Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lassen sich bis zu einem Drittel der Krebserkrankung auf schlechte Ernährung oder Bewegungsmangel zurückführen.
Daneben gibt es jedoch auch einzelne Lebensmittel, die von der WHO als direkt krebserregend eingestuft werden oder die mit einem höheren Krebsrisiko in Zusammenhang stehen.
Die Stiftung Warentest hat hierzu einen Forschungsüberblick erstellt. Insbesondere rotes und verarbeitetes Fleisch, Zucker, Alkohol und Milch zählen dazu.
Wer sich mit dem Thema Krebs und Ernährung auseinandersetzen will, ist schon einmal auf dem richtigen Weg. Denn der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sind bis zu einem Drittel der Krebserkrankungen auf schlechte Ernährung oder Bewegungsmangel zurückzuführen. Die Art, wie wir leben und uns ernähren, hat also Auswirkungen auf unser statistisches Krebsrisiko. Es gibt aber auch immer wieder Studien, die zeigen, dass einzelne Lebensmittel das Krebsrisiko erhöhen. Hier kann es schnell unübersichtlich werden. Ist Milch nun erlaubt oder eher nicht? Und was ist eigentlich mit Fleisch?
Die Stiftung Warentest hat dazu einen Forschungsüberblick gegeben. Zunächst weist sie allerdings darauf hin, dass ein hundert prozentiger Schutz vor einer Krebserkrankung unmöglich ist. Euer statistisches Risiko, das sich aus mangelnder Bewegung, falscher Ernährung und anderen Risikofaktoren wie beispielsweise dem Rauchen ergibt, erlaubt keine sichere Vorhersage für den Einzelnen. Denn die Entstehung von Tumoren ist komplex und wird auch durch familiäre Veranlagung, Vorerkrankung oder zufälligen Mutationen beeinflusst.
1. Verarbeitetes Fleisch
Die Weltgesundheitsorganisation hat einige Lebensmittel als sicher oder wahrscheinlich „karzinogen“, also krebserregend, eingestuft. Seit 2015 gehört dazu das sogenannte verarbeitete Fleisch – also Wurst, wie Salami und Thüringer, aber auch Kassler oder Räucherschinken. Ob gepökelt, geräuchert oder eingesalzen, solche Fleischwaren steigern euer Risiko für Darmkrebs.
Und daran gibt es laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO auch nichts mehr zu rütteln. In ihrer Liste bestätigter und möglicher Karzinogene stehen verarbeitete Fleischprodukte daher wie auch das Rauchen auf der ersten, also sicheren, Stufe. Während auf Tabakkonsum etwa eine Million Todesfälle im Jahr zurückgehen, sind es bei verarbeitetem Fleisch 34.000, so die WHO.
Wurst oder anderweitig verarbeitetes Fleisch solltet ihr daher nur in Maßen essen. Ein häufiger Verzehr von mehr als 50 Gramm pro Tag steigert euer Darmkrebsrisiko um 18 Prozent, schreibt die Stiftung Warentest.
2. Rotes Fleisch
Im Gegensatz zum verarbeiteten Fleisch steht rotes Fleisch auf der zweiten Stufe der WHO und ist damit „wahrscheinlich krebserregend“. Hier gibt es also starke Indizien für einen Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Darm-, Bauspeicheldrüsen- und Prostatakrebs. Sicher bestätigen ließ sich das aber noch nicht.
Als „rot“ wird das Fleisch von Schwein, Rind, Kalb, Pferd, Lamm und Ziege klassifiziert. Geflügel, Wild und Innereien gehören nicht dazu, so Stiftung Warentest. Es wird empfohlen pro Woche höchstens 500 Gramm rotes Fleisch zu essen.
3. Milch
Bei Milch lässt sich ein bekanntes Sprichwort anwenden: Die Dosis macht das Gift – oder hier das Karzinogen. Wenn ihr zwischen 200 und 800 Milliliter am Tag trinkt, kann euch das wohl sogar vor Dickdarm- oder Brustkrebs schützen, schreibt die Stiftung Warentest.
Gerade Männer sollten allerdings vorsichtig sein: Die sehr hohen Kalziummengen in Milchprodukten erhöhen möglicherweise das Risiko für Prostatakrebs. Das geht Stiftung Warentest zufolge aus dem Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung von 2012 hervor. Männer sollten daher nicht mehr als 1,5 Gramm Kalzium pro Tag aufnehmen. Das entspricht dem Kalziumgehalt von 1,25 Litern Milch.
4. Zucker
Zucker verursacht Krebs vor allem indirekt, so Stiftung Warentest. Bei übermäßigem Verzehr mache er nämlich dick – und Übergewicht gelte als drittgrößter Risikofaktor. Mit mindestens 13 Krebsarten wird Übergewicht in Verbindung gebracht – die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung steigt ab einem Body-Mass-Index (BMI) von über 25. Ein normaler BMI liegt zwischen 18,5 und 24,9.
Ihr solltet euch Süßigkeiten daher für besondere Momente aufsparen und lieber zum Wasser als zur Limonade greifen. Außerdem könnt ihr euren BMI berechnen, um euer Risiko zu überprüfen.
5. Alkohol
Beim Alkohol findet die WHO findet klare Worte. Es gebe „kein sicheres Niveau des Alkoholkonsums“, heißt es in einem Bericht aus dem Jahr 2020. Egal also, wie viel Alkohol ihr trinkt, euer Krebsrisiko steigt. Wenn ihr mehr trinkt, steigt es nur stärker. Dabei spiele auch das konkrete alkoholische Getränk keine Rolle – seien es nun Bier, Schnaps oder Wein, günstig oder teuer. Und auch das eine Gläschen Wein am Tag verursachte 2018 in der WHO European Region 4600 Fälle von Brustkrebs bei Frauen.
Besonders schlimm sei die Kombination aus Alkohol und Tabakkonsum, denn der Alkohol mache die Mundschleimhaut für Tabakschadstoffe durchlässig. Und beide Stoffe zusammen könnten den Verteidigungsmechanismus des Körpers überwältigen. Sieben Krebsarten werden von der WHO mit Alkohol in Verbindung gebracht, darunter Dickdarm-, Brust-, Magen-, Leber- und Speiseröhrenkrebs.
Wenn ihr trotzdem partout nicht auf Alkohol verzichten wollt, raten Forscher laut Stiftung Warentest, dass Frauen einen Drink pro Tag und Männer maximal zwei Drinks pro Tag zu sich nehmen. Als Standarddrink würden 100 Milliliter Wein oder 300 Milliliter Bier gelten.
sb
Krebsrisiko: Von welchen Lebensmitteln ihr lieber Abstand halten solltet - Business Insider Deutschland
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