Die „Foodsharing“-Initiative betreibt Abgabe- und Verteilstellen für gerettete Lebensmittel, die zu wertvoll für die „Tonne“ sind. Der Koordinationskreis lädt Menschen zum Mitmachen ein.
„Foodsharing“ läuft international, die Idee lässt sich ganz einfach übersetzen: Rettung und Umverteilung von Lebensmitteln. Bilder des deutschen Dokumentarfilms „Taste the Waste“ („Koste den Abfall“) gehen seit 2011 um die Welt, Millionen Tonnen aufwändig hergestellter, verpackter und transportierter Lebensmittel wandern auf diesem Planeten in die Tonne – auch in Deutschland.
Jeder kann etwas tun: Durch bewussten persönlichen Konsum – oder „Foodsharing“-Engagement. Die Marler Initiative, die zwei „Fairteiler“-Stationen zur Verteilung geretteter Lebensmittel unterhält, sucht Unterstützer, um weiter einen langen Atem dabei beweisen zu können. „Es wird schwieriger, die Kooperationen mit unseren Partnern verlässlich abzudecken“, berichtet Maresa Kallmeier.
Mehr Arbeit für weniger Menschen
Ein Dutzend Ehrenamtler ist das Koordinierungsteam stark, gut 50 „Foodsaver“, also Lebensmittelretter, arbeiten in der Initiative mit, um Lebensmittel aus Betrieben – zum Beispiel Supermärkten – abzuholen, die Fairteiler zu beschicken und in Ordnung zu halten. Doch Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie haben Aktivitäten gebremst – andererseits sind Menschen wieder mehr beruflich eingespannt.
„Man kann vereinfacht sagen: Mehr Arbeit, zunehmend weniger Menschen. Dabei kann man die Mitarbeit bei ,Foodsharing‘ flexibel halten. Manche Kooperationsbetriebe muss man mit dem Auto anfahren, weil die Lebensmittelmengen größer sind. Bei anderen reicht ein Fahrrad“, sagt Kallmeier nach einem Treffen des Koordinierungskreises im Diakonie-Jugendkulturzentrum Kunterbuntes Chamäleon auf dem Gelände der Martin-Luther-King-Gesamtschule (MLK) an der Georg-Herwegh-Straße. Diakonie-Sozialpädagogin Ramona Glodschei ist dabei, ebenso MLK-Lehrer Alexander Greif.
Voraussetzung fürs Engagement ist Verlässlichkeit. Wer mitmachen möchte, meldet sich per E-Mail (foodsharing-marl@web.de) oder geht über die Plattform www.foodsharing.de
In der Nähe des Schulgartens steht einer der beiden Marler „Fairteiler“, der erste wurde im Mai 2017 am JuKuZ Hagenbusch an der Rappaportstraße errichtet.
Institutionell angebunden ist Foodsharing Marl als Kooperationsprojekt an die Falken im Unterbezirk RE, mit den Abgabestationen tritt man ausdrücklich nicht in Konkurrenz zur „Tafel“. SPD-Ratsfrau Kallmeier: „Fairteiler kann auch von Menschen genutzt werden, die genießbare Lebensmittel aussortieren und abgeben wollen. Selbst Trockenwaren oder Konserven mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum sind ja noch brauchbar.“
Kooperationen wurden geschlossen u. a. mit der Marler Tafel, der Kartoffelkiste auf dem Markt Brassert, zwei Marler Rewe-Märkten, dem Ani Markt Marl und dem Biomarkt Marl.
Gegen Verschwendung: Marler Lebensmittel-Retter beweisen langen Atem - Marler Zeitung
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