Stand: 25.05.2022 06:48 Uhr
Russlands Krieg gegen die Ukraine hat bereits zu einem Preisanstieg bei bestimmten Lebensmitteln geführt. Doch es könnte noch schlimmer kommen - sofern Moskau die Gaslieferungen nach Deutschland einstellt.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir rechnet im Falle eines Lieferstopps von russischem Gas mit weiteren Preissteigerungen sowie Lieferengpässen bei einzelnen Lebensmitteln in Deutschland. Das geht aus der Antwort seines Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion hervor, die der "Rheinischen Post" vorliegt.
"Viele Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft sind zwingend auf die Versorgung mit Gas angewiesen, um Lebensmittel beziehungsweise Futtermittel herstellen zu können", heißt es in dem Papier. "Bei einem Lieferstopp der Erdgaslieferungen aus Russland ist mit weiteren Preissteigerungen sowie Engpässen in der Versorgung bei einzelnen Lebensmitteln zu rechnen." Zu den Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft zählen beispielsweise Schlachthöfe, Molkereien, Mühlen und Bäckereien.
Gasmangellage beträfe Zierpflanzen und Gemüseanbau
"Insgesamt ist die Versorgung mit Lebensmitteln in Deutschland aber weiterhin gesichert", erklärte das Landwirtschaftsministerium. Die Bundesregierung gehe aktuell davon aus, dass die Gesamtversorgung mit Gas "bis Ende des Sommers beziehungsweise Anfang des Herbstes 2022 bei einem kurzfristigen und längeren Ausfall aller russischen Gasimporte physisch sichergestellt werden kann", heißt es in der Antwort.
Von einer Gasmangellage wären laut dem Ministerium "überwiegend Zierpflanzen- und Gemüsebau-Unterglasbetriebe betroffen". Dies könne aber durch Lieferungen aus anderen EU-Ländern ausgeglichen werden. Preissteigerungen besonders für dieses Gemüse seien aber zu erwarten.
Im Fall von Gaslieferstopp: Engpässe bei Lebensmitteln möglich | tagesschau.de - tagesschau.de
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