Für Supermarktkunden ist eine Entspannung der Preise für Obst und Gemüse vorerst nicht in Sicht. Der Handel beklagt zu Beginn der Fachmesse Fruit Logistica in Berlin einen extremen Kostendruck. "Die Unternehmen können die Preissteigerungen nicht mehr auffangen, sie müssen das weitergeben", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbands, Andreas Brügger, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Zwar gebe es genug Ware, die Logistik sei aber seit Monaten unter Druck.

Knappe Kühlcontainer etwa vervielfachten die Transportkosten auf See, erklärte Brügger. Ebenso belasteten die stark gestiegenen Preise für Strom und Treibstoff das Geschäft. Zudem fehlten Lastwagenfahrer - ein Problem, das sich seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine verschärfe. Wegen des Kriegs falle auch ein Teil der Saisonarbeitskräfte aus.

"Die Situation ist wirklich schwierig", sagte Brügger. Stark steigenden Kosten der Unternehmen stünden oft langfristige Verträge zu festen Preisen mit dem Einzelhandel gegenüber. Die Krise treffe die Branche in einem Strukturwandel, viele kleinere Händler seien in den vergangenen Jahren schon vom Markt verschwunden.

Bei der Fruit Logistica tauscht sich die Branche seit Dienstag in Berlin aus. Bis Donnerstag erwarten dort mehr als 2000 Aussteller aus 87 Ländern Einkäufer und andere Fachbesucher. Themen sind unter anderem neue Lösungen für Verpackung und Transport sowie die Folgen der Klimakrise auf die Erzeuger.

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