Landwirtschaft: Hoher Gaspreis auf den Getreidefeldern spürbar
Noch unmittelbarerer sind die Auswirkungen auf die Landwirtschaft: Durch den extrem hohen Gaspreis sind die Kosten für mineralischen Dünger um ein Vielfaches im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Denn Gas ist nicht nur als Energiequelle, sondern auch als Rohstoff wichtig für die Herstellung von Stickstoffdünger.
Der Ackerbauer Thomas Decker bewirtschaftet eine etwa 250 Hektar große Fläche bei Pulheim in der Nähe von Köln. Ein Drittel davon ist Getreide, hauptsächlich Weizen. Auch der Preissprung beim Diesel macht dem Landwirt zu schaffen, auch wenn die Entwicklung weniger extrem sei. "Eine Tankfüllung beim Traktor umfasst etwa 300 Liter und kostet momentan rund 150 Euro mehr als vor wenigen Monaten. Das merkt man dann schon."
Da hilft es nur bedingt, dass sich auch der Weizenpreis auf einem rekordverdächtigen Niveau befindet. Denn die Mehreinnahmen, die der Landwirt dadurch generiert, werden durch die hohen Kosten wieder aufgefressen.
Weizenpreis mehr als verdoppelt
Auf den Weizenpreis selbst hat Decker keinen Einfluss. Auch wenn er sein Getreide letztlich an eine Mühle in Neuss und damit in der Nachbarschaft verkauft, blickt er zunächst auf die Warenterminbörse in Paris, wo der Preis für Weizen infolge des Kriegs in der Ukraine erstmals auf über 400 Euro pro Tonne kletterte. Im Sommer vergangenen Jahres lag er noch bei unter 200 Euro. Denn der Preis bildet Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt ab.
Auf die Versorgungslage in Deutschland und Europa hat die Preisspirale keine unmittelbaren Auswirkungen. Aber: Durch die steigenden Produktionskosten für Lebensmittel steigen eben die Preise im Supermarkt.
Warum Mehl nicht knapp, Lebensmittel aber teurer werden - WDR Nachrichten
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