Die baden-württembergische Lebensmittelüberwachung hat verstärkt irreführende Aussagen über Nahrungsergänzungsmittel ins Visier genommen. Agrarminister Peter Hauk sagte am Mittwoch in Stuttgart, der Online-Handel sei durch die Corona-Pandemie regelrecht explodiert. «Ich empfehle den Verbraucherinnen und Verbrauchern, sich nicht durch übertriebene Wirkungsbehauptungen im Internet täuschen zu lassen. Bei unseriösen Aussagen in sozialen Medien ist Vorsicht geboten.» Es wurden gezielt entsprechende Anbieter aus dem Südwesten kontrolliert.
So sei mit einem veganen Fruchtgummi gegen Haarausfall geworben worden, sagte der CDU-Politiker. Im Internet würden vermehrt Lebensmittel, insbesondere Nahrungsergänzungsmittel, mit Gesundheitsversprechen beworben, sagte er. «Für eine gesundheitsbezogene Werbung gibt es jedoch in der EU klare Regeln, die auch im Internet und sozialen Medien gelten.» Infolge der Überwachungen seien auch Bußgelder verhängt und Internetseiten abgeschaltet worden. Problematisch sei das aber bei ausländischen Anbietern. Da ist es für die Behörden schwierig, tätig zu werden.
Nach Angaben des Ministeriums ist vor allem die Kontrolle der Werbeaussagen in den sozialen Medien wie Instagram nicht leicht. Das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart nahm 68 Influencerinnen und Influencer auf Instagram hinsichtlich der Aussagen im Zusammenhang mit der Gesundheit unter die Lupe.
Demnach wurden bei 565 sogenannten Stories zwar nur 44 gesundheitsbezogene Angaben identifiziert, von denen jedoch etwa 90 Prozent als nicht zulässig einzustufen waren, wie Hauk berichtete. Die Lebensmittelüberwachung werde diese Werbebereiche künftig genauer überwachen. Notfalls müsse Personal umgeschichtet werden. Neue Stellen könnten angesichts der Haushaltslage nicht geschaffen werden.
Ein Schwerpunkt der Lebensmittelüberwachung der vergangenen zwei Jahre war auch das Thema Listerien. Die Erkrankungen durch das Bakterium nähmen seit einigen Jahren in Europa zu, teilte Hauk mit. «Besonders gefährlich wird es, wenn sich diese Keime in Lebensmitteln vermehren, die vor dem Verzehr nicht noch einmal erhitzt werden.» Daher komme den Eigenkontrollen der Betriebe, die verzehrfertige Lebensmittel herstellten, eine besondere Bedeutung zu. Insgesamt wurden 8 000 Untersuchungen auf Listerien durchgeführt und 33 Betriebe kontrolliert.
Bio-Lebensmittel sind trotz Inflation und Kaufzurückhaltung weiterhin gefragt. Im ersten Halbjahr 2022 seien die Umsätze des Lebensmittelhandels insgesamt rückläufig, sagte die Vorsitzende vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Tina Andres, am Dienstag zum Start der Naturkostmesse Biofach in Nürnberg. Der Bio-Markt sei davon aber weniger stark betroffen gewesen.
Auf der Biofach und der parallel veranstalteten Naturkosmetikmesse Vivaness werden bis Freitag fast 2300 Ausstellende aus mehr als 90 Ländern ihre Neuheiten präsentieren. Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) wird das Messe-Duo zur Mittagszeit offiziell eröffnen. Zu den Trends gehören nach Angaben der Veranstalter in diesem Jahr klimabewusste Produkte, heimische Rohstoffe, nachhaltige Verpackungen und vegane Kosmetik.
Angesichts der Klimakrise müsse der Umbau zu mehr ökologischer Landwirtschaft vorangetrieben werden, forderten der Dachverband der ökologischen Land- und Lebenswirtschaft in Deutschland BÖLW sowie die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM). 25 Prozent des globalen Kohlendioxid-Ausstoßes verursache die Landwirtschaft, 25 Prozent davon wiederum der Einsatz von Kunstdünger, sagte die IFOAM-Geschäftsführerin Louise Luttikolt. Das Ziel der Bundesregierung, 30 Prozent der Flächen bis 2030 ökologisch zu bewirtschaften, sei aber nur mit einer besseren Finanzierung zu erreichen, sagte Andres.
