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Wednesday, June 21, 2023

Wenn es juckt und kribbelt: Vorsicht bei einer Lebensmittelallergie - zdf.de

Viele Lebensmittel können allergische Symptome auslösen. Was man über Lebensmittelallergien wissen sollte. Und warum sie nichts mit Laktose und Gluten zu tun haben.

Nahrungsmittel wie Fisch, Erdnüsse oder Hühnerei können bei manchen Personen eine allergische Reaktion hervorrufen.
Quelle: PantherMedia / Andriy Popov

In Deutschland leiden etwa vier bis sechs Prozent der Kinder und drei Prozent der Erwachsenen an einer Lebensmittelallergie. Davon abzugrenzen sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten, bei denen das Immunsystem keine Rolle spielt, etwa eine Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit.

1. Was ist eine Lebensmittelallergie?

Eine Lebensmittelallergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Bestandteile in Nahrungsmitteln. Diese Allergie auslösenden Bestandteile bezeichnet man als Allergene.

Haben Menschen zum ersten Mal Kontakt mit einem solchen Allergen, kann ihr Immunsystem Antikörper vom Typ IgE bilden. Kommt es bei erneutem Kontakt zu typischen Symptomen, spricht man von einer Allergie.

2. Was sind die Ursachen?

Zum einen können Gene eine gewisse Rolle spielen. Zum anderen stehen Umweltfaktoren in Verdacht.

Es gibt hier verschiedene Theorien, unter anderem die, dass das Immunsystem Langeweile hat.
Sonja Lämmel, Ökotrophologin und Expertin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund

Gründliche oder übertriebene Hygiene führt nach dieser Theorie dazu, dass das Immunsystem nur eingeschränkt aktiviert wird. Es ist quasi unterbeschäftigt.

3. Welche Symptome treten auf?

Die Symptome können unmittelbar nach dem Verzehr oder bis zu 72 Stunden später auftreten und den ganzen Körper betreffen.

Am gefährlichsten ist die Anaphylaxie, ein allergischer Schock, der lebensbedrohlich sein kann. Ansonsten können die Reaktionen von Juckreiz und Hautauschlägen, über Atemprobleme und Erbrechen unterschiedlich ausgeprägt sein.

4. Was sind die bekanntesten Allergene?

Jedes Lebensmittel kann theoretisch eine Allergie auslösen.
Sonja Lämmel, Ökotrophologin und Expertin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund

Die 14 häufigsten Auslöser einer Lebensmittelallergie sind

  • Kuhmilch,
  • Hühnerei,
  • Weizen und anderes glutenhaltiges Getreide,
  • Schalenfrüchte,
  • Erdnüsse,
  • Soja,
  • Fisch und Krebstiere,
  • Lupinen,
  • Sellerie,
  • Senf,
  • Sulfit,
  • Sesam,
  • Weichtiere.


Sie müssen auf Produkten gekennzeichnet sein.

Achtung bei Erdnussallergie

Während die meisten Nahrungsmittel erst ab einer bestimmten Menge allergische Beschwerden auslösen, können bei der Erdnuss schon kleinste Mengen ausreichen, um schwerste allergische Reaktionen hervorzurufen.

5. Was bedeutet das für Betroffene im Alltag?

Allergiker mit Anaphylaxie-Risiko sollten immer ein Notfallset mit Adrenalin-Pen, Kortison und Antihistaminikum mit sich führen. In jedem Fall gilt: Betroffene müssen Auslöser strikt meiden.

Beim Einkaufen unbedingt auf die Zutatenliste achten und unterwegs nach der Allergenkennzeichnung fragen. Allergieauslösende Lebensmittel müssen ersetzt werden. Das bedarf einer sorgfältigen Planung und den Rat einer Ernährungsfachkraft.

6. Wie kommt es zur Diagnose?

Es ist wichtig, sich an Allergie-Spezialisten zu wenden, die gemäß der Leitlinien eine Lebensmittelallergie diagnostizieren. Dazu gehört eine individuelle Anamnese und das Abfragen von Symptomen. Das Führen eines Ernährungstagebuchs ist dabei sinnvoll.

Bei Verdacht erfolgen Untersuchungen wie Hauttest und die Messung der für die allergische Reaktion mitverantwortlichen Antikörper (IgE) im Blut. Ein Provokationstest kann die Diagnose sichern. Dabei werden Betroffenen kleine Mengen des verdächtigen Allergens zugeführt.

Eine gesicherte Diagnose ist wichtig, um zu vermeiden, dass auf bestimmte Lebensmittle unnötigerweise verzichtet wird.

Mittlerweile wissen wir, dass gerade dann die Wahrscheinlichkeit für eine Nahrungsmittelallergie steigt, wenn Menschen nur auf Grund eines IgE-Nachweises auf bestimmte Lebensmittel verzichten.
Sonja Lämmel, Ökotrophologin und Expertin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund

"Das Meiden eines Auslösers nur aufgrund eines positiven Allergietests, ist nach heutigem Wissen also unverantwortlich", so Lämmel.

7. Was kann man gegen eine Lebensmittelallergie machen?

Im Kindesalter erworbene Allergien verschwinden im Laufe des Lebens oft wieder. Heilen lässt sich eine Lebensmittelallergie aber nicht. Eine individuelle Ernährungstherapie ist hilfreich. Medikamente werden in der Regel nur bei stärkeren Beschwerden kurzfristig eingesetzt.

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