Männer, aufgepasst! Gängige Insektizide, die eigentlich Schädlinge vernichten sollen, schwächen die Spermienkonzentration der Männer. Das zeigt eine Studie der Fachzeitschrift „Enviromental Health Perspectives“.
Je mehr Pestizide, desto weniger Spermien
Die Verbindung zwischen Insektizidbelastung und Spermienkonzentration ist laut der Untersuchung unübersehbar. Männer, die täglich mit den Chemikalien in Berührung kommen, haben eine geringere Spermienproduktion. Lauren Ellis von der renommierten Northeastern University warnt: „Insektizide sind eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit, vor allem für Männer, die ihnen durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln und Wasser ausgesetzt sind.“
Für die Studie werteten die Wissenschaftler 25 Studien über einen Zeitraum von fast 50 Jahren aus und berücksichtigten dabei Daten von rund 1700 Männern. Die Erkenntnis: Je höher die Belastung mit Insektiziden, desto geringer die Spermienproduktion.
Besonders gefährdet sind Arbeiter in der Landwirtschaft, die intensiv mit den Substanzen in Kontakt kommen. Doch auch der Durchschnittsverbraucher bleibt nicht verschont. Etwa ein Drittel der Studienteilnehmer war vor allem durch Lebensmittel oder andere Umweltfaktoren den gefährlichen Chemikalien ausgesetzt.
Die Top 9 der belasteten Lebensmittel
Es ist kein Geheimnis, dass viele unserer täglichen Nahrungsmittel Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten können. Erschreckenderweise sind viele Produkte, pflanzlicher und tierischer Herkunft, betroffen. Gemäß der Forschungsarbeit von Ecologists in Action, die die offiziellen Daten der spanischen Agentur für Verbraucherschutz, Lebensmittelsicherheit und Ernährung (AECOSAN) bezüglich der Anzahl von Pestiziden in Lebensmitteln unter die Lupe genommen hat, ergibt sich folgende Rangliste:
Wissenschaftler warnen
Melissa J. Perry von der George Mason University und Hauptautorin der Studie, erklärt besorgt: „Diese Chemikalien sind darauf ausgelegt, Dinge zu töten, und sie beeinflussen das menschliche Hormonsystem.“ Sie warnt, dass sie somit die normale Spermienproduktion stören.
Die Experten fordern dringend politische Maßnahmen, um die öffentliche Gesundheit zu schützen. „Die Empfehlung, die wir aussprechen, besteht darin, anzuerkennen, dass die Exposition gegenüber Insektiziden ein Problem für die öffentliche Gesundheit darstellt. Wir müssen nach politischen Lösungen suchen, um eine Gesundheitsbedrohung zu verhindern“, so Perry.
Seit den Siebzigerjahren ist die durchschnittliche Spermienkonzentration bereits deutlich gesunken. Wer raucht oder Medikamente nimmt, könnte seine Fruchtbarkeit bedrohen. Jetzt kommt ein weiteres Risiko durch Insektizide hinzu.
Die Lösung: Bio!
Wer frei von Insektiziden bleiben möchte, sollte Bio kaufen. Der Bioanbau setzt keinerlei chemisch-synthetische Pestizide ein, was zu einer deutlich reduzierten Pestizidbelastung in den Lebensmitteln führt. Umfangreiche Vergleichstests haben immer wieder gezeigt, dass Bioprodukte nur minimale oder gar keine Rückstände von Pestiziden aufweisen.
Männer: Insektizide im Essen senken die Spermaproduktion | Leben & Wissen - BILD
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