Mögliche Sanktionen und Zertifizierung
Wegen Seelachs aus Russland: Werden bald die Fischstäbchen knapp?
Weil durch den Krieg in der Ukraine die Ausfuhr russischer Produkte sanktioniert wird und Lieferketten gestört sind, werden allerlei Lebensmittel teurer oder knapp: beispielsweise Öl, Brot und Senf. Nun könnte es bald noch die Fischstäbchen treffen.
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Das Tiefkühlprodukt wird in der Regel aus zertifiziertem Alaska-Seelachs hergestellt. Das birgt zwei Probleme: Nach Angaben des Chefs des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, Christopher Zimmermann, stammen mehr als 70 Prozent dieser Fischart, die in Deutschland verarbeitet wird, aus Russland. Zwar ist der Seelachs bislang nicht von Sanktionen betroffen. Die Einfuhr von Krebstieren und Kaviar wurde durch die EU-Kommission allerdings schon untersagt, möglicherweise werden die Sanktionen auch auf Fische ausgeweitet. Ein Großhändler berichtete der „Ostsee Zeitung“ (OZ) von steigenden Preisen.
Sollte der Import von Alaska-Seelachs beschränkt werden, könnten Fischstäbchen in der Theorie zwar aus anderen Fischen wie Seehecht, Kabeljau oder Pangasius hergestellt werden. Mit ihnen ließe sich wegen beschränkter Fangquoten die weggefallene Menge aber nicht komplett ausgleichen, wie der Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Fischindustrie, Matthias Keller, der „Tagesschau“ sagte.
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Zertifikate laufen aus
Außerdem könnte die Zertifizierung zum Problem werden: Das Marine Stewardship Council (MSC) soll der russischen Fischerei deren Nachhaltigkeit bescheinigen. Wegen des Krieges lässt sich das aber nicht mehr überprüfen. Wie die „Tagesschau“ berichtet, verlieren unter diesen Umständen die russischen Fischereien das Zertifikat nach einem Jahr.
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© Quelle: Reuters
Auch die Lieferketten machen Schwierigkeiten: Die Fische werden zum Beispiel in Russland oder den USA gefangen, filetiert werden sie aber oft in China. Dortige Corona-Lockdowns haben den Handel immer wieder eingeschränkt.
Einige Experten und Expertinnen glauben, dass sich die Knappheit von Alaska-Seelachs ausgleichen ließe. Christoph Zimmermann vom Thünen-Institut ist hingegen pessimistischer. Er sagte der „Tagesschau“, es gebe zurzeit zwar keine Fischstäbchenkrise, „auf lange Sicht gesehen ist das aber vermutlich unvermeidbar“.
RND/sebs
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