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Sunday, April 30, 2023

Tipps für weniger süße Ernährung: Wo Zucker in Lebensmitteln versteckt ist - ZDFheute

Verarbeitete Lebensmittel enthalten meist viel Zucker. Zu viel davon ist ungesund. Worauf man auf der Verpackung achten sollte und Tipps, wie man im Alltag weniger Zucker isst.

Verbraucherschützer und Gesundheitsexperten fordern sie schon lange: Eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke und Süßwaren. Doch die wird es vorerst nicht geben. Die Bundesregierung setzt weiterhin auf die Freiwilligkeit der Hersteller, den Zuckergehalt in ihren Produkten zu reduzieren.

Zucker für Industrie ein Multitalent

Für die Industrie ist Zucker mit etwa 400 Euro pro Tonne nicht nur ein billiger Rohstoff, sondern auch ein wahres Multitalent. Er dient als Geschmacksverstärker, Konservierungsstoff, sorgt für eine angenehme Textur und lockert in Backwaren den Teig auf. Außerdem wird er für die Gärung von Alkohol eingesetzt und sorgt zum Beispiel bei Toastbrot für eine schöne Bräunung und knusprige Konsistenz.

Die Süße übertönt auch den Geschmack von billigen oder minderwertigen Rohstoffen und verstärkt Aromen.
Dr. Brigitte Bäuerlein, Dipl.-Ökotrophologin und Buchautorin

Zuckerzusatz auf Verpackungen oft "versteckt"

Die Industrie ist kreativ, diesen Zuckerzusatz für Laien auf den Verpackungen zu "verstecken". Zum einen im Zutatenverzeichnis, in dem mit Synonymen gearbeitet wird, manchmal aber auch mit Angaben wie beispielsweise 'Ohne Zusatz von Süßungsmitteln'. "Hier werden keine Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe zugesetzt, jedoch jede Menge Zucker", erklärt die Ökotrophologin, die einen Ratgeber über Zucker veröffentlicht hat.

WHO: Nicht mehr als 50 Gramm Zucker am Tag

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen, täglich nicht mehr als 25 bis 50 Gramm, also etwa sechs bis zwölf Teelöffel, freien Zucker zu verzehren. Das ist der Zucker, der Speisen und Getränken zugesetzt wird, sowie Zucker, der natürlicherweise in Honig, Sirup, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten enthalten ist.

Mit einem halben Liter Softdrink oder Orangensaft ist das Maximum schon erreicht, mit einer durchschnittlichen Tiefkühlpizza kommt man auf mindestens zehn Gramm Zucker, genauso wie mit einer Kugel Eis. So ist es kaum verwunderlich, dass die Deutschen mit etwa 95 Gramm freiem Zucker pro Tag weit über der empfohlenen Menge liegen.

Hoher Zuckerkonsum eine Gefahr für die Gesundheit?

Ein erhöhter Zuckerkonsum kann zu mehr Gewicht führen, warnt Brigitte Bäuerlein. "Es zeigen sich größere Fettdepots um das Herz herum und im Bauchraum. Die Blutfettwerte steigen und somit auch der Blutdruck."

Vor allem der Konsum von Süßgetränken stünde in Verdacht, dafür verantwortlich zu sein, so die Ernährungsexpertin. Zucker wird im Zusammenhang mit vielen Krankheiten diskutiert vor allem mit Diabetes Typ 2. Wissenschaftlich gesichert ist, dass Zucker die Entstehung von Karies begünstigt.

Zucker eine Droge?

Auch ob Zucker süchtig macht, ist bis heute noch nicht eindeutig geklärt.

Eine exzessive Aufnahme von Zucker kombiniert mit viel Fett kann offenbar unser Belohnungssystem im Gehirn besonders gut aktivieren. Dabei entkoppelt sich unser Essverhalten von unserem tatsächlichen Kalorienbedarf.
Dr. Brigitte Bäuerlein, Dipl.-Ökotrophologin

Auch evolutionsbedingt habe man gelernt, dass verzehrbare Lebensmittel süß schmecken wie auch schon die Muttermilch.

Briten trinken mehr Wasser seit Steuereinführung

Der menschliche Organismus benötigt Zucker in Form von Glukose. Und die bildet er ganz von selbst aus Kohlenhydraten und Zuckern, die über natürliche und unverarbeitete Lebensmittel aufgenommen werden. Aber: "Unser Gehirn braucht keinen extra Energie- oder Zuckerboost", so die Ernährungsexpertin weiter.

In Großbritannien wurde 2018 eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke eingeführt - mit Erfolg. Die Hersteller haben den Zuckergehalt stark reduziert, um diese Steuer zu umgehen. Die Briten trinken seitdem auch viel mehr Wasser.

Die deutsche Politik will von einer Naschabgabe nichts wissen.
Dr. Brigitte Bäuerlein, Dipl.-Ökotrophologin

Sie setze weiter auf die Freiwilligkeit der Industrie und die Vernunft der Menschen.

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