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Friday, August 13, 2021

Sogar Müsli betroffen! Droht im Supermarkt ein Mega-Rückruf bei Lebensmitteln? - FIT FOR FUN

Es wäre der Super-Gau für die deutschen Supermärkte! Kontrolleure haben in der Europäischen Union das krebserregende Ethylenoxid in deutlich höheren Mengen als erlaubt bei mehreren Lebensmitteln festgestellt. 

Offenbar steckte das Mittel in Johanniskernmehl, welches aus der Türkei kam. 

Erst kürzlich hatte der Lebensmittelkonzern Mars vor wenigen Tagen tonnenweise Eiscreme in Deutschland zurückgerufen. Es könnte weitere Firmen treffen.

Neben Eiscreme steckt Johanniskernmehl offenbar auch in Joghurt, Salatdressing, Fertiggerichte, Torten und Gebäck. Aber auch im Müsli wird der Rohstoff bei der Produktion angewandt.

Allein in Deutschland wurden im Vorjahr (2020) über 360 Tonnen „Verdickungsstoffe aus Johannisbrot“ aus der Türkei importiert und von der Industrie verarbeitet.
 

Erste EU-Länder setzen Mega-Rückruf schon um

Während deutsche Behörden offenbar noch zögern, haben erste Länder bereits Produkte prophylaktisch zurückgerufen. Behörden sind sich uneins, ob die festgestellten Mengen eine gesundheitliche Bedrohung für Verbraucher und VerbraucherInnen darstellen. Ersten Erkenntnissen zufolge bestehe kein Grund zur Sorge.

Das sieht die EU allerdings anders.

Ab Herbst musst du dich möglicherweise auf eine Test- und Nachweispflicht im Fitnessstudio einstellen. FIT FOR FUN fasst alle wichtigen Informationen hier für dich zusammen: 

Welche Produkte sind betroffen?

Allein in Frankreich, Belgien und Luxemburg sind in den vergangenen Wochen hunderte Lebensmittel zurückgerufen worden. Hintergrund ist, dass Kontrolleure die Lebensmittel, welche Johannisbrotkernmehl als Zutat enthielten, für „zu gefährlich“ klassifizierten.

Darunter waren Joghurts, Eiscremes, Salatdressings und Desserts. Offenbar wurde der zugelassene Grenzwert an dem krebserregenden Ethylenoxid deutlich überschritten. 

In Frankreich schlug die Meldebehörde „Rappel Conso“ bei rund 200 Produkten Alarm. Die betroffenen Eiscremes, Donuts, Fertiggerichte und sogar Kaugummis wurden in nahezu allen Supermärkten und Discountern Frankreichs verkauft. Belgien folgte dem französischen Beispiel, zog ebenfalls Produkte der Marken Daim, Milka und Toblerone aus dem Verkehr.

FIT FOR FUN zeigt dir nur einen kleinen Auszug der betroffenen Produkte. 

Zurückgerufen wurden zum Beispiel:

  • Eis am Stiel von KitKat,
  • Eis am Stiel von Milka,
  • Eis am Stiel von Cóte D'Or,
  • Eis am Stiel von Smarties,
  • Eis in der Waffel von Cornetto,
  • Dessert im Glas von Nestlé Signatures,
  • Sorbet von Sons Marque,
  • Sorbet von Glaces & Cows,
  • Joghurt von La Belle Aude,
  • Kaugummi von Turbo Testo,
  • unterschiedliche Donuts-Produkte von Doony's,
  • Fertigtorten von Vacherin,
  • Fleischprodukte von Picard, Saveur Cristal und Sipac,
  • Müsli von Celnat, Supernature, Heer, Celnat oder Taste of Nature.

Mehr zum Thema gibt es im Video: 

Bild zum Thema Rufen Unternehmen ihre Produkte zurück, gilt es als Verbraucher einiges zu beachten.

Nächstes Video wird abgespielt in5


 

Behörden sind sich nicht einig – Hersteller zögern ebenfalls

In der EU gilt ein vollständiges Anwendungsverbot für Ethylenoxid in Pflanzenschutzmitteln, schreibt das Amt für Risikobewertung. „In Biozidprodukten ist der Wirkstoff zur Desinfektion erlaubt, allerdings ohne Lebensmittelkontakt.

Ethylenoxid ist erbgutverändernd und krebserzeugend“, heißt es in einer Bewertung. Bereits vor wenigen Jahren hatte Ethylenoxid für eine größere Rückrufaktion gesorgt. Damals war der Stoff in Sesamkernen festgestellt worden.

Auch bei einem Treffen der Koordinatoren für Lebensmittel- und Futtermittelkrisen wurde Ende Juni und Mitte Juli festgelegt, dass Hersteller das hohe Qualitätsniveau bei der Produktion von Lebensmittel sicherstellen müssen. Bei dem Treffen wurde deshalb vorgeschlagen, mit Ethylenoxid kontaminierte Lebensmittel aus dem Verkehr zu ziehen. Dazu seien allerdings die „nationalen Behörden“ und auch die Hersteller zuständig. B

Diese Meinung teilt man offenbar in Deutschland nich. Gegenüber der LZ sagte etwa das Verbraucherministerium in Baden-Württemberg: „Amtliche Maßnahmen können nicht nur auf Verlautbarungen der Kommission gestützt werden“. Auch deutsche Lebensmittelkontrolleure sprechen von geringen Mengen, die keine direkten Auswirkungen auf die Gesundheit der Verbraucher und VerbraucherInnen haben.

Auch Hersteller sehen keinen Grund, die Produkte zurückzurufen. Der Eishersteller Froneri erklärte, man habe „kurzzeitig“ eine Zutat erhalten, „bei der ein Grenzwert überschritten wurde“. Weil dies allerdings „in äußerst geringen Mengen“ verwendet wurde, sei ein Rückruf nicht nötig. Es sei „äußerst unwahrscheinlich, dass überhaupt ein Risiko besteht“.

Fraglich bleibt allerdings, wie der Krebserreger in das Johanniskernmehl gelangen konnte. Landwirtschaftsverbände erklärte auf Anfrage von FIT FOR FUN, dass dies möglicherweise mit angewandten Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln zusammenhängen könnte. Alledings müssten Händler dieses Rohstoffs in die Analyse gehen.

Passend zum Thema haben wir hier ein sehr spannendes und sehenswertes Video für dich. Darin erklären wir dir, worauf du auf Packungen von Lebensmitteln achten musst: 

Muss ich mir jetzt Sorgen machen?

Für Verbraucher und VerbraucherInnen haben die mit Ethylenoxid kontaminierten Lebensmittel offenbar keine direkten gesundheitlichen Auswirkungen.

Französische, spanische und belgische Behörden, die sehr streng mit dem Thema umgehen, haben die Rückrufe „vorbeugend“ eingeleitet. Eine direkte gesundheitliche Gefahr besteht offenbar nicht. Allerdings finden derzeit Laboruntersuchungen statt.

Deutsche Hersteller und Händler könnten dennoch aus Imagegründen bestimmte Produkte vorbeugend aus dem Verkehr ziehen. „Das Thema wird uns sicher die nächsten Wochen beschäftigen“, erklärt ein Branchenkenner auf Anfrage von CHIP Online.

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