Wer sich beim Einkaufen auf die Angaben des Nutri-Scores verlässt, den erwarten jetzt Veränderungen. Einige Lebensmittel werden nun anders eingestuft.
Dortmund – Bei der Vielzahl an Produkten im Supermarkt fällt es häufig schwer, den Überblick zu behalten. Welche Lebensmittel als gesund gelten und wie man bewusst einkaufen kann, empfiehlt seit 2017 der sogenannte Nutri-Score. Doch jetzt soll es laut Bundesagrarministerium in den Angaben der Lebensmittelampel Änderungen geben, weiß RUHR24.
Lebensmittelangabe | Nutri-Score |
Kategorie | Allgemeine Lebensmittel |
Änderung | Anpassung des Algorithmus für das Nährwertkennzeichen |
Nutri-Score: Gesunde Lebensmittel durch Nährwertangabe finden – für diese Produkte ändert sich das Label
Der Nutri-Score dient Verbrauchern als Hilfe beim Einkaufen. Das Label zeigt mithilfe eines Ampelsystems an, wie gesund ein Produkt ist. Zudem geben Buchstaben eine Angabe dazu, wie die Inhaltsstoffe aus ernährungswissenschaftlicher Sicht bewertet werden. Denn gerade bei verarbeiteten Lebensmitteln fällt es häufig schwer, einzuschätzen, wie gesund ein Produkt wirklich ist.
Bereits in der Vergangenheit gab es Kritik an den Bewertungen der Nährwerte einiger Lebensmittel. Jetzt hat das Bundesministerium für Ernährung eine Anpassung des Labels angekündigt.
Auf internationaler Ebene ist ein Ausschuss für die Koordination des Nutri-Scores verantwortlich. Laut der Lebensmittelzeitung sind Vertreter aus den Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien und der Schweiz daran beteiligt.
Die Verantwortlichen haben einer Anpassung des Lebensmittellabels zugestimmt. Zahlreiche Wissenschaftler haben für die Kategorie „allgemeine Lebensmittel“ Änderungen entwickelt, die eine bessere Aussagekraft der Nährwertangaben gewährleisten sollen. Darunter fallen Lebensmittel wie Fisch- und Meeresfrüchte, Getreideprodukte, Fertigprodukte, Brot- und Brotwaren sowie Fleisch- und Fleischerzeugnisse. In der Kategorie „Fette und Öle“ sind auch Änderungen vorgesehen.
Nutri-Score: Lebensmittelampel wird angepasst – das ändert sich für Verbraucher
Der Nutri-Score basiert auf einem Algorithmus, der eine Bewertung der einzelnen Lebensmittel vornimmt. Dieser soll jetzt angepasst werden, um Verbrauchern eine noch bessere Ernährungsempfehlung bieten zu können (mehr zu Supermärkten und Discountern bei RUHR24).
Welche Produkte künftig einen neuen Nutri-Score zugewiesen bekommen, ist nicht bekannt. Doch folgende Anpassungen sind laut Agrarministerium geplant:
- Die Inhaltsstoffe Zucker und Salz werden in der Bewertung stärker gewichtet. Besonders zucker- und salzhaltige Produkte werden dadurch anhand des Nutri-Scores genauer eingestuft.
- Der Anteil der Ballaststoffe wird ebenfalls neu bewertet. Für Brot- und Backwaren wird damit eine bessere Unterscheidung von Vollkornprodukten und raffinierten Alternativen geboten.
- Speiseöle sollen künftig auch differenzierter bewertet werden. Das allgemeine Nährwertprofil des Öls und der Anteil an gesättigten Fettsäuren fließt in den Bewertung von Speiseölen ein.
- Für Fleisch und Fleischprodukte gelten zusätzliche Regelungen, die mit den Ernährungsempfehlungen übereinstimmen. Dabei wird ein begrenzter Verzehr der Produkte empfohlen.
- Fisch und Meeresfrüchten werden differenzierter bewertet. Gesüßte und ungesüßte Milch soll ebenfalls zutreffender gekennzeichnet werden.
Die Anpassung stellt zunächst nur die erste von drei geplanten Änderungen des Nutri-Scores dar. Für die Kategorien „Getränke“ sowie „Obst und Gemüse“ sollen bald weitere wissenschaftliche Empfehlungen folgen.
Nutri-Score: Lebensmittelampel wird angepasst – so funktioniert der Nutri-Score
Die Unternehmen und Markenhersteller, die den Nutri-Score verwenden, werden über die Anpassungen informiert. Sie müssen die Änderung nun innerhalb einer Übergangsfrist umsetzen. In Deutschland haben mittlerweile rund 570 Firmen und 870 Marken das Lebensmittellabel eingeführt.
Der Nutri-Score dient Kunden im Supermarkt als Vorgabe, welche Lebensmittel aus ernährungswissenschaftlicher Sicht gesund sind. Dabei findet allerdings nur ein Vergleich zwischen Produkten derselben Lebensmittelkategorie statt. Bei der Bewertung werden Inhaltsstoffe wie Zucker, Fette und Salz pro 100 Gramm berücksichtigt. Aber auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe, Eiweiß oder Anteile an Obst und Gemüse werden einbezogen.
Auf einer fünfstelligen Skala werden die Produkte auf Basis der Inhaltsstoffe beurteilt. Als Kennzeichen erhält der Verbraucher als Information einen Gesamtwert von dem günstigsten Wert „A“ bis zum roten und ungünstigsten Wert „E“.
Gesunde Lebensmittel laut neuem Nutri-Score plötzlich ungesund - ruhr24.de
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