Seit dem russischen Einmarsch leben in der Ukraine zahlreiche Zivilisten unter katastrophalen Bedingungen. Zur Unterstützung stellen deutsche Firmen Lebensmittel zur Verfügung, 440 Tonnen sind bereits in stark betroffene Städte wie Charkiw und Mariupol gebracht worden. Weitere Lieferungen sollen folgen.
Über eine neu eingerichtete Koordinierungsstelle der Bundesregierung sind inzwischen mehr als 440 Tonnen gespendete Lebensmittel in die Ukraine gebracht worden. Seit Beginn der Initiative vor etwa einer Woche wurden dafür rund 20 Lkw-Ladungen mit fast 700 Paletten gefahren, wie aus Daten des Ernährungsministeriums hervorgeht. Geliefert werden demnach vor allem Grundnahrungsmittel, Wasser, Saft, Babynahrung und Konserven mit Fisch und Fleisch. Gespendet wurden die Produkte von mehreren deutschen Handels- und Lebensmittelunternehmen.
Minister Cem Özdemir sagte: "Täglich erreichen uns neue Berichte über weitere schreckliche Zerstörungen. Solidarität mit der Ukraine und ihren Menschen ist eine Frage der Ehre." Der Grünen-Politiker dankte allen Unternehmen in Deutschland, die so schnell und unbürokratisch Hilfe leisteten. "Wir tun alles, um den Menschen in den Kriegsgebieten zu helfen."
Die Hilfsgüter werden über Umschlagpunkte in Polen in die Ukraine transportiert und sollen dann von ukrainischen Behörden besonders in die stark vom Krieg betroffenen Städte Charkiw und Mariupol gebracht werden, wie es weiter hieß. Zugesagt sind laut Ministerium, einschließlich der gelieferten Waren, bereits 90 Lkw-Ladungen mit fast 3000 Paletten.
Die Koordinierungsstelle des Bundes wurde für gewerbliche Spenden eingerichtet, um Anfragen der Ukraine und Angebote zusammenzubringen. Sie steht mit öffentlichen Stellen in der Ukraine zum Bedarf in Kontakt und informiert interessierte Firmen in Deutschland darüber, wie das Ministerium erläuterte. Koordiniert werden können auch Anlieferungen an Umschlagpunkte in der Nähe der ukrainischen Grenze.
Seit Kriegsbeginn sind nach UN-Angaben fast 2,6 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, von denen sich laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser inzwischen mehr als 120.000 in Deutschland befinden. In belagerten Städten wie Mariupol warten jedoch weiterhin Tausende Zivilisten auf eine Evakuierung. Dort waren bisher alle Versuche gescheitert, einen Fluchtkorridor einzurichten. Der Stadtrat bezeichnete die humanitäre Lage in der Hafenstadt als katastrophal.
Nach Charkiw und Mariupol: Unternehmen spenden 440 Tonnen Lebensmittel - n-tv NACHRICHTEN
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