An Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Fett und Salz soll nach Plänen von Ernährungsminister Cem Özdemir gesetzlich beschränkt werden. »Wir müssen dafür sorgen, dass Kinder gesünder aufwachsen können«, sagte der Grünenpolitiker. Bisherige freiwillige Selbstverpflichtungen hätten beim Kinderschutz versagt. Mit Blick auf unter 14-Jährige sollen Werbeverbote in »allen für Kinder relevanten Medien« kommen. Demnach soll diese Art Werbung von 6 bis 23 Uhr unzulässig sein, wenn sie regelmäßig auch von Kindern wahrgenommen werden kann.
Unzulässig werden soll auch Außenwerbung auf Plakaten für die ungesunden Produkte im Umkreis von 100 Metern um Schulen, Kitas, Spielplätze und Freizeiteinrichtungen für Kinder. Verboten werden soll außerdem an Kinder gerichtetes Sponsoring für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt. Gesunde Lebensmittel, die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfüllten, sollen von Verboten nicht betroffen sein.
Verbraucher- und Medizinverbände drängen seit Längerem zum Handeln beim Marketing für Kinderprodukte. In Deutschland sind etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig.
SPD, FDP und Grüne haben im Koalitionsvertrag vereinbart: »An Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt darf es in Zukunft bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige nicht mehr geben.« Eine Einschränkung der an Kinder gerichteten Werbung ist auch in Özdemirs Eckpunkten für eine Ernährungsstrategie genannt, die das Bundeskabinett kurz vor Weihnachten gebilligt hatte.
Cem Özdemir: Ernährungsminister plant Werbeverbote für ungesunde Lebensmittel - DER SPIEGEL
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