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Tuesday, April 26, 2022

Hohe Inflation: Aldi erhöht den Mindestlohn - manager magazin

Die Inflation hat Lebensmittel deutlich verteuert und bringt viele Familien mit knappem Haushaltsbudget in Bedrängnis. In der Wahrnehmung des eigenen Konsums schätzen die deutschen Verbraucher die Teuerungsrate mit 14 Prozent sogar doppelt so hoch ein, wie sie zuletzt vom Statistischen Bundesamt für März ermittelt wurde. Lohnerhöhungen können mit den Preissteigerungen in den meisten Fällen nicht mithalten, die Beschäftigten büßen somit real an Kaufkraft ein. Im Niedriglohnsektor beschäftigte Menschen leiden besonders darunter und können letztlich nur versuchen, die Preissteigerungen durch Konsumverzicht zu kompensieren.

Der Discounter Aldi erhöht vor diesem Hintergrund ab Juni den Mindestlohn für seine Beschäftigten in Deutschland: von 12,50 auf 14 Euro, wie Aldi Süd am Dienstag mitteilte. "Alles wird aktuell teurer, und das spüren natürlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter." Auch das Schwesterunternehmen Aldi Nord hebe den Mindestlohn im Gleichschritt an, sagte ein Firmensprecher. Zuvor hatte die "Lebensmittel Zeitung" darüber berichtet. Konkurrent Lidl hat in den vergangenen Jahren regelmäßig den Mindestlohn angehoben. Die Lohnuntergrenze bei dem Neckarsulmer Discounter liegt derzeit bei 12,50 Euro.

Der Mindestlohn bei Aldi liegt damit auch künftig deutlich über dem erst im Juli 2022 auf 10,45 Euro steigenden gesetzlichen Mindestlohn. Zur Wahrheit gehört allerdings ebenso: Auch Aldi dreht an der Preisschraube, hat jüngst für viele Lebensmittel die Preise erhöht.

Britische Händler senken sogar die Preise

Zuvor hatten zwei der größten Einzelhändler in Großbritannien angekündigt, angesichts der rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht nur die Löhne ihrer Mitarbeiter anzuheben, sondern - anders als Aldi - zugleich auch die Preise zu senken. Die Kette Morrisons reduziert bei mehr als 100 Hauptprodukten die Preise, wie die Fachzeitschrift "The Grocer" berichtete. Für einige Nahrungsmittel wie Reis, Eier, Hühnerfleisch und Müsli sollen die Preise um durchschnittlich 13 Prozent sinken.

"Wir wissen, dass unsere Kunden im Moment unter echtem finanziellem Druck stehen, und wir wollen unseren Teil dazu beitragen, ihnen zu helfen, wenn es um die Kosten des Lebensmitteleinkaufs geht", sagte Unternehmenschef David Potts (65).

Zugleich erhöht die Nummer vier im Markt die Löhne um 4,5 Prozent. Insgesamt investiert Morrisons 73 Millionen Pfund (86,5 Millionen Euro). Das Unternehmen hatte zuvor bekannt gegeben, es rechne wegen der enorm gestiegenen Inflation sowie des russischen Kriegs gegen die Ukraine mit deutlich geringeren Einnahmen.

Wettbewerber Asda plant nachzuziehen. "Umfassende Schritte" sehen demnach Preissenkungen von durchschnittlich 12 Prozent für eine Reihe von frischen Lebensmitteln, aber auch Reis, Nudeln, Erfrischungsgetränken und Tiefkühlprodukten vor. Außerdem will die Nummer drei die Löhne von 120.000 Beschäftigten, die auf Stundenbasis bezahlt werden, von Juli an auf 10,10 Pfund pro Stunde erhöhen – das sind 60 Pence mehr als der gesetzliche Mindestlohn für über 23-Jährige. Geplant seien auch Bonuszahlungen sowie weitere finanzielle Leistungen, berichtete "The Grocer".

Mit-Eigentümer Mohsin Issa (50) nannte die Maßnahmen "beispiellos". "Wir stehen Seite an Seite mit den Familien und Gemeinschaften, die jetzt mit so vielen Herausforderungen zu kämpfen haben", sagte Issa.

Arbeitnehmervertreter begrüßten die Lohnerhöhungen. Beschäftigte im "Einzelhandel, vorwiegend Frauen, sehen sich jeden Tag mit der Tatsache konfrontiert, dass sie mit niedrigen Löhnen leben müssen", sagte Nadine Houghton von der Gewerkschaft GMB. Zugleich betonte sie, der Schritt sei überfällig gewesen.

Inflation steigt in Großbritannien auf 6,2 Prozent

In Großbritannien kletterte die Inflation im März im Jahresvergleich um 6,2 Prozent. Im April stiegen zudem die Energiepreise für Haushalte im Grundtarif um mehr als 50 Prozent, auch die Beiträge zur Sozialversicherung wurden deutlich angehoben.

Deutsche Supermarkt-Ketten haben dagegen die Preise überwiegend angehoben. Der Discounter Aldi fordert seit Anfang April höhere Preise, insbesondere für Fleisch, Wurst und Butter. Das Unternehmen begründete die Preiserhöhungen mit den höheren Preisen, die Aldi seinen Lieferanten zahlen müsse. Seit Beginn des Ukraine-Krieges gebe es große Sprünge bei den Einkaufspreisen, die unter anderem auf die höheren Kosten für Futter- und Düngemittel sowie Energie zurückzuführen sind.

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