Sogar in Babynahrung steckt viel zu viel
Öko-Test warnt! Diese Kinder-Lebensmittel sind echte Zuckerfallen
Joghurt ist gesund? Ja - wenn er nicht zu viel Zucker enthält
picture allianceEine Schale Müsli zum Frühstück, ein kleiner Joghurt als Snack, Spaghetti mit Tomatensauce zum Mittagessen – an diesen Mahlzeiten für Kinder ist doch nichts auszusetzen, oder? Leider doch, stellt Öko-Test in einer aktuellen Untersuchung fest. Denn oft enthalten die speziell für die Kleinen beworbenen Lebensmittel viel zu viel Zucker. Im krassesten Fall ist die Tages-Höchstmenge mit einer einzigen Portion schon zu 99 Prozent ausgeschöpft. Das sind die größten Hammer unter den 40 untersuchten Produkten.
Quetschies: Nach wie vor viel zu süß
Im Test: 40 beispielhafte süße Lebensmittel, die mit ihrer bunten Aufmachung besonders Kinder ansprechen beziehungsweise speziell für Babys und Kleinkinder ausgelobt sind. Anhand der aufgedruckten Nährwertangaben checkte Öko-Test den Zuckergehalt und verglich diesen mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Nicht erst seit Neuestem ein klebriger Dorn im Auge sind die beliebten Quetschies: Alle der untersuchten Fruchtbreie werben mit der Aussage „ohne Zuckerzusatz“ – trotzdem: Auch, wenn es sich um natürlichen Fruchtzucker handelt, wird dieser dadurch nicht gesünder. So enthält etwa der Fruchtbar Mango, Orange,Kokosmilch, Banane, Bio von Jufico 14 Gramm Zucker auf 100 Gramm – das sind 93 Prozent der Höchstmenge, die die WHO für Ein- bis Dreijährige empfiehlt.
Lese-Tipp: Leckere Quetschies einfach selber machen: So geht’s!
Baby-Produkte: Hier hat Zucker gar nichts drin verloren
Babys sollten überhaupt keine Süßigkeiten essen - der Zucker schadet ihnen.
Studio_Shkljoc, RTL InteractiveBei Produkten für noch kleinere Kinder unter einem Jahr ist ebenfalls Vorsicht geboten: Sie sollten eigentlich überhaupt keinen zugesetzten Zucker enthalten. Beim Milupa Milchbrei Kleiner Genießer Stracciatella von Danone (12,6 g pro Portion) sowie bei der Alete bewusst Milch-Getreide-Mahlzeit Keks, trinkfertig (10,8 g pro Portion) ist das jedoch offensichtlich nicht der Fall. Auch diverse Baby-Kekse sind laut Öko-Test viel zu süß, zum Beispiel der Alete bewusst Kinderkeks (17 g/Portion).
Müsli und Cerealien sind oft wahre Zuckerfallen: Isst ein unter drei Jahre altes Kind zum Beispiel eine 40-Gramm-Portion Kellogg’s Frosties, sind darin schlappe 14,8 Gramm Zucker – also 99 Prozent der Tageshöchstmenge für unter Dreijährige. Doch es geht auch anders: Den Gehalt im dm Bio Knuspermüsli für Kinder sowie im Dr. Oetker Paula Müslispaß Erdbeere findet Öko-Test in Ordnung.
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Fruchtjoghurt - oder Nachtisch?
Besonders bei Fruchtjoghurt, -Quark oder -Frischkäse kritisiert das Magazin die oft irreführende Werbung à la „mit Vitaminen und Calcium“ oder „mit viel guter Milch“. Denn in den meisten untersuchten Produkten steckt eine Extraportion Zucker. So auch im Klassiker Fruchtzwerge Erdbeere, Banane, Pfirsich/Birne von Danone: 5,2 Gramm pro Becher und damit auch über der WHO-Empfehlung. Am meisten steckt mit 17,9 Gramm pro Becher im Müller Joghurt mit der Ecke Tom and Jerry – das sind 95 Prozent der Höchstmenge unter drei Jahren.
Zufrieden ist das Test-Team hingegen unter anderem mit Milsani Frucht Junior Erdbeere, Banane von Aldi (10 Gramm pro Becher) oder dem Karli Kugelblitz Früchtespaß Banane, Erdbeere, Aprikose von Netto (6 Gramm pro Becher).
Zu guter Letzt noch ein Beispiel, das manche in dieser Liste eher nicht vermuten würden: Tomatensauce. So etwa die von EnerBio Kinder (Rossmann) und die von Bio Zentrale Biokids. Sie sollten laut WHO überhaupt keinen Zucker enthalten – es sind aber 10 beziehungsweise 11,3 Gramm pro Portion. Besser macht es Hersteller Ppura mit der Kinder Tomatensauce, Bio: Sie enthält nur 5,6 Gramm. (rka)
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