Verbraucherinnen und Verbraucher haben angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten deutlich weniger Geld für Wein ausgegeben. Im vergangenen Jahr hätten die privaten Haushalte in Deutschland zehn Prozent weniger Wein eingekauft, teilte das Deutsche Weininstitut mit. Wie eine Analyse ergeben habe, führte das zu einem Umsatzrückgang von 6,5 Prozent. Die außer Haus in Gaststätten oder bei Veranstaltungen konsumierten Mengen sind in den Zahlen nicht erfasst.

Auch die Preise für Wein sind gestiegen. Bei Weinen aus Deutschland stieg der Durchschnittspreis vergangenes Jahr im Handel auf 4,18 Euro, wie das Weininstitut berichtete. Das ist ein Anstieg um 26 Cent beziehungsweise 6,6 Prozent verglichen mit dem Jahr 2021.

Die Preisanhebungen gingen auf erheblich höhere Kosten unter anderem bei Glas, Verpackung, Logistik und Personal zurück. Bei den Weinen aus dem Ausland stieg der Durchschnittspreis 2022 hingegen weniger stark um 7 Cent beziehungsweise knapp 2 Prozent auf 3,64 Euro je Liter.

Exportpreis für deutsche Weine erreicht Höchststand

Die Zurückhaltung der Verbraucher machte sich vor allem bei Weinen aus Deutschland bemerkbar: Die verkaufte Menge ging um 14 Prozent und die Umsätze um 8 Prozent zurück. Bei Weinen aus dem Ausland nahmen die Einkaufsmenge um sieben Prozent und die Ausgaben um fünf Prozent ab. 

Der Exportpreis für deutsche Weine hat hingegen im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts stieg der Durchschnittspreis für einen Liter Wein im Vergleich zum Vorjahr um 20 Cent auf 3,15 Euro. Er liegt damit elf Cent über dem bisherigen Maximalwert aus dem Jahr 2018. Mit den höheren Erlösen stieg der Gesamtwert der deutschen Weinexporte 2022 um vier Prozent auf 370 Millionen Euro, obwohl drei Prozent weniger Wein exportiert wurde.

Italienische Weine werden am meisten importiert

Unter den Weinimporten liegen mengenmäßig weiterhin die italienischen Weine mit einem Anteil von 16 Prozent vorn, gefolgt von Weinen aus Spanien mit 14 Prozent und französischen Weinen mit 11 Prozent.

Am beliebtesten ist unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern weiterhin Weißwein mit einem stabilen Mengenanteil von 47 Prozent. Der Marktanteil von Rotwein ging von 41 auf 40 Prozent zurück. Roséweine legten hingegen von 12 auf 13 Prozent zu.