Gesundes aus der Sojabohne: Natto, Misopaste und Edamame
Immer wieder weisen weltweite Studien und die Forschungen aus der Ernährungswissenschaft darauf hin, dass die Menschen in Japan eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise haben. Sie haben wenige körperliche und gesundheitliche Beschwerden und zudem eine sehr hohe Lebenserwartung. Doch welche Lebensmittel machen die Küche so gesund? Wir stellen sieben davon vor.
Soba Nudeln: Diese glutenfreien Nudeln aus Buchweizenmehl sind wahre Eiweißbomben. Vor allem Menschen, die sich vegetarisch ernähren, schätzen sie für ihre wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamin B6, Magnesium und Zink. Daneben enthält Soba auch die Aminosäure Lysin, die für ein gesundes Wachstum der Nägel und Haare sorgt.
Algen: Egal ob Nori, Wakame oder Hijiki: Algen verfügen über einen hohen Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren und besitzen eine antioxidative Wirkung. Doch man sollte sparsam mit ihnen umgehen, denn sie enthalten sehr viel Jod.
Daikon-Rettich: Dieser kalorienarme Rettich wird oft im Salat oder als Sushi-Füllung verwendet. Er ist reich an Vitamin C, Folsäure und Kalium.
Diese japanischen Lebensmittel findet man in der Regel in Feinkostläden oder auch in asiatischen Supermärkten.
Gesundes aus der Sojabohne: Natto, Misopaste und Edamame
Neben großen Mengen an Gemüse und Kohlehydraten erfreuen sich vor allem Sojaprodukte in sämtlichen Variationen an großer Beliebtheit. Diese bringen viele gesundheitliche Vorteile mit sich:
Miso-Paste: Hierbei handelt es sich um eine aus Sojabohnen hergestellte Würz-Paste, die in vielen japanischen Suppen Verwendung findet. Sie ist sehr aromatisch und voller nützlicher Bakterien, die zu unserer Darmgesundheit beitragen.
Edamame: Die grünen Sojabohnen werden oft gedämpft und mit Meersalz serviert. Dieses einfache, aber extrem gesunde Gericht gibt es oft in Sushi-Restaurants. Gerade Frauen mit Kinderwunsch und in der Schwangerschaft essen Edamame gerne, da 100 Gramm bereits den Tagesbedarf an Folsäure decken.
Natto: Dieses Lebensmittel ist ein zäher und schleimiger Brei aus Sojabohnen. Der Geruch und das Aussehen sind definitiv gewöhnungsbedürftig. Er wird pur oder mit Reis gegessen und ist ein absoluter Nährstofflieferant. Das Besondere ist der Fermentierungsprozess, wobei der Brei ein spezielles Enzym namens Nattokinase produziert, woher sich auch der Name ableitet. Dieses ist dafür verantwortlich, dass der Vitamin-K-Gehalt (gut für gesunde Knochen) erheblich steigt. Damit ist Natto eine der reichhaltigsten Quellen für Vitamin K.
Teste selbst die verschiedenen gesunden Lebensmittel der japanischen Küche und lasse dich durch Restaurantbesuche und Kochbücher zu vielen neuen Rezepten inspirieren.
Es war sein erster Diebstahl, sagte der Angeklagte vor dem Amtsgericht Ahaus. Wie sich später herausstellen sollte, ist es um das Erinnerungsvermögen des 33-Jährigen offensichtlich nicht so gut bestellt.
In einem Supermarkt Lebensmittel in den Rucksack zu stecken und an der Kasse nicht zu bezahlen, ist für den Angeklagten kein Diebstahl. „Geh mal einfach raus. Das ist kein Diebstahl“, begründete der 33-jährige Ahauser der Richterin sein Verhalten.
Gesund genießen - diese Gemüsesorten zeigen Krebs die Rote Karte
Schlemmen und Schützen gleichzeitig - Schokolade essen mit gesunder Wirkung
Warum Kaffee nicht vorschnell verteufelt werden sollte
Eine gesunde Lebensweise kann präventiv gegen das Wachstum von Krebszellen wirken. Ausreichend Bewegung und Schlaf sowie eine ausgewogene Ernährung stärken das Immunsystem und senken somit auch das Risiko, an Krebs zu erkranken. Die Wissenschaft hat dabei bemerkenswerte Erkenntnisse zu bestimmten Lebensmitteln gemacht, die das Tumorwachstum hemmen oder gar aktiv gegen Krebszellen kämpfen können! Im Folgenden erfährst du, um welche leckeren Lebensretter es sich handelt.
