In Österreich ernähren sich immer mehr Menschen vegetarisch, vegan oder flexitarisch – das heißt sie essen nur selten, ausgewähltes oder wenig Fleisch. Wird sich diese Entwicklung aus Ihrer Sicht fortsetzen? Inwiefern stellt sich die Lebensmitteltechnologie darauf ein?
Jäger: Meiner Meinung nach entwickeln wir uns hin zu einer bewussteren Ernährung. Es kann und wird nicht das Ziel sein, Fleisch komplett vom Speiseplan zu verbannen. Die vegetarische und vegane Ernährung hat sicherlich ihre Berechtigung. Auf der anderen Seite ist der Fleischkonsum noch immer relativ hoch. Das liegt auch daran, dass wir mit Fleisch einen gewissen Genusswert verbinden. Wir wollen nicht auf den Geschmack, die Struktur und die soziale Umgebung, in der wir Fleisch verzehren, verzichten.
Der Trend geht aktuell zum Fleischersatz. Pflanzliche Produkte werden zunehmend so gestaltet, dass sie Fleisch ähneln. Das kennen wir ja von Tofu. Dieser hat jedoch nicht die Eigenschaften, die die Verbraucherin oder der Verbraucher am Fleisch schätzt. Deswegen versucht man, sich weiter anzunähern. Aber das ist ein langsamer Prozess von beiden Seiten: Es braucht ein Umdenken bei der Verbraucherin und beim Verbraucher ebenso wie technologische Entwicklungen. Für die Zukunft sehe ich eine bewusstere Ernährung, in der aber auch Fleisch Platz haben wird.
„Verarbeitung ist wichtig für unsere Lebensmittel“ - „Österreich isst informiert“ – eine Initiative der österreichischen Lebensmittelindustrie
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