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Monday, May 2, 2022

Warum immer noch viele Lebensmittel im Bremer Müll landen - buten un binnen

Infografik

Lebensmittel mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum liegen in einem Mülleimer.

Bild: DPA | photothek | Thomas Trutschel

Jeder norddeutsche Haushalt wirft jährlich im Schnitt 109 Kilogramm Lebensmittel weg, am häufigsten Obst und Gemüse. Eine Analyse zum Tag der Lebensmittelverschwendung.

Viele Menschen erledigen den nur einmal pro Woche: Den Wocheneinkauf. Und es kommt alles in den Wagen, was in den nächsten sieben Tagen gekocht, gesnackt oder getrunken werden soll. Insbesondere bei der Haltbarkeit frischer Lebensmittel, wie Obst oder Gemüse, kann man hier schnell der Überblick verlieren.

Wie viele Lebensmittel in Bremen und Bremerhaven dann tatsächlich im Müll landen, kann mit konkreten Zahlen nicht belegt werden. Dennoch sei das Thema immer hoch relevant, so die Bremer Verbraucherzentrale. "Häufig stellen wir fest, dass es Unsicherheiten gibt: Wo lagere ich was am besten, wie kann ich erkennen, ob ein Produkt in Ordnung ist, gilt das Mindesthaltbarkeitsdatum auch, wenn die Milch offen ist, was ist mit eingefrorenen Produkten?", sagt Sonja Pannenbecker, Lebensmittel-Expertin bei der Verbraucherzentrale.

Eine vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Auftrag gegebene Studie zeigt: 86 Prozent aller Haushalte werfen Lebensmittel weg, die noch verwertbar gewesen wären. Dabei führend sind Obst und frisches Gemüse.

Nicht nur bei steigenden Lebensmittelpreisen wichtig

Die Umweltorganisation WWF rief erstmalig am 2. Mai 2016 den Tag der Lebensmittelverschwendung ins Leben. Um das Problem auch auf Bundesebene anzugehen, läuft bereits seit mehr als zwei Jahren die "Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung". Das Ziel: Bis 2030 sollen sich die Lebensmittelabfälle in Deutschland halbieren. Nicht nur in Zeiten von hohen Lebensmittelpreisen sei dieses Vorhaben sehr wichtig, so Pannenbecker.

Warum Menschen Lebensmittel wegwerfen, ist unterschiedlich. In den meisten Fällen wird aber offenbar verpasst oder vergessen, sie rechtzeitig zu verzehren.

Sonja Pannenbecker kennt viele Tipps, wie Menschen ihren Einkauf oder Lebensmittelverbrauch besser strukturieren können. So helfe es manchen beispielsweise, eine Art Tagebuch zu führen. Darin sollte festgehalten werden, was, wann und warum entsorgt wird. "So kann jeder Haushalt das Einkaufsverhalten überprüfen, die Lagerung verbessern und gegebenenfalls auch mal die Kochmengen anpassen", sagt die Beraterin.

Außerdem rät sie dazu, vor dem Einkauf zunächst die Vorräte zu prüfen und erst danach eine Einkaufsliste zu schreiben. Mit Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum gelte: Mit allen Sinnen prüfen, ob ein Produkt noch genießbar ist, denn längst nicht alle Lebensmittel die weggeworfen werden, hätten im Müll landen müssen. Unvermeidbare Abfälle, wie Kaffeesatz, Knochen, Gräten oder Obstschalen, machen bundesweit 58 Prozent der Abfälle aus. Doch 42 Prozent wären demnach theoretisch vermeidbar gewesen.

Zahlreiche Wege Lebensmittel zu retten

Damit künftig weniger Lebensmittel weggeworfen werden und sich die Zahl vermeidbarer Abfälle verringert, gibt es diverse Angebote, die Menschen im Land Bremen nutzen können. Neben einer Beratung bei der Verbraucherzentrale ist beispielsweise die bundesweite Organisation "foodsharing" an mehreren Stellen im Land Bremen aktiv. Das Prinzip des Verteil-Systems: Überflüssig produzierte oder in zu großen Mengen eingekaufte Lebensmittel können abgegeben oder kostenlos abgeholt werden.

Ein weiteres Beispiel ist die internationale App "Too Good To Go". Supermärkte, Restaurants oder Hotels können hier täglich angeben, ob sie kurz vor Feierabend noch Lebensmittel zu einem vergünstigten Preis abzugeben haben. Über die App können Menschen einsehen, in welchem Stadtteil gerade Lebensmittel abgeholt werden können. Auch die Bremer und Bremerhavener Tafeln sind über Lebensmittelspenden dankbar. Erst vor wenigen Tagen gaben sie bekannt, dass ihre Lage aufgrund der anhaltenden Inflation sowie der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs angespannt sei.

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Mittag, 2. Mai 2022, 12:18 Uhr

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