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Saturday, June 12, 2021

Lieferdienste: Amazon reagiert auf die neue Konkurrenz – und liefert Lebensmittel jetzt viel schneller - Handelsblatt

Lager von Amazon Fresh in Berlin

Der Handelsriese reagiert auf die Nachfrage und den steigenden Konkurrenzdruck.

(Foto:&#160dpa)

Düsseldorf Es ist Feierabend, doch der Kühlschrank ist leer und auch der Restaurant-Lieferdienst ist überstrapaziert? Immer mehr Online-Supermärkte bieten dann eine Alternative an, um an die Zutaten zum Selberkochen zu kommen. Start-ups wie Gorillas und Flink pflastern deutsche Städte mit Werbung. Sie versprechen teils, die Waren innerhalb weniger Minuten zu liefern.

Nun reagiert auch der Onlineriese Amazon auf die neue Konkurrenz. Er hat seinem Lebensmittellieferdienst Amazon Fresh, der seit einigen Jahren in Städten wie München, Berlin und Hamburg aktiv ist, ein Update verpasst und liefert nun deutlich schneller. Doch ist er damit eine echte Alternative zur neuen Konkurrenz?

Was macht Amazon Fresh jetzt anders?

Amazon reagiert auf die Nachfrage und den steigenden Konkurrenzdruck. In München, Berlin und Potsdam können sich Prime Kunden jetzt per Amazon Fresh innerhalb von drei Stunden beliefern lassen. In Hamburg ist bald ein ähnliches Angebot geplant. Bisher musste man bis Mittags bestellen, um noch am selben Tag beliefert zu werden.

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Nun soll bei einer Bestellung bis 19 Uhr, in den verfügbaren Liefergebieten, der Einkauf noch am selben Tag bis vor die Haustür gebracht werden. Außerdem gibt es jetzt gegen Aufpreis ein Ein-Stunden-Lieferfenster statt der bisher üblichen zwei Stunden. Abgerundet wird das Bestellerlebnis durch Rezeptideen, abrufbar auf der Website.

Gorillas, Flink & Co.: Wer liefert am schnellsten?

An der Spitze für die schnellste Lieferung stehen Gorillas und Flink. Beide werben mit einer Lieferung innerhalb von zehn Minuten. Danach reihen sich Anbieter wie Amazon Fresh oder Knuspr ein. Hier liegt die geplante Lieferzeit jeweils bei drei Stunden. Auch Bringmeister will sich in diesem Segment etablieren.

Auf die Lieferung mit festen Zeitfenstern an bestimmten Liefertagen setzen Unternehmen wie der niederländische Anbieter Picnic, der vor allem in Nordrhein-Westfalen aktiv ist, oder Frischepost, das sich als Online-Hofladen versteht. Ebenso reihen sich hier die Online-Supermärkte wie Food.de und die Lieferdienste der stationären Supermärkte, zum Beispiel Rewe, ein.

Wer hat das größte Sortiment?

Amazon Fresh hat das Lebensmittel-Vollsortiment im Angebot. Neben den klassischen Produkten bietet Amazon Fresh auch eine große Auswahl für individuelle Ernährungsweisen wie vegane, laktosefreie oder proteinreiche Lebensmittel. Auch Rewe bietet für seinen Lieferdienst das gesamte Sortiment an, Food.de hat ebenfalls eine große Bandbreite an klassischen Supermarktprodukten.

Gorillas und Flink dagegen haben ein deutlich reduziertes Sortiment. Das ist der Preis dafür, dass sie so schnell liefern, denn sie arbeiten mit kleinen dezentralen Lagern vor Ort.

Gibt es in den Online-Supermärkten auch regionale Produkte?

Einige Lieferdienste haben auch regionale Produkte im Angebot. Amazon Fresh hat dieses Segment sogar noch ausgebaut, genau wie die Ableger der Supermärkte. Spezielle Produkte sind am besten über die regionalen Lieferdienste wie Frischepost erhältlich.

Auch der neue Anbieter Knuspr, der bald in München startet, nimmt regionale Produkte in den Fokus und wirbt mit dem Claim „Supermarkt und Hofladen auf einen Klick“. So sollen zum Start im Sommer 30 Prozent der Produkte von regionalen Anbietern stammen.

Wie nachhaltig sind die Lieferdienste?

Der bewusste Einkäufer kann durch den Konsum von regionalen Produkten seinen CO2-Fußabdruck schon reduzieren. Bei Gorillas und Flink werden die Einkäufe mit dem Elektrofahrrad ausgeliefert. Auch bei Frischepost und bei Picnic erfolgt die Lieferung klimafreundlich mit dem Elektroauto.

Die Produktauswahl beispielsweise bei Amazon Fresh beinhaltet neben nachhaltigen Lebensmitteln auch andere umweltfreundliche Artikel wie beispielsweise Haushaltsreiniger. Viele davon sind mit dem „Climate Pledge Friendly“-Siegel gekennzeichnet.

Wer liefert am günstigsten?

Um die Kosten des Lieferns von Einkäufen zu vergleichen, muss auch der Mindestbestellwert beachtet werden: Bei Rewe beträgt dieser 50 Euro. Die Liefergebühr richtet sich nach Liefertermin und Bestellwert und liegt zwischen 0 und 5,90 Euro. Der Mindestbestellwert bei Bringmeister beträgt 40 Euro ohne Liefergebühren.

Amazon Fresh liefert für Prime-Kunden ab einem Bestellwert von 40 Euro kostenlos. Bei einem geringeren Wert betragen die Liefergebühren 3,99 Euro. Food.de hat keinen Mindestbestellwert, verlangt aber pauschal 5 Euro pro Lieferung. Bei Gorillas und Flink kostet jede Lieferung 1,80 Euro.

Verdrängen die Lieferdienste die Supermärkte?

Die stationären Angebote werden von wenigen Anbietern dominiert. Laut Bundeskartellamt haben die vier größten Lebensmittelhändler – Edeka, Rewe, Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) und Aldi – zusammen 85 Prozent Marktanteil. Und damit dürften sie noch lange dominieren. Der Onlineanteil am Lebensmittelmarkt liegt zurzeit bei gerade mal zwei Prozent und dürfte nach Expertenschätzung in den nächsten Jahren auf rund vier Prozent steigen.

Einige stationäre Anbieter wappnen sich gegen die neue Konkurrenz aus dem Netz. Rewe hat seinen eigenen Lieferdienst und ist zusätzlich bei Flink mit einer Minderheitsbeteiligung dabei. Edeka weitet mit seinem Partner Bringmeister das Liefergebiet nun auch auf Augsburg aus. Die Discounter Aldi und Lidl beobachten weiter den Markt, beide haben Onlineshops für ihre Aktionsware.

Mehr: Dieser tschechische Investor will Rewe, Amazon und Aldi die Kunden abjagen

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