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Wednesday, July 14, 2021

Deggenhausertal: Im Fairteiler-Schrank werden Lebensmittel vor dem Wegwerfen bewahrt - SÜDKURIER Online

Die Idee eines „Fairteiler-Schranks“ kam Margit Baumgartner während eines Konzerts des Ehepaar-Duos „Stangenbohnenpartei“. Das bewirtschaftet im Allgäu eine kleine Landwirtschaft und verschenkt die Ernte an jeden, der auf dem Hof vorbeikommt, weil die beiden das Konzept „Bedingungslose Grundnahrung für jeden“ vertreten. Das inspirierte Margit Baumgartner: In einem Gottesdienst überlegte sie sich, wo man im Vorraum der Kirche ein Regal und einen Kühlschrank platzieren könnte, in denen man Lebensmittel legen und entnehmen könnte.

Lebensmittelkontrolldienst des Landkreises segnete das Vorhaben ab

Pfarrer Jürgen Schmidt lud sie ein, ihre Idee dem Pfarrgemeinderat vorzustellen, der ihr einstimmig den Organisations-Auftrag erteilte. Der Lebensmittelkontrolldienst (WKD) des Landkreises segnete das Vorhaben in der Kirche zwar ab, doch die Dokumentationsauflagen waren ehrenamtlich unerfüllbar. Durch Zufall stieß sie auf das Foodsharing-Projekt in einer Pfarrgemeinde am Neckar, mit eigener Rechtsform und ohne Dokumentation, nur die Pflege des Schranks wird vom WKD kontrolliert.

Vor dem Pfarrheim in Untersiggingen sind ausreichend Parkplätze, dahinter befindet sich der Fairteiler-Schrank.
Vor dem Pfarrheim in Untersiggingen sind ausreichend Parkplätze, dahinter befindet sich der Fairteiler-Schrank. | Bild: Chhristiane Keutner

Sie meldete sich bei Foodsharing an – und sah sich mit dem nächsten Problem konfrontiert: einer Prüfung, um einen sogenannten „Foodsaver-Ausweis“ zu erhalten. Hilfe erhielt sie vom sogenannten Botschafter in Überlingen. Nun heißt es, weitere Bedingungen zu erfüllen, um ein eigener Bezirk Deggenhausertal zu werden, mit Ehrenamtlichen, die unterschiedliche Funktionen begleiten. Mit Sabine Sielemann und Verena Kloß sind insgesamt drei Frauen im Team; sie hoffen auf weitere Verstärkung. Margit Baumgartner ist unter der Telefonnummer 07555/5147 zu erreichen. „Es gab eine Zeit, da hat mich nur der schöne Schrank davon abgehalten aufzugeben“, sagt sie. Und der Gedanke des Lebensmittelrettens, dass diese nicht in den Müll gehören. Der Pfarrer hatte einen Schreiner mit dem Schrank beauftragt und die Pfarrgemeinde hatte ihn samt Boxen zur Verfügung gestellt. Er steht hinter dem Pfarrheim in Untersiggingen, wurde kürzlich gesegnet und offiziell übergeben.

Lebensmittel sind etwas Wertvolles

Bürgermeister Fabian Meschenmoser gehört zu den Unterstützern der Idee: „Dieses Projekt dient dazu, sich bewusst zu werden, dass Lebensmittel etwas Wertvolles sind. Miteinander teilen, dadurch anderen helfen und selbst ein gutes Gewissen zu haben; eine tolle Sache!“, freut er sich über das Engagement von Margit Baumgartner, ihrem Team und der Pfarrgemeinde. Außerdem hofft der Bürgermeister, dass es sehr gut angenommen wird.

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Das tut er, vom ersten Tag an. „Ich war selbst überrascht, wie toll“, so die Initiatorin. In einer Box liegen unter anderem hochwertige Konserven, „drei Bio-Eier gekocht“, Zwieback, Äpfel, selbstgemachter Himbeersirup, Süßigkeiten. Kennzeichnung ist Pflicht. Jeder kann zu jedem Zeitpunkt geben oder nehmen. Darüber hinaus ist das Team derzeit auf der Suche nach Obst- und Gemüse-Produzenten, die ihre nicht der Handelsnorm entsprechenden Produkte wie die zu krumme Gurke oder die Möhre mit drei Füßen spenden möchten. Sollte der Schrank noch erfolgreicher sein, soll noch ein Kühlschrank installiert werden.

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