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Tuesday, October 18, 2022

Foodsharing im Oberland: Damit weniger Lebensmittel in der Tonne landen - Merkur.de

„Man soll wieder merken, wie wertvoll Lebensmittel sind“: Das ist das Ziel von „Foodsharing“.

Lebensmittel vor der Tonne retten - das ist das Ziel der Initiative „Foodsharing“. Gut ein Dutzend Aktive gibt es auch im Oberland. In einem Vortrag erfuhren Interessierte nun Näheres.

Benediktbeuern – Unglaubliche 80 Kilogramm Lebensmittelabfälle landen in Deutschland jährlich im Durchschnitt pro Einwohner im Müll. Dagegen geht die Initiative „Foodsharing“ vor. Die Internetplattform hat seit 2012 81 Millionen Kilo Lebensmittel weltweit gerettet. Das Zentrum für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern lud nun zu einem Online-Gespräch zum Thema „Lebensmittel vor der Tonne retten für die Umwelt“ ein. Referentin Franziska Stetter, Tierärztin und Botschafterin von „Foodsharing“, ist seit drei Monaten von Bichl aus in der Region tätig.

Foodsharing zwischen Penzberg und Kochel zählt rund 15 aktive Teilnehmer

„Bis jetzt hat es Foodsharing im Oberland nicht so leicht, weil viele Leute und auch Betriebe noch skeptisch sind“, sagte Stetter. Zwischen Kochel und Penzberg zählt „Foodsharing“ 15 aktive Teilnehmer. Das Prinzip dahinter ist, dass sogenannte „Foodsaver“ („Lebensmittelretter“) übrig gebliebene Lebensmittel bei Betrieben abholen und verteilen. Das Angebot wird über eine Plattform oder eine Whatsapp-Gruppe geteilt. „Foodsharer“ („Lebensmittelteiler“), welche sich im Vorfeld bei der Website angemeldet haben, können die Lebensmittel bei dem „Foodsaver“ daheim oder einem öffentlichen Verteiler abholen und wiederverwerten. Damit möchte die Initiative erreichen, dass die Wegwerfkultur von Lebensmitteln abnimmt, Ressourcen gespart werden, sowie die Treibhausgasemissionen verringert werden.

„Möchte, dass die Menschen wieder merken, wie wertvoll das ist, was sie im Kühlschrank haben“

Botschafterin Franziska Stetter ist auch ein Umdenken wichtig: „Ich möchte, dass die Menschen wieder merken, wie wertvoll das ist, was sie im Kühlschrank haben“. Außerdem betonte Stetter, dass die Tafel bei der Abholung von Lebensmitteln Vorrang habe, denn der Fokus von „Foodsharing“ liege nicht vordergründig im sozialen Bereich, sondern bei der Umwelt. Dies zeigt auch, dass die Lebensmittel in den Betrieben – wenn möglich – mit dem Rad oder zu Fuß abgeholt werden. Mitmachen können alle Betriebe, die Lebensmittel verkaufen. Aber auch jeder kann Lebensmittel abgeben, wenn er zum Beispiel zu viel davon hat.

Praktische Tipps, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden

Stetter gab an dem Abend außerdem einige praktische Tipps, wie Lebensmittelverschwendung vermieden werden kann. So solle man nur das kaufen, was man wirklich verbrauche. Alte Lebensmittel können im Kühlschrank nach vorne geräumt werden, Fleisch und Gemüse sollten unten im Kühlschrank gelagert werden, da es dort länger kalt ist. „Dem Mindesthaltbarkeitsdatum sollte nicht zu viel Bedeutung beigemessen werden. Ein Joghurt kann sicher drei bis vier Monate nach dem Ablaufdatum gegessen werden. Man muss dabei seinen eigenen Sinnen vertrauen“, so Stetter.

So wird man Foodsharer oder Foodsaver

Die Botschafterin betonte: „Es ist großartig, durch das Projekt Leute kennenzulernen. Wir haben ein gemeinsames, sinnvolles Ziel. Das ist ein schönes Gefühl.“

Nach dem Vortrag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ein Feedback zu geben. Johanna Hillemeyer ist begeistert von „Foodsharing“ und sagte: „Es überrascht mich, dass es gar nicht so schwierig ist, Lebensmittel zu retten.“ Veranstalter Martin Blösl vom Zentrum für Umwelt und Kultur fand: „Foodsharing ist eine wichtige Schiene, um Essen zu retten.“

Interessierte können sich auf www.foodsharing.de anmelden, um „Foodsharer“ oder nach einem Test und einer Einweisung auch „Foodsaver“ zu werden. Bei Fragen steht Franziska Stetter unter der E-Mail-Adresse f.stetter@foodsharing.network zur Verfügung. (sp)

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