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Saturday, August 19, 2023

Edeka führt neue Verpackungen ein – Kunden müssen tiefer in die Tasche greifen - Merkur.de

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Um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, gibt es bei Edeka kleinere Verpackungen mit weniger Inhalt – aber auch für weniger Geld? Ein Preisvergleich verrät es.

Kassel – In Deutschland landen laut Welthungerhilfe jedes Jahr 78 Kilogramm Lebensmittel pro Person im Müll. Um Lebensmittelabfälle zu reduzieren, bietet Supermarkt-Riese Edeka seit Anfang des Jahres für bestimmte Produkte der Eigenmarke „Gut & Günstig“ kleine Verpackungsgrößen an. Die Verbraucherzentrale hat diese jetzt genauer unter die Lupe genommen.

Kleinere Verpackungen bei Edeka: Verbraucherzentrale prüft „Kleiner Kauf“-Produkte

Edeka zufolge sollen die „bedarfsgerechten Verpackungsgrößen“ dabei helfen, Lebensmittelabfälle in Haushalten zu verringern, heißt es auf der Webseite. Die „Kleiner Kauf“-Lebensmittel werden mit weniger Inhalt und kleineren Verpackungen angeboten, etwa für Singles oder Paare. Kürzlich sorgte eine Edeka-Kampagne für Diskussion.

Insgesamt 40 Produkte bietet die Supermarkt-Kette in der Mini-Version an, darunter Wurst- und Milchprodukte, Eier, Backwaren sowie Tiefkühlprodukte. Erkennbar sind die Artikel mit dem gelben Hinweis „Kleiner Kauf“. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat im Juni 2023 das Angebot in zehn Filialen überprüft.

Die meisten Edeka-Produkte sind teurer als Normalgröße

Die beworbene Fülle des Sortiments mit 40 Produkten konnten die Verbraucherschützer allerdings nicht finden. Im Schnitt seien lediglich acht Lebensmittel pro Edeka-Filiale in Normal- und Kleinpackungen verfügbar gewesen. Die kleinen Verpackungen enthalten in der Regel etwa die Hälfte des Inhalts der Normalgröße.

Laut Verbraucherzentrale seien die kleineren Verpackungen aber oft teurer. 19 Produkte waren mindestens um zehn Prozent teurer als Lebensmittel in der herkömmlichen Packung. Besonders hoch ist der Preisaufschlag laut den Verbraucherschützer bei diesen Produkten:

  • Fettarmer Joghurt Mild 1,5 %: 500 Gramm für 0,99 Euro – 150 Gramm für 0,49 Euro (+65 Prozent)
  • American Style Sandwich Weizen: 750 Gramm für 1,49 Euro – 375 Gramm für 1,19 € (+60 Prozent)
  • Speisequark Magerstufe: 500 Gramm für 1,49 Euro – 250 Gramm für 0,99 Euro (+33 Prozent)

Kleinere Verpackungen im Edeka: Nur sechs Produkte im Preisverhältnis zur Normalgröße

Zwar handelt es sich Edeka zufolge nicht um „Mogelpackungen“, da der Preis im Vergleich zur Normalgröße angepasst sei. Aufgrund von bestehender Fixkosten (Produktion, Logistik, Verpackung) könne man aber den Preis der „Kleiner Kauf“-Produkte nicht im „exakten Verhältnis zur Normalgröße zu reduzieren“, lautet es auf der Webseite.

Überzeugen können dagegen sechs Produkte im Kleinformat, da ihr Verhältnis zur Normalgröße gleich ist. Das betrifft unter anderem die Chicken-Nuggets, Walnusskerne und Cornflakes. Zudem habe die Verbraucherzentrale in einer Filiale sogar einen 20 Prozent günstigeren Erbseneintopf entdeckt.

Bei Edeka gibt es seit Beginn des Jahres „Kleiner-Kauf“-Produkte.

Die Verbraucherzentrale wies darauf hin, dass die Verpackungen der „Kleiner Kauf“-Produkte nur geringfügig kleiner seien als die Normalpackung. Bei Walnusskernen, Gouda sowie Hinterkochschinken könne man kaum einen Unterschied feststellen. Der gelbe Hinweis falle Verbrauchern nicht auf den ersten Blick auf. Einige Kunden hätten die Lebensmitteln mit der kleineren Verpackung bereits als Mogelpackung gemeldet.

Neue Verpackungsgröße bei Edeka teurer: Preisvergleich nicht immer möglich

Zudem seien die Preise der beiden Verpackungsvarianten für Kunden nicht immer direkt vergleichbar. Denn: Die Produkte stehen oft nicht nahe beieinander. „In einem Fall wurde die Kleinpackung sogar an einer ganz anderen Stelle im Supermarkt angeboten als das Produkt in der normalen Verpackung“, hieß es.

Meist sind die kleineren Verpackungen demnach teurer als die Normalgröße. Bei den Lebensmitteln in herkömmlichen Verpackungen sparen Kunden also oft einen Mengenrabatt. Davon haben Verbraucher allerdings nicht viel, wenn ein Großteil der Lebensmittel später im Müll landet, weil diese nicht aufgebraucht wurden.

An sich sei die kleinere Verpackung mit weniger Inhalt ein Schritt in die richtige Richtung, Edeka müsse jedoch „viel mehr Produkte in kleineren Packungen zu vergleichbaren Preisen und gut auffindbar in den Verkauf nehmen“, bilanzierte die Verbraucherzentrale. Um leere Regale wie zu Corona-Zeit zu vermeiden, kaufte Edeka kürzlich einen Nudel-Hersteller. (kas)

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