Wieder ein Produkt im Supermarkt wird teurer. Darum setzen Discounter auf billige Alternativen, doch die versetzen Hersteller in eine finanzielle Krise.
München/Dortmund – Für ein süßes Frühstück müssen Kunden künftig wohl tiefer in die Tasche greifen. Honig wird deutlich teurer.
Günstige und verfälschte Produkte bei Discountern wie Aldi oder Lidl setzen deutsche Imker unter Druck, diese kämpfen jedoch mit hohen Kosten, wie merkur.de berichtet. Muss künftig viel mehr für ein Glas „echten“ Honig bezahlt werden oder sind bald nur noch ausländische Mischungen im Angebot?
Nächstes Lebensmittel unbezahlbar – billige Discounter-Alternative ist schuld
In einer Pressemeldung teilte der Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund (DBIB) Anfang April mit, dass Imker seit Monaten mit deutlich erhöhten Produktionskosten zu kämpfen haben. Laut Vize-Präsident Klaus Ahrens sind sie etwa 30 bis 40 Prozent höher als noch im vergangenen Jahr.
Die Preise für Zucker steigen durch die Energiekrise, damit seien die Kosten für Bienenfutter fast doppelt so hoch. Und durch die Inflation steigen auch die Kosten für Gläser, technische Einrichtung und den Transport stetig.
Der Verband wies auch darauf hin, dass die Europäische Kommission für Lebensmittelsicherheit im Rahmen einer Kontrolle in 147 von 320 importierten Honigen einen Zusatz von billigem Zuckersirup gefunden hat. Seit 2017 hat sich die Zahl der Produkte mit Zusatz verdreifacht, womit Honig weiterhin zu den am häufigsten verfälschten Lebensmitteln auf dem deutschen Markt zählt.
Discounter setzen auf gefälschte und billige Alternativen – Imkern droht eine finanzielle Krise
Diese Umstände sorgen bei den Imkern für großen Druck. Die Verbraucher würden eine Preissteigerung von mehr als 15 Prozent meist nicht akzeptieren – vor allem dann nicht, wenn es scheinbar viel günstigeren Honig aus dem Ausland gibt. Denn die verfälschten Produkte kosten teils nur halb so viel wie hochwertiger Honig und die Verbraucher selbst erkennen Unterschied häufig nicht.
Laut DBIB sind die deutschen Imkereibetriebe deshalb machtlos. Discounter wie Lidl oder Aldi stellen zunehmend die günstigen Produkte aus dem Ausland in ihre Regale.
Auf staatliche Unterstützung können die Berufsimker nicht zählen. Laut DBIB stehen deshalb etwa 5.000 Berufs- und Erwerbsimkereien in Deutschland vor einer finanziellen Krise. Darum fordert der Verband nun, alle verfälschenden Hersteller vom Honigimport in die EU auszuschließen sowie mehr Transparenz für die Inhaltsstoffe und Herkunft zu schaffen.
Honig wird knapp und teuer – knappes Angebot aus der Ukraine sorgt für höhere Preise im Supermarkt
Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, steigen die Preise für Honig seit Monaten deutlich. Demnach meldete das Statistische Bundesamt bereits für Januar einen Anstieg von knapp 22 Prozent im Vergleich zum Januar 2021. Jährlich werden in Deutschland etwa 20.000 bis 25.000 Tonnen hergestellt. Zusätzlich wird viel Honig importiert, und das geschieht hauptsächlich aus der Ukraine.
Die Ukraine gehört in Deutschland zu den drei stärksten Importländern für Honig, heißt es im Hamburger Abendblatt. Als Folge des russischen Angriffskrieges sei dort 2022 etwa 40 Prozent weniger hergestellt worden und die Prognose für 2023 fällt noch deutlich schlechter aus. Hier könnte das verknappte Angebot dann ebenfalls dazu führen, dass die Preise nochmal deutlich steigen.
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