Jede Frucht eine Wucht - diese Obstsorten sagen dem Krebs den Kampf an
"An apple a day keeps the doctor away" - dieser Spruch ist keineswegs eine veraltete Pseudo-Weisheit. Laut einer Studie der School of Pharmacy an der Fourth Military Medical University in Xi bekämpfen die in Äpfeln enthaltenen Oligosaccharide Darmkrebszellen besonders effektiv.
Auch die Himbeere ist ein echtes Wundermittel gegen die Krankheit. In ihrem Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren" klären Prof. Dr. med. Richard Béliveau und Dr. med. Denis Gingras über die Inhaltsstoffe der kleinen Beere auf. Diese unterstützen nämlich den Körper dabei, bereits geschädigte Zellen zu vernichten und Krebsarten wie Gebärmutterhals-, Darm- oder Eierstockkrebs zu hemmen.
Krebsarten des Verdauungssystems wie Mund-, Speiseröhren-, Kehlkopf- und Magenkrebs kann der regelmäßige Konsum von Zitrusfrüchten entgegenwirken. Ihr hoher Vitamin-C-Gehalt ist förderlich für ein gesundes Immunsystem und eine gute körpereigene Abwehrkraft.
Gesund trinken - einige Getränke können dich vor Krebs schützen
Wer nach dem Aufstehen als Erstes eine Tasse Kaffee braucht, um in den Tag starten zu können, für den gibt es jetzt eine gute Nachricht. Eine Studie aus dem Jahr 2020, welche in der Online-Medizin-Zeitschrift BMJ Open veröffentlicht wurde, beschäftigte sich mit dem Kaffeekonsum in Zusammenhang mit dem Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Dabei stellte sich heraus, dass das Risiko für die Erkrankung bei den Kaffeetrinkern um zehn Prozent niedriger war. Bei bereits Erkrankten stiegen ihre Überlebenschancen bei täglichem Kaffeekonsum.
Dem Inhaltsstoff EGCG in grünem Tee wird eine krebshemmende Wirkung nachgesagt. Studien zufolge wird das Risiko für die Entstehung von Haut-, Darm-, Brust-, Prostata- und Lungenkrebs bei regelmäßigem Grüntee-Konsum gesenkt.
Besonders gesund für den Darm und seine Flora sind die Milchsäurebakterien, die sich beispielsweise in Buttermilch wiederfinden. Dem Ideal-Magazin zufolge kann der Verzehr von Buttermilch dazu beitragen, den Darm gesund und abwehrbereit zu halten.
Gemüse, Obst und Pilz - echte Superfoods für eine ausgewogene Ernährung gegen Krebs
Bei einer gesunden Ernährungsweise darf Gemüse keinesfalls fehlen. Das in Brokkoli enthaltene Sulforaphan bekämpft Tumorzellen und kann dabei sogar bereits gewachsene Tumore in ihrer Größe verringern. Studien zufolge hilft bereits ein wöchentlicher Brokkoli-Verzehr dabei, das Risiko an Darm- und Brustkrebs zu erkranken, zu verringern.
Ebenfalls positiv auf die Bekämpfung von Prostatakrebs wirkt wohl nach einer US-amerikanischen Studie der Verzehr von weißen Pilzen. Sie können das Tumorwachstum verzögern, indem sie ein bestimmtes Hormon unterdrücken.
Nicht nur effektiv für den Geschmack - Lauch- und Zwiebelgewächse bekämpfen Tumore
Nicht nur aufgrund seiner blutdrucksenkenden Wirkung ist Knoblauch ein echtes Superfood. Béliveau und Gingras erläutern in ihrem Buch, dass das in Knoblauch enthaltene Selen und Chlorophyll, vorbeugend gegen Krebs wirken kann. Trotz seines eher unerwünschten Geruchs, der sehr hartnäckig ist, sollte die kleine Knolle nicht unterschätzt werden und ruhig ein bisschen öfter auf den Teller kommen.
