Im Rahmen einer Studie haben Wissenschaftler herausgefunden, welche Supermarkt-Artikel umweltschädlich sind. Einige Produkte schnitten schlecht ab.
NRW – Beim Lebensmitteleinkauf in Supermärkten und Discountern auf die Umwelt zu achten, ist gar nicht so einfach. Zwar lässt sich anhand der Zutatenliste bei manchen Produkten ein großer ökologischer Fußabdruck vermuten, so ganz sicher kann man sich aber nie sein. In einer Studie wurden nun rund 57.000 Produkte unter die Lupe genommen – mit eindeutigen Ergebnissen.
Oxford Universität | einer der ältesten und renommiertesten Universitäten der Welt |
Gründung | 1096 |
Studentenzahl | 25.820 (Dezember 2020) |
Wissenschaftler veröffentlichen Studie zu ökologischen Auswirkungen von Supermarkt-Artikeln
Wer sich nicht sicher ist, wie nachhaltig die Produkte sind, die am Ende einer Einkaufstour im Wagen liegen, braucht sich nicht schämen. Laut einer Umfrage des Bundeslandwirtschaftsministeriums fühlen sich ganze 27 Prozent der Deutschen „weniger oder gar nicht gut über die entsprechenden Zusammenhänge informiert“, berichtet die tagesschau.
Das ist angesichts der unvollständigen Angaben in den Zutatenlisten zahlreicher Produkte auch keine Überraschung. Wie die Kölnische Rundschau berichtet, haben Wissenschaftler der Universität Oxford in ihrer Studie dennoch einen Versuch unternommen, die ökologischen Auswirkungen der Herstellung oder des Transports von insbesondere verarbeiteten Lebensmitteln wie Käse-, Fleisch- oder Gemüseprodukten zu untersuchen.
Viele deutsche Verbraucher wissen wenig über den ökologischen Fußabdruck ihres Einkaufs
Und die rund 84 Prozent der Deutschen, denen laut der Umfrage des Bundeslandwirtschaftsministeriums Themen wie Klima und Umwelt wichtig sind, sollten die Ergebnisse aufhorchen lassen. Denn zwischen den einzelnen verarbeiteten Produkten konnten die Forscher teils große Unterschiede hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit entdecken.
Auch wenn sich die Untersuchung auf Produkte Großbritannien und Irland beschränkt, sind die Erkenntnisse auch auf den deutschen Lebensmittelmarkt übertragbar. Faktoren wie den Treibhausgasemissionen, der Landnutzung oder dem Wasserverbrauch kommen in Zeiten extremer Dürreperioden eine besondere Bedeutung zu. Aus ihnen ermittelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Umweltauswirkungswert pro 100 Gramm eines Produkts.
Fleisch, Fisch, Käse und Schokolade schneiden schlecht ab – Beef Jerky ist klarer Verlierer
Die Werte reichen von 0 (keine Auswirkungen) bis 100 (größte Auswirkungen). Damit können die verarbeiteten Lebensmittel im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt verglichen werden, die laut Koautor Peter Scarborough „den größten Teil unserer Supermarkteinkäufe“ ausmachen. Klare Verlierer stehen am Ende eindeutigen Siegern gegenüber.
Besonders hohe und damit negative Werte erreichten Produkte aus Fleisch, Fisch und Käse. Wie der Deutschlandfunk berichtet, schnitten auch Mandeln schlecht ab, die mitunter in Dürre-Regionen angebaut werden und viel Wasser benötigen. Schlecht für die Umwelt ist demnach auch Schokolade, weil dem Kakaoanbau Tropenwälder zum Opfer fallen.
Der Studie zufolge hinterlassen Produkte aus getrocknetem Rindfleisch, wie Beef Jerky oder Biltong, insgesamt den größten ökologischen Fußabdruck. Im Mittelfeld ordnen sich viele Backwaren und Desserts ein.
Obst, Gemüse, Salate und viele Frühstücksflocken schaden der Umwelt am wenigsten
Zu den Gewinnern mit den niedrigsten Umweltauswirkungen zählen demgegenüber „Produkte aus Obst, Gemüse, Zucker und Mehl wie Suppen, Brot, Salate und viele Frühstücksflocken“, berichtet die Kölnische Rundschau. Gegenüber ihren fleischlichen Pendants wiesen Fleischersatzprodukte, darunter Burger und Würstchen auf pflanzlicher Basis, nur weniger als 10 Prozent bis 20 Prozent an Umweltauswirkungen auf.
Angesichts dieser Ergebnisse kommt Rolf Sommer, Leiter des Bereichs Landwirtschaft und Landnutzung beim WWF Deutschland, zu einem klaren Ergebnis: „Mehr Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse und dafür weniger tierische Produkte, das ist eine gute Formel für die Umwelt und die eigene Gesundheit“. Zudem seien nachhaltige Produkte auch nahrhafter.
Studie dient als erste Orientierung und ist wegen unvollständiger Zutatenlisten teilweise nur sehr oberflächlich
Allerdings offenbart die Studie auch eine große Schwäche. Wegen der unvollständigen Zutatenlisten mussten die Forscher überwiegend auf Schätzwerte zurückgreifen. Die Forscher prüften nicht, wie die Zutaten im Einzelfall hergestellt werden, wenngleich es dabei große Unterschiede gebe, erklärt der Umweltwissenschaftler und Leiter der Studie, Michael Clark von der Universität Oxford.
Die Studie könne seiner Ansicht nach aber als eine erste Orientierungshilfe dienen, damit die Produktion und Hersteller zukünftig umweltbewusster Zutaten herstellen und im Idealfall Lebensmittel-Rezepte überdenken. Schließlich verbraucht kein anderer Wirtschaftszweig so viel Wasser wie der Nahrungsmittelsektor. Auch seine Treibhausgasemissionen sind aktuell noch sehr hoch.
57.000 Lebensmittel untersucht – Finger weg von diesen schädlichen Produkten - ruhr24.de
Read More
No comments:
Post a Comment