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Wednesday, April 13, 2022

Preise für Lebensmittel im Supermarkt explodieren: Ende in Sicht? - SWR Aktuell

Die Zeiten von günstigen Lebensmitteln scheinen vorbei. Die Inflation ist im Supermarktregal angekommen und damit auch im Geldbeutel, so der Studiengangsleiter für Konsumgüterhandel Carsten Kortum von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn:

"Wir haben jetzt gesehen in den letzten Wochen und Monaten, dass es diverse Preiserhöhungen gab, mit teilweise bis zu 100 Artikeln an einem Tag."

Butter zum Beispiel hat derzeit laut Carsten Kortum den höchsten Preis seit fünf Jahren. Gemüse ist knapp 10,7 Prozent teurer als im Vorjahr, bei Fleisch sind es über 12,4 Prozent und so richtig hoch ist die Preissteigerung bei Speiseöl mit satten 29,7 Prozent.

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Gründe für Preissteigerungen: Corona, Energiepreise, Ukraine-Krieg

Gleich drei Ursachen treiben die Preise in die Höhe: die Probleme mit den Lieferketten durch Corona, die steigenden Energiepreise und jetzt der Krieg in der Ukraine. Durch den werden verschiedene Rohstoffe und Produkte wie etwa Getreide oder Dünger knapp und damit teurer. Das hat auch Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise. Die weitere Entwicklung sei ungewiss, so Kortum:

"[...] wird ein bisschen davon abhängen, ob es jetzt in [...] der Ukraine überhaupt zur Aussaat kommt vor der nächsten Ernte und ob Russland auch weiterhin als Exporteur für Getreide noch zur Verfügung steht."

Carsten Kortum, Studiengangsleiter Konsumgüterhandel, DHBW Heilbronn. Bei einem Interview zum Thema teure Lebensmittel (Foto: SWR)
Handelsexperte Carsten Kortum von der DHBW Heilbronn erwartet weiter steigende Lebensmittelpreise

Doch dass manche Produkte bald ganz fehlen, befürchtet der Experte nicht. Und wenn, dann nur, weil manche Kunden hamstern.

Die Priorität des Handels sei weiterhin, dass alle Waren verfügbar sind, doch das lässt eben die Preise steigen. Wer beim Essen sparen muss, sollte vor allem gut planen und richtig bevorraten. So lässt sich vermeiden, dass Lebensmittel weggeworfen werden müssen oder doppelt gekauft werden.

Experte rechnet mit dauerhaft höheren Preisen

Ein Ende der Preissteigerung ist vorerst nicht in Sicht, so Wissenschaftler Carsten Kortum – selbst wenn sich die Corona-Lage entspannt. Er rechnet mit dauerhaft höheren Lebensmittelpreisen:

"Es wird sogar so sein, dass weitere Wellen kommen werden. [...] Das heißt, bei diesen wichtigen Eck-Nahrungsmitteln kann die Angebotslücke bis 2023 reichen."

Die Deutschen seien lange durch günstige Lebensmittelpreise verwöhnt worden, sagt der Handelsexperte. "Wir haben als Konsumenten sicher die letzten Jahrzehnte von der Globalisierung profitiert, auch bei Lebensmitteln in Form von niedrigen Kosten.

Und das ist jetzt erstmals so, dass wir überhaupt mal feststellen, wo unsere Lebensmittel herkommen und wie Lieferketten sich zusammensetzen und wie fragil die sind. Das heißt, wenn schon ein Faden reißt, kann schon eine Warenverfügbarkeit nicht mehr sichergestellt sein."

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