Der aus der gleichen Familie stammende Lauch ist ebenfalls ein krebshemmendes Mittel. Laut einer Studie des Istituto di Ricerche Farmacologiche in Mailand kann der regelmäßige Konsum das Risiko für Speiseröhren-, Dickdarm- und Eierstockkrebs senken.
Auch Zwiebelgewächse sagen dem Krebs den Kampf an. So entdeckten kanadische Wissenschaftler*innen 2017, dass das in roten Zwiebeln enthaltene Flavonoid Quercetin Darm- und Brustkrebszellen regelrecht zerstört.
Täglicher Verzehr ganz einfach - Gewürze und Genuss
Beim Anbraten in der Pfanne kommt es fast täglich zum Einsatz - Olivenöl. Auch wenn es nicht sonderlich hitzebeständig ist, sollte das Öl nicht unterschätzt werden. Der enthaltene Wirkstoff Oleocanthal bekämpft laut diversen StudienKrebszellen besonders effektiv und sollte daher viel öfter beim Kochen zum Einsatz kommen.
Wer gerne scharf ist und sich gleichzeitig vor Lungenkrebs schützen will, für den ist besonders der Verzehr von Chili ratsam. Bei einer Studie mit im Labor nachgezüchteten, menschlichen Zellen fanden Forsch*innen heraus, dass das in den Schoten erhaltene Caspaicin dazu beiträgt, dass gesunde Körperzellen nicht vom Krebs befallen werden.
Zum Schluss noch eine besonders gute Nachricht an alle Schoko-Liebhaber: Ab einem Kakao-Anteil von mindestens 70 Prozent, wirkt das in Schokolade erhaltene Polyphenolen entzündungshemmend und kann so dem Wachstum von Krebszellen entgegenwirken.
*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Piktogramm beziehungsweise einem Einkaufswagen-Symbol, einem Ticket-Symbol oder Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst bzw. darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler oder Dienstleister. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.
Bichl – „Lebensmittel retten“ heißt die Mission: Die Bichlerin Franziska Stetter engagiert sich bei „foodsharing“ und hat der Wegwerfkultur den Kampf angesagt.
Fast 75.000 Tonnen an Lebensmittel hat der ehrenamtliche Verein „foodsharing“ laut eigenen Angaben seit 2012 vor dem Mülleimer gerettet. Das entspricht dem Gesamtgewicht von 150 ausgewachsenen Blauwalen. Privatpersonen und Betriebe arbeiten seit knapp zehn Jahren in vielen Teilen Deutschlands, Österreich und der Schweiz Hand in Hand um der Wegwerfkultur Einhalt zu gebieten. Laut einer Studie des Statistischen Bundesamts landeten jedoch allein im Jahr 2020 in Deutschland mehr als elf Millionen Tonnen an Lebensmitteln im Müll. 59 Prozent davon waren auf Privathaushalte zurückzuführen. Eine Studie des World Wide Fund For Nature (WWF) geht sogar von 18 Millionen Tonnen an genießbaren Lebensmitteln, die jährlich entsorgt werden.
Teilen statt wegwerfen
Unter dem Motto „teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen“ geht „foodsharing“ dagegen vor. Zuständig für die Bezirke Bad Tölz sowie Staffelsee/Kochelsee und Umgebung ist die „foodsharing“-Botschafterin Franziska Stetter. Das Netzwerk der ehrenamtlichen Lebensmittel-Retter ist im Oberland nur spärlich ausgebaut. Das soll sich jedoch mit dem Engagement der Bichlerin ändern. Die 32-Jährige sucht nach ehrenamtlichen „foodsavern“ und „foodsharern“. Erst wenn genug freiwillige Helfer Lebensmittel vor der Tonne bewahren, kann Stetter gezielt auf Unternehmen, Restaurants, Bäckereien und Supermärkte zugehen. Doch die Besitzer und Betreiber sind oft nicht so begeistert von der Idee Lebensmittel und Gerichte kostenlos weiterzugeben. „Das könnte ja von Privatpersonen ausgenutzt werden“, beschreibt die Bichlerin deren Ängste.
Mageres Engagement
Die Zahlen könnten besser sein, das Engagement ebenfalls. 33 „foodsaver“ sind im Bereich Bad Tölz gelistet, aktiv sind nur sieben von ihnen. Im Bezirk Staffelsee/Kochelsee und Umgebung sind 74 „foodsaver“ angemeldet. „Wie viele in dem Bereich aktiv sind, weiß ich nicht“, berichtet Franziska Stetter beim Rundschau-Besuch auf ihrer Terrasse. Das Prinzip von „foodsharing“: Lebensmittel werden entweder in privaten Haushalten oder Betrieben vor der Mülltonne gerettet und an weitere Leute im eigenen Netzwerk weitergegeben.
Es braucht „foodsaver“
Um die nächsten Schritte mit dem „foodsharing“-Netzwerk in der Region zu machen, setzt die Bichlerin neben Werbung und Mund-Propaganda auch auf das Rekrutieren von „foodsharern“ und „foodsavern“. „Wir brauchen erst die ,foodsaver‘, dann können die Unternehmen angesprochen werden“, so die 32-Jährige. Der Unterschied zu den „foodsharern“ ist, dass die Lebensmittel-Retter für ein bestimmtes Restaurant, eine Bäckerei oder Unternehmen zuständig sind. Dort holen die „foodsaver“ übrig gebliebene Lebensmittel – am besten mit dem Fahrrad – ab, die noch genießbar sind und retten sie vor der Mülltonne. „Foodsharer“ arbeiten hingegen im privaten Bereich, der über sogenannte Essenskörbe organisiert wird.
„foodsharing“-Fakten:
Webseite online seit 12. Dezember 2012
Knapp 75.000 Tonnen an Lebensmitteln gerettet
Kooperation mit fast 12.000 Betrieben
Knapp 125.000 engagierte „foodsaver“
Circa 495.000 engagierte „foodsharer“
Durchschnittlich 5338 Rettungseinsätze pro Tag für Lebensmittel in Deutschland
Aktivste „foodsharing“-Bezirke: Köln (3,37 Millionen Kilogramm gerettet), Hamburg (2,56 Mio. Kilogramm) und München (2 Mio. Kilogramm)
Hohe Eintrittsbarriere
Wer „foodsaver“ werden will, der muss die ersten Schritte auf der Webseite machen. Dort wird man nach einer Anmeldung mit persönlichen Angaben zum eigenen Namen, E-Mail etc. sofort zum „foodsharer“. Absolviert man danach ein internes Quiz und macht einige Probefahrten, erhält man einen Retter-Ausweis und darf sich offiziell als „foodsaver“ gegen die Wegwerfkultur engagieren. Eine recht hohe Eintrittsbarriere, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Doch Stetter weiß, dass diese Hürden notwendig sind, um das „foodsharing“-Rad am Laufen zu halten: „Wir brauchen absolut zuverlässige Leute. Deswegen sind das Quiz und die Probefahrten auch nötig.“
Doppeltes Engagement
Seit 2019 engagiert sich Franziska Stetter bei „foodsharing“. Nach dem Studium der Tiermedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München war die jetzt 32-Jährige bei einem Vortrag auf einer Nachhaltigkeits-Messe. „Das Thema ,foodsharing‘ hat mich damals schon total fasziniert“, so Stetter. Daraufhin folgte ein paar Wochen als „foodsharer“. Stetter bot also privat Lebensmittel an, wollte sich aber mehr einbringen: „Ich wurde ,foodsaver‘ und habe Lebensmittel von Supermärkten, Restaurants, Bäckereien und Wochenmärkten abgeholt und dann wieder an Private verteilt.“
Heuer hat die gebürtige Darmstädterin, die als ärztliche Beraterin bei einer Heimtierbedarf-Kette arbeitet, ihren nächsten Schritt bei „foodsharing“ gemacht. Sie wurde zur Botschafterin für die Bezirke Bad Tölz und Staffelsee/Kochelsee und Umgebung. Nun steht weniger Lebensmittel retten oder verteilen auf dem Programm, sondern viele organisatorische Aufgabe. Es gilt neue „foodsaver“ anzuwerben und beispielsweise „foodsharing“-Ausweise aufzustellen.
Informieren/engagieren:
Mehr Informationen zu „foodsharing“ gibt es auf deren Webseite. Dort können Interessierte auch spenden, sowie zum „foodsharer“ oder „foodsaver“ werden. Wer weitere Fragen zu den regionalen „foodsharing“-Konzepten hat, kann sich bei Franziska Stetter per E-Mail an f.stetter@foodsharing.network melden.