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Friday, November 10, 2023

Lebensmittelkennzeichnung: Gentechnik bald in Supermärkten? - Merkur.de

Die Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel soll der EU-Kommission zufolge gelockert werden. Dadurch könnten Verbraucher betroffene Produkte kaufen, ohne es zu wissen.

Der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft wirft hierzulande immer wieder Fragen auf. Obwohl die Mehrheit der Deutschen gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnt, könnten in deutschen Supermärkten jedoch trotzdem bald Gen-Produkte zu finden sein – und das ohne Kennzeichnung. Zumindest wenn es nach dem Willen der EU-Kommission geht. Diese plant, die Einführung der speziellen Nahrungsmittel schnellstmöglich umzusetzen, wie im Juni 2023 bekannt wurde.

Gentechnik bei Nahrungsmitteln: Schon heute veränderte Lebensmittel in den Supermärkten

Es ist eine Darstellung eines gentechnisch veränderten Lebensmittels zu sehen.

Seit 2004 müssen gentechnisch veränderte Zutaten in der EU gekennzeichnet werden. Nun diskutiert die EU-Kommission über ein Ende der Kennzeichnungspflicht für die neue Gentechnik. Das soll in einem aktuellen Gesetzentwurf geplant sein, wie die Verbraucherzentrale Hamburg berichtete. Bei der neuen Gentechnik handelt es sich, anders als bisherige Verfahren, um eine Technik, welche die Erbinformationen von Pflanzen verändert, ohne fremdes Erbgut zu nutzen.

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Durch das Abschaffen der Kennzeichnung könnten Verbraucher in Zukunft, ohne sich dessen bewusst zu sein, zu Produkten greifen, die Zutaten aus mit neuen genomischen Züchtungstechniken (NGT) wie CRISPR/Cas erzeugten Pflanzen enthalten. „Die verpflichtende Risikoprüfung und -bewertung, Zulassungsverfahren, die Kennzeichnungspflicht, die Rückverfolgbarkeit und das Monitoring genehmigter gentechnisch veränderter Organismen sowie Haftungsregelungen, Transparenz und Wahlfreiheit könnten bald der Vergangenheit angehören“, kritisieren die Experten der Verbraucherzentrale.

Risiken der neuen Gentechnik: Auswirkungen auf Ökosystem und biologische Vielfalt unklar

Während die neue Gentechnik außerhalb der EU teilweise schon ohne Risikobewertung oder Kennzeichnungsvorgaben zugelassen ist, galten für die EU bisher strenge Regeln. Die Einführung der neuen Gentechnik wird dabei nicht nur von Umweltverbänden kritisch betrachtet.

Auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) spricht sich gegen das Wegfallen der Kennzeichnungspflicht aus: Durch die neue Gentechnik sei erstmalig das ganze Erbgut gleichermaßen und sehr schnell für gentechnische Veränderungen verfügbar. Weiterhin könne das Einfügen neuer Eigenschaften in eine Pflanze immer das potenzielle Risiko bergen, negative Auswirkungen auf Ökosysteme und die biologische Vielfalt zu haben.

Gentechnik vermeiden: Biologische Produkte kaufen

Schon jetzt gibt es Produkte mit gentechnisch veränderten Zutaten in deutschen Supermärkten zu finden. Allerdings müssen diese bisher auch als solche gekennzeichnet werden. Bei einer Stichprobe fand die Verbraucherzentrale vor allem Süßigkeiten, Riegel oder Snacks amerikanischer Hersteller, welche Zutaten aus gentechnisch verändertem Soja, Mais oder Zuckerrüben enthalten. Dazu zählen bekannte Marken wie Reese‘s von Hershey.

Wer sichergehen möchte, dass keine Gentechnik im Einkaufskorb landet, sollte zu Bio-Lebensmitteln greifen. Biologische Produkte dürfen der EU-Öko-Verordnung zu Folge keine gentechnisch veränderten Bestandteile aufweisen. Gleiches gilt für Nahrungsmittel mit dem „Ohne Gentechnik“-Siegel, welches bereits auf Milchprodukten oder Eiern, sondern auch auf Geflügel-, Rind- und Schweinefleisch, Wurstwaren, Teigwaren, Käse, Gemüsekonserven, Getreideprodukten, Getränken und Honig.

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