früher „stiefmütterlich behandelt“ worden sei, besser aufzustellen.
Doch, was brauche ich im Fall der Fälle für einen Notvorrat eigentlich? Dann, wenn ich abends um 23:00 Uhr nicht mehr an die Tankstelle kann, der Supermarkt sowieso geschlossen ist und der Nachbar auch nicht mehr mit Salz aushelfen will oder kann? Die Bundesregierung empfiehlt jedem Bundesbürger, stets einen Nahrungsmittelvorrat für einen Zeitraum von 14 Tagen im Haus zu haben. Gestützt wird dies durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
Notfallvorrat im Katastrophenfall: Pro Person einen Kalorienbedarf von rund 2200 zu Grunde legen
Wer einen Notvorrat anlegen will, der sollte einiges bedenken. Schließlich ist der Vorrat nicht nur für einen selber, sondern im Ernstfall für die gesamte Familie gedacht. Daher sollte auch auf die Ess- und Trinkgewohnheiten der restlichen Haushaltsmitglieder geachtet werden, denn nur so kann man sich vollständig für den Ernstfall ausstatten.
Als einfache Grundlage zum Berechnen der benötigten Lebensmittel sollte zugrunde gelegt werden, dass ein erwachsener Mensch einen ungefähren Kalorienbedarf von 2200 Kilokalorien am Tag hat. In der Regel ist so der gesamte Bedarf an Energie für 24 Stunden gedeckt.
Notfallvorrat im Katastrophenfall: Für welche Situationen benötige ich einen Notvorrat an Lebensmitteln?
- Überschwemmungen
- Sturm und Unwetter
- Schneekatastrophen
- Stromausfall
- Fabrik-Unfälle (Chemieunfall)
- Erdbeben
- Finanzkrise
- Praktisch jede Form der Immobilität oder Zivilisationsausfall
Notfallvorrat im Katastrophenfall: Was für Lebensmittel brauche ich in einer Notfallsituation für 14 Tage?
Lebensmittel | Art | Menge für 14 Tage für 1 Person |
Getränke | Wasser | 28 Liter (2 Liter pro Tag) |
Getreideprodukte | Inklusive Brot und Kartoffeln | circa 4,9 Kilogramm |
Eingemachtes Gemüse und Früchte | Bohnen in Dosen und ähnliches | circa 5,6 Kilogramm |
Obst | Kirschen im Glas und ähnliches | circa 3,5 Kilogramm |
Fisch, Fleisch und Eier | Thunfisch aus der Dose und ähnliches | circa 1,6 Kilogramm und 14 Eier |
Fette, Öle | Speisöl und ähnliches | circa 0,3 Liter |
Sonstiges | Zucker, Süßstoff, Honig, Marmelade, Schokolade, Jodsalz und andere Standardgewürze. Fertiggerichte wie Dosenravioli, Fertigsuppen, Kartoffeltrockenprodukte wie Kartoffelbrei. Mehl, Instantbrühe, Kakaopulver, Hartkekse, Salzstangen |
Doch nicht nur für die eigenen vier Wände sollte man sich mit einem Notvorrat vorbereiten. Schließlich kann es im Katastrophenfall auch dazu führen, dass die Wohnung unbewohnbar wird oder man den Standort wechseln muss, weil es die Situation erfordert. Dann ist es ratsam, für den Fall der Fälle einen Notfallrucksack zur Hand zu haben, der mit allen lebensnotwendigen Dingen befüllt ist. Einen solchen Rucksack sollte man für jedes Familienmitglied haben.
Notvorrat im Katastrophenfall: Was gehört alles in einen Notfallrucksack?
- Dokumentenmappe mit den wichtigsten Papieren (Ausweispapiere, Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden)
- Erste-Hilfe-Material
- persönliche Medikamente
- Wasserflasche
- Verpflegung für 2 Tage in staubdichter Verpackung
- Essgeschirr und -besteck
- batteriebetriebenes Radio, Reservebatterien, Powerbank
- Taschenlampe
- Schlafsack oder Decke
- Kleidung für ein paar Tage (nach dem Zwiebelprinzip), auch Regenkleidung einplanen
- Kopfbedeckung
- Handschuhe
- Hygieneartikel (zum Beispiel Artikel für Monatshygiene, Windeln) für ein paar Tage
- (FFP2-)Schutzmaske, behelfsmäßiger Atemschutz
- für Kinder: Brustbeutel oder eine SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift (SOS-Kapseln erhalten Sie in Kaufhäusern, Apotheken und Drogerien).
Es sollte auch darauf geachtet werden, dass der Lebensmittelvorrat an die eigenen Vorlieben angepasst ist – oder an die eigene Ernährungsweise. Etwa bei Diabetikern. Dann kann nämlich Essen, was bald abläuft, einfach verzehrt und anschließend kann der Notvorrat wieder aufgefüllt werden. * kreiszeitung.de, 24hamburg.de und fr.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.
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