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Monday, October 16, 2023

Inflation sinkt: So entwickeln sich die Preise für Lebensmittel - Business Insider Deutschland

Bei Nahrungsmitteln ist die Inflation immer noch sehr hoch.
Bei Nahrungsmitteln ist die Inflation immer noch sehr hoch.
picture alliance/dpa | Markus Scholz

Die allgemeine Inflation lässt deutlich nach. Doch ausgerechnet bei Nahrungsmitteln steigen die Preise insgesamt immer noch mit zweistelligen Raten.

Neue Zahlen machen nun etwas Hoffnung, dass die Preise sich bald auch für Nahrungs- und Lebensmittel stabilisieren.

Darauf deuten jedenfalls die Preise im Großhandel und bei den Landwirten hin. Die Aussichten sind für unterschiedlichen Nahrungsmittel jedoch sehr verschieden.

Die Inflation in Deutschland lässt deutlich nach. Die Verbraucherpreise waren im September „nur“ noch um 4,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Doch ausgerechnet bei den täglichen Einkäufen im Supermarkt steigen die Preise für Lebensmittel fast ungebremst. Nahrungsmittel waren im September immer noch um 7,5 Prozent teurer. Bei Zucker und Süßwaren lag die Teuerung sogar doppelt so hoch. Jetzt aber mehren sich die Zeichen, dass sich die Preise auch Lebensmitteln stabilisieren – wenn auch mit großen Unterschieden.

Das erste Indiz sind die Preise für landwirtschaftliche Produkte wie Getreide oder Milch auf der Erzeugerebene, also bei den Landwirten. Sie lagen im August im Durchschnitt um 5,6 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, berichtete das Statistische Bundesamt.

Der August war sogar bereits der fünfte Monat in Folge mit niedrigeren Erzeugerpreisen als vor einem. Es ist nicht sicher, wie schnell und stark die niedrigeren Erzeugerpreise bei den Konsumenten ankommen. Der Preisdruck nimmt aber ab.

Seit Russlands Angriff auf die Ukraine sind die Preise für Lebensmittel neben Energie besonders stark gestiegen. Das hat Haushalte mit niedrigen Einkommen überdurchschnittlich belastet. Inzwischen senken viele Supermärkte und Discounter ihre Preise für einzelne Produkte wieder – am Montag etwa für Käseprodukte, Tomatenkonserven oder Mehl.

Nach Einschätzung des gewerkschaftlichen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat die nachlassende Preisdynamik für Energie und Nahrungsmittel dazu geführt, dass Haushalte mit geringen Einkommen jetzt nicht mehr stärker von der Inflation betroffen sind als andere.

Kartoffeln mehr als doppelt so teuer wie vor einem Jahr

Auf Ebene der Landwirte waren im August vor allem tierische Erzeugnisse mit einem Preisrückgang von 8,3 Prozent billiger als vor einem Jahr. Landwirte erhielten 28 Prozent weniger für Milch, Rindfleisch brachte gut vier Prozent weniger. Deutlich teurer wurden Schlachtschweine (plus 22 Prozent) und Eier (plus 25 Prozent).

Extreme Unterschiede gab es auch bei pflanzlichen Produkten: Getreide war bei den Bauern um 32 Prozent günstiger als vor einem Jahr, Obst und Gemüse dagegen um 14 bis 16 Prozent teurer. Insgesamt ergab sich bei pflanzlichen Produkten ein Preisrückgang von 1,4 Prozent.

Kartoffeln verteuerten sich im August 2023 im Vergleich zum August 2022 um 120 Prozent. Sie waren mehr als doppelt so teuer. Viel teurer als vor einem Jahr waren Erdbeeren mit plus 35 Prozent. Hohe Preissteigerungen für Obst gab es auch bei Äpfeln mit plus acht Prozent. Beim Gemüse stiegen besonders die Preise für Blumenkohl (44 Prozent), Kohl (36 Prozent) und Tomaten (32 Prozent). 

Preise im Großhandel: Getreide wird billiger

Zweites Indiz: der Großhandel, der noch etwas näher an den Verbrauchern ist. Hier liegen schon Daten für den September vor. Insgesamt lagen die Preise um 4,1 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Das war sogar der stärkste Preisrückgang seit Mai 2020. Ausschlaggebend dafür war aber vor allem der starke Rückgang der Energiepreise. Sie waren vor einem Jahr auf dem Höhepunkt gewesen.

Auch im Großhandel war allerdings die Produktgruppe Getreide, Roh-Tabak, Saatgut und Futtermittel um 22 Prozent billiger als vor einem Jahr. Teurer waren dagegen auch im Großhandel Obst, Gemüse und Kartoffeln mit plus 20 Prozent, sowie Zucker, Süßwaren und Backwaren mit 13 Prozent. Auch für lebende Tiere sowie für Getränke (plus acht Prozent) musste im Großhandel mehr bezahlt werden als vor einem Jahr.

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