Die Zahl der Tafel-Kunden in Northeim hat sich seit Beginn des Ukrainekriegs nahezu verdoppelt. Nun hofft man auf zusätzliche Lebensmittelspenden.
Northeim – Die Northeimer Tafel, die auch einen Tag pro Woche in Nörten-Hardenberg geöffnet hat, muss immer mehr Bedürftige betreuen. Seit Beginn des Ukrainekrieges habe sich die Zahl in etwa verdoppelt, so Betriebsleiter Karsten Kaune.
Rund 60 Prozent der insgesamt 1360 Kunden kommen inzwischen aus der Ukraine – und die Zahl steigt, so Silke Wolter, zweite Vorsitzende des Tafelvereins. Rund 1000 Einkäufe im Monat gelte es nun zu bewältigen.
Neben zwei Festangestellten gibt es noch rund 50 Ehrenamtliche, die sich um die Verteilung der Lebensmittel an die Bedürftigen kümmern. Die Ehrenamtlichen kommen aus ganz verschiedenen Nationen und sind laut Kaune ein gutes Team. Jeder arbeite soviel, wie er möchte, manche nur ein paar Stunden im Monat, andere täglich. Viele von ihnen engagierten sich schon seit Jahren bei der Tafel.
Trotzdem werden dringend weitere helfende Hände gebraucht, um die ständig wachsende Nachfrage zu bewältigen, so Wolter. Ganz dringend suche man auch nach einem Steuerberater, der ein paar Stunden Zeit für die Tafel erübrigen könne.
Aber auch bei den Lebensmitteln herrsche aktuell Knappheit. „Im Moment fehlt es an allem“, sagt Kaune betrübt, weil die Kunden sich nun mit weniger Inhalt in den Tüten, die sie gegen einen kleinen Beitrag (1,50 Euro für eine Person, 2,50 Euro für zwei Personen und 3 Euro für eine Familie) erwerben können, begnügen müssten.
Darum sei es sehr wichtig, dass sich noch weitere Supermärkte mit Lebensmittelspenden beteiligen, appelliert Wolter an die Unternehmen, die ihre übrig gebliebene Ware bisher noch nicht der Tafel zur Verfügung stellen. Sie betont, dass die Tafel auch einen großen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leiste, weil Lebensmittel vor der Mülltonne gerettet werden.
Und: Grundsätzlich kaufen die Tafeln selbst keine Lebensmittel an. Und so soll es prinzipiell auch bleiben. Einzige Ausnahme: Wenn Spender ausdrücklich wünschen, dass von ihrer Geldspende Lebensmittel gekauft werden. Angesichts der aktuell angespannten Lage bei der Tafel wäre es jedoch hilfreich, wenn noch mehr Spender diesen Wunsch äußern würden, so Betriebsleiter Kaune weiter.
Silke Wolter betont, dass es für die Tafel aktuell „die härteste Zeit“ sei. Denn man stehe vor immer größeren Herausforderungen. Darum müssten dringend neue Spender für Lebensmittel gefunden werden.
Noch nicht abzusehen seien zudem die Kosten, die aufgrund der allgemein steigenden Preise für Energie, Benzin und Verpackungen auf die Tafel zukommen werden.
Bei allen Sorgen, die die Helfer in der Northeimer Tael aktuell haben, gibt es aber auch etwas Positives zu vermelden: Ab dem 17. November hat die Tafel in Nörten-Hardenberg einen neuen Sitz. Am bisherigen Standort beim Heimatverein sei es zu eng geworden. Nun zieht die Tafel ins Sportheim an der Bünte um. Dort findet dann in Zukunft die Ausgabe statt.
In Northeim sei man inzwischen gut am neuen Standort an der Rückingsallee 16, den die Tafel im August bezogen hat, angekommen. Hier habe man zum Glück jetzt auch viel Platz, so Wolter. (rgy)
Es fehlen Lebensmittel und Unterstützer bei der Tafel in Northeim - hna.de
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