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Wednesday, October 18, 2023

Schlechtere Qualität zum gleichen Preis: Die Tricks der deutschen Lebensmittelhersteller - CHIP Online Deutschland

Heimliche Gesundheitskiller: Vermeintlich gesunde Lebensmittel, die Sie nicht essen sollten

Dass Lebensmittelhersteller immer wieder die Verpackungsgrößen ihrer Produkte verkleinern. Verbraucherschützer warnen nun aber vor einem neuen Phänomen.

Verbraucherinnen und Verbraucher könnten sich unversehens auf eine unerfreuliche Überraschung einstellen: Ihre Lieblingsprodukte, sei es Schokolade, Eis oder Margarine, könnten plötzlich eine verschlechterte Rezeptur aufweisen, ohne dass es auf den ersten Blick erkennbar ist. Dieses Phänomen, das "Skimpflation" genannt wird, stellt eine Herausforderung beim Einkauf dar. Um solche Veränderungen wahrzunehmen, müssten Kundinnen und Kunden das Kleingedruckte der Zutatenliste einer alten Verpackung mit der einer neuen vergleichen – eine Aufgabe, die im hektischen Supermarktalltag oft unmöglich ist.
Der Begriff "Skimpflation" setzt sich aus den englischen Wörtern "skimp" (knausern oder einsparen) und "Inflation" (Teuerung) zusammen. Obwohl die finanziellen Auswirkungen nicht genau quantifiziert werden können, dürften Hersteller durch solche Rezepturänderungen erhebliche Einsparungen erzielen, so Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Wenn beispielsweise bei Rahmspinat anstelle von 88 Prozent Spinat nur noch 67 Prozent in der Verpackung sind und stattdessen Wasser hinzugefügt wird, führt dies zu erheblichen Kosteneinsparungen, da Spinat eine teure Zutat ist.
Ähnliche Änderungen sind auch bei Margarine zu beobachten. Statt der vorgeschriebenen 80 Prozent Fett enthält eine bekannte Marke nur noch 60 Prozent Fett und stattdessen mehr Wasser. Diese marginalen Änderungen können sich bei Tausenden von Tonnen Jahresproduktion summieren. Die genaue Höhe der Ersparnisse ist schwer abzuschätzen, kann jedoch erheblich sein.

"Skimpflation": Schlechtere Qualität von Lebensmitteln hat Auswirkungen auf die Gesundheit

Wenn die Qualität der Produkte sinkt, bekommen es die Kunden meist gar nicht mit.

Wenn die Qualität der Produkte sinkt, bekommen es die Kunden meist gar nicht mit.

Getty Images

Für Verbraucher hat Skimpflation nicht nur finanzielle Auswirkungen. Eine Sprecherin der Verbraucherorganisation Foodwatch weist darauf hin, dass der Ersatz von hochwertigen Zutaten durch minderwertige Alternativen gesundheitliche Risiken bergen kann. Wenn beispielsweise Sonnenblumenöl durch Palmöl ersetzt wird, enthält das Lebensmittel mehr gesättigte Fettsäuren, was ungünstig für die Gesundheit ist. Die Hersteller sollten transparent über Rezepturänderungen informieren und, wenn minderwertige Zutaten verwendet werden, den Preis senken. Es ist inakzeptabel, dass Verbraucher, die bereits tiefer in die Tasche greifen müssen, auch noch mindere Qualität erhalten, während die Hersteller zusätzliche Gewinne erzielen.
Die Handlungsmöglichkeiten, um gegen Skimpflation vorzugehen, sind begrenzt. Hersteller sind zwar verpflichtet, die Zutatenlisten bei Rezepturänderungen anzupassen, aber sie müssen nicht im Detail angeben, was geändert wurde. Auch Produktbezeichnungen können geändert werden, aber dies geschieht oft im Kleingedruckten und ist für Verbraucher schwer erkennbar. Der Experte Armin Valet hebt hervor, dass die Verbraucher aufgefordert sind, sich gut zu informieren und genau auf die Inhaltsstoffe von Fertigprodukten zu achten. Eine bessere Kennzeichnung von Rezepturänderungen wäre wünschenswert.

Download: smhaggle

Auch Lebensmittelkontrolleure stoßen an ihre Grenzen

Selbst Lebensmittelkontrolleure stoßen auf begrenzte Möglichkeiten. Sie können nur aktiv werden, wenn offensichtliche Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften vorliegen. Beschwerden von Verbrauchern über schrumpfende Produktgrößen, gestiegene Preise und sinkende Produktqualität werden aufgenommen und geprüft. Laboruntersuchungen können jedoch nur die korrekte Kennzeichnung der Inhaltsstoffe und die Übereinstimmung der Mengenangaben auf der Verpackung mit dem tatsächlichen Inhalt überprüfen.
Rezepturänderungen, die aufgrund von Störungen in den Lieferketten auftreten, wie beispielsweise aufgrund von knappen Lebensmitteln durch globale Ereignisse wie den Ukrainekrieg oder die Corona-Pandemie, sind eine zusätzliche Herausforderung. Trotz der Verbreitung von Skimpflation gibt es nur wenige Beschwerden, da sie oft schwer zu erkennen ist. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung und Transparenz für Verbraucher im Lebensmittelmarkt